Jahresbericht 2020 Private Universität im Fürstentum Liechtenstein

Inhalt 4 2020 «In a Nutshell» 7 Alte Weberei wird zum Bildungscampus Beitrag von Triesens Gemeindevorsteherin Daniela Wellenzohn-Erne 8 Zeit zur Selbstbeurteilung Bericht des Stiftungsratspräsidenten Dr. Gert Risch 10 Wir wollen Exzellenz Bericht der Rektorin Dr. Barbara Gant 12 «Die UFL liegt mir persönlich am Herzen» Interview mit Universitätsrat Prof. Dr. Thomas Heidegger 13 ALUMNI-Verein Zahlreiche Neumitglieder 14 Träumen – Denken – Bewegen Studierendenvertreter Otto C. Gerntholtz blickt auf 2020 zurück 15 20 Jahre Zukunft Ein Bericht zu den Feierlichkeiten 20 «Eigene Forschung im Land ist von grosser Bedeutung» Interview mit Dr. Klaus Tschütscher, Präsident der Universität Liechtenstein 22 FORSCHUNG Institut für Translationale Medizin «Ich möchte Akzente setzen» Interview mit Institutsleiter Prof. Dr. Christoph Gassner 24 Institut für Rechtsvergleichung «Diese Forschung erhöht das inter- nationale Ansehen des Landes» Interview mit Institutsleiter Prof. Dr. Jens Eisfeld 27 RECHTSWISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT Kein vergleichbares Angebot Bericht von Studiengangsleiterin Dr. Elisabeth Berger 29 «Dr. iur.»: Zahlen des Erfolgs Bericht von Dekan Prof. Dr. Diethelm Klippel 30 CAS «Medizinrecht»: Ein Novum am Bildungsmarkt Interview mit Prof. Dr. Claudia Seitz 32 «Ich habe schon einige Stürme überstanden» Interview mit Christoph Hochstein, Student 34 MEDIZINISCH-WISSENSCHAFTLICHE FAKULTÄT 15 Jahre «Dr. scient. med.»-Studium an der UFL Bericht des Studiengangsleiters Prof. Dr. Christoph Säly 36 Über den Tellerrand schauen Interview mit Monika Bolliger, Studentin 37 Mehr als eine Promotion Absolvent Dr. Ulrich Fetzner über seine Zeit an der UFL 39 10. Promotionsfeier Ein ehrenvoller Studienabschluss 42 Dissertationen 2020 «Dr. iur.» 43 Dissertationen 2020 «Dr. scient. med.» 45 Wissenstransfer – unsere Verantwortung Unsere Anlässe 2020 48 Wissenschaftliche Publikationen 2020 3

Unsere Universität Corona-Krise: Kurzfristige Kooperation mit LLS ermöglicht Das Liechtensteinische Landesspital (LLS) und die UFL haben zu Beginn des Jahres 2020 kurzfristig eine Kooperation aufgrund der Corona-Pandemie vereinbart. Studierende der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät, alles langjährig erfahrene Berufstätige aus medizinischen Berufen, erklärten sich bereit, gemeinsam mit dem LLS die vom Landes- spital eingerichtete Hotline für die Einwohne- rinnen und Einwohner Liechtensteins zu betreuen. Lehre und Bildung ohne Unterbrechung Seit April 2020 stehen zwei virtuelle Hörsäle bei der UFL zur Verfügung. Für die UFL ist dies besonders wichtig, da mehr als 70 Prozent der Studierenden aus dem deutschsprachigen Ausland kommen. Dieser strategische Ent- scheid war bereits vor Corona gefällt und in der Folgezeit dann von erheblichem Vorteil. Die Verwaltung der UFL konnte ebenfalls via rasch installierter Homeoffice-Lösung und teilweiser Präsenz ohne Unterbrechung weiterarbeiten. Dank der technisch gut ausgestatteten Univer- sität konnten trotz widriger äusserer Umstände aufgrund der Pandemie auch die nächsten Studiengänge im Jubliläumsjahr 2020 wie ge- plant gestartet werden, so unter anderem der 10. Studiengang der Rechtswissenschaften («Dr. iur.») im Oktober. Zu den Modernisierungs- massnahmen gehören die Digitalisierung der Unterrichtseinheiten ebenso wie der räumliche Ausbau und die technische Anpassung der Hörsäle im Hinblick auf hybrides Lernen und Lehren auf höchstem Niveau. Es wurde in Smartboards investiert. Modernste Mikrofone, die im Hörsaal verteilt sind und somit sicherstellen, dass die Inhalte vollständig verfolgt werden können, gehören ebenso zur neuen Ausstattung wie 360-Grad-Kameras, die GPS-gesteuert sind und somit den Dozierenden quasi auf Schritt und Tritt folgen. Das ermög- licht ein besonderes Erlebnis des Blended-Le- arning-Konzepts. Geplant waren zahlreiche Massnahmen bereits vor dem Jahr 2020, zweifelsfrei aber hat die Corona-Pandemie den Prozess noch beschleu- nigt. Wir sind sehr stolz, dass wir in einem so kurzen Zeitraum diese Entwicklung in infra- struktureller Hinsicht herbeiführen konnten. Damit kann die UFL nun jederzeit sowohl den Präsenzunterricht als auch den reinen digitalen Unterricht und nicht zuletzt auch eine hybride Lehr- und Lernmöglichkeit anbieten. Denn trotz aller digitalen Bestrebungen ist und bleibt es ein Anliegen der UFL, die besondere Qualität und Intensität, die persönliche Begegnungen mit sich bringen, weiterhin zu ermöglichen. Das Blended-Learning-Konzept der UFL, das Präsenzunterricht und E-Learning didaktisch sinnvoll verknüpft, wird auch in Zukunft weiterentwickelt. Ziel ist es, die jeweiligen Lern- und Lehrmethoden so zu arrangieren, dass sie unserer Vision, Bildung zu vermitteln, am besten entsprechen. Online-Fachdiskussion zur Corona-Lage in Liechtenstein Am 31. Oktober 2020 wurde alternativ zu den «2. Wissenschaftsgesprächen Triesen», die auf 2021 verschoben werden mussten, eine Online-Fachdiskussion angeboten, bei welcher die zwei Ärztinnen Dr. med. Ruth Kranz, Dr. med. Alexandra Marxer aus Liechtenstein sowie Dr. med. Silvia Dehler vom Amt für Gesundheit referierten. Neben ihnen nahm Nikolaus Frick (Apotheker, Schaan) an der anschliessenden Podiumsdiskussion teil. Das Programm kam sehr gut an, zahlreiche Interessierte folgten der Diskussion. Die Fachveranstaltung stand unter der wissen- schaftlichen Leitung von Prof. Dr. Thomas Meier. Er war aus London zugeschaltet und führte die Interviews. Die Veranstaltung ist auch als Video abrufbar (www.ufl.li/veranstaltungen). FORSCHUNG AN DER UFL Immunologie: UFL gründet neues For- schungsinstitut Die UFL hat 2020 mit dem Institut für Transla- tionale Medizin (ITM) ein neues Forschungs- institut auf dem Gebiet der Immunologie in Liechtenstein gegründet. Leiter ist der öster- reichische Mikrobiologe Prof. Dr. Christoph Gassner, er ist Experte für erworbene und angeborene Immungenetik sowie menschliche Blutgruppen und deren genetischen Grundla- gen. «Translation» bedeutet die Übersetzung von Forschungsresultaten in Anwendungen, definiert Gesundheit und verbessert Diagnostik und Therapie für Menschen mit Erkrankungen. Das Institut ist damit gleichzeitig Labor und Innovationsschmiede. Zum Team gehören Dr. Daniela Purin als wissenschaftliche Mitarbeiterin sowie Prof. Dr. Thomas Meier, 5

Alte Weberei wird zum Bildungscampus Unsere Universität Während die Coronapandemie vielerorts das Wachstum von Unternehmen und Institutionen hemmte, konnte die UFL im vergangenen Jahr wachsen und sich weiterentwickeln. Die UFL hat es geschafft, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Nähe zur Bevölkerung zu bauen. Die «Wissenschaftsgespräche Triesen», aber auch zahlreiche offene Themenabende, die während des Jahres immer wieder viele Interessierte anlocken, sind hervorragende und frei zugäng- liche Bildungsangebote. Die Veranstaltungen öffnen den Weg zu einer schwellenfreien Bildung, schaffen Vertrauen, Nähe und Verankerung. Dies wiederum stärkt die steten Bemühungen der Gemeinde Triesen, den Bildungsstandort auszubauen und zu stärken. Für die exzellente Arbeit der UFL danke ich Ihnen allen im Namen der Standortgemeinde Triesen. Ich bin überzeugt, dass die von uns zusätz- lich zur Verfügung gestellten Räumlichkeiten in der Fabrik das Wirken und Arbeiten an der Universität weiter beflügeln und eine gute Entwicklungs- perspektive für die UFL bieten. Von Daniela Wellenzohn-Erne, Gemeindevorsteherin Die enge Partnerschaft und die erfolg- reiche Zusammenarbeit zwischen der Universität und der Gemeinde bringen nicht nur den Bildungsstandort Triesen schrittweise und nachhaltig weiter. Vielmehr konnte auch die UFL im letzten Jahr räumlich wachsen und in der Fabrik weitere Räumlichkeiten beziehen. Die alte Weberei, welche heute schon beinahe als Bildungscampus bezeichnet werden darf, prägt die Menschen in Triesen seit Mitte des 19. Jahrhunderts. Zu Zeiten der Industrialisierung brachte die Weberei Arbeit, Lohn, Einkommen und wirtschaftliche Grundlage für heimische Familien. Dieses Einkommen ebnete der Gemeinde den Weg, sich stetig weiterzuentwickeln, zu wachsen, an Attraktivität zu gewinnen, nötige Infrastrukturen zu errichten und als Wohnort begehrenswert zu werden. «Die UFL hat es geschafft, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Nähe zur Bevölkerung zu bauen.» Nachdem die Gemeinde die alte Weberei in den 80er-Jahren des ver- gangenen Jahrhunderts erwerben konnte, mussten neue Wege gefunden werden, wie das prägende Gebäude ideal genutzt werden kann. Kleine und grössere Unternehmen brachten Innovation und Know-how in die Fabrik, im Mittelpunkt steht mittlerweile auch das kulturelle Leben mit dem gemeindeeigenen «Gasometer.» Mit dem Einzug der UFL und der formatio-Privatschule eröffneten sich aber ganz neue Dimensionen und Ausgestaltungen der geschichtsträchtigen Fabrikmauern. Mit der nach- haltigen Förderung des Bildungsstandorts, der engen Zusammenarbeit mit den Bildungsinstitutionen und dem klaren Bekenntnis, dass die Bildung Fundament und Eckpfeiler einer zukunftsgerichteten Standort- entwicklung ist, konnte sich in den vergangenen Jahren aus einer Textil- fabrik, wo schwere Handarbeit für Lohn und Brot sorgte, ein Bildungszent- rum entwickeln, in dem Forschung und Lehre, aber auch stetiger Praxisbe- zug und der offene Zugang für die Menschen in Triesen die gesellschaft- liche Entwicklung fördert. 7

Unsere Universität ausgebaut werden musste. Dank des Entgegenkommens der Gemeinde Triesen konnte im Juni mit dem Ausbau der neuen Räumlichkeiten im Parterre der früheren Weberei begonnen werden. Bereits im September wurden die neuen Räumlichkeiten bezogen. Gleichzeitig wurde auch der Hörsaal 1 technisch auf den neusten Stand gebracht. Nur mit der vollen Unterstützung aller Beteiligten war es möglich, das besondere Corona-Jahr nicht nur schadlos zu überstehen, wie Sie dem Jahresbericht entnehmen können, sondern Leistungen auszubauen und an Ansehen und Reputation zu gewinnen. Erfolgreiche Re-Akkreditierungen Grossen Wert legen wir auf die Qualität des Universitätsbetriebes. Neben der institutionellen Akkreditierung lassen wir auch die beiden Studiengänge periodisch durch ein internationales Expertenteam der Akkreditierungsagentur ACQUIN überprüfen. Im Juli waren sämtliche Auflagen für den Studiengang «Dr. iur.» erfüllt, womit bis September 2025 dieser Studiengang für eine weitere Periode als international akkreditiert gilt. «Dank des Entgegenkommens der Gemeinde Triesen konnte mit dem Ausbau der Räumlich- keiten im Juni begonnen werden.» Neue Persönlichkeiten an Bord Im Lehr- und Forschungsbereich haben wir unser Team verstärken können, indem Prof. Dr. med. Andreas Huber die Gesamtleitung des Weiterbildungsbereichs der Klinisch-genomischen Medizin sowie des Genetic Counseling übernommen hat. Prof. Dr. rer. nat. Christoph Gassner unterzeichnete im März seinen Vertrag an der UFL als Professor für Medizinische Biologie. Des Weiteren ist er mit dem Auf- und Ausbau des Instituts für Translationale Medizin betraut. Ein herzlicher Dank Ich möchte meinen Beitrag zum Jahresbericht 2020 nicht schliessen, ohne einen ganz herzlichen Dank an alle Beteiligten auszusprechen. Unter Leitung unserer Rektorin Frau Dr. Barbara Gant hat sich die UFL ganz erfreulich weiterentwickelt. In meinen Dank eingeschlossen sind der Stiftungsrat, der Universitätsrat, die Professorenschaft und selbstverständlich das relativ kleine Administrativ-Team. Ein herzlicher Dank richtet sich an Mauro Hilti, der sich auf Anfang 2021 beruflich anders orientierte und uns über Jahre im Administrativbereich tatkräftig unterstützte. 9

Unsere Universität Absolventinnen und Angehörigen der diversen Gremien. Zu viel Administ- ration kann Lehre und Forschung blockieren. Zu viel Lehre und Forschung hingegen wäre für die Verwaltung kaum noch zu administrieren. «Die grössten Herausforderungen unserer Generation und der zukünftigen sind in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen aufgeführt.» Welches sind die grössten Herausforderungen derzeit? Die grössten Herausforderungen unserer Generationen und der zukünftigen sind in den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Sustainable Development Goals (SDGs), aufgeführt. Wir müssen ein stärkeres Bewusstsein für diese Ziele entwickeln. Die SDGs stellen für mich eine, wenn nicht gar die Möglichkeit dar, nach- haltige Entwicklungen gemeinsam zu fördern und zu sichern. Es ist eine unwahrscheinlich grosse Herausforderung, alles Tun diesen Zielen unterzuordnen. Aber es ist essenziell für die Entwicklung der Gesell- schaft als Ganzes und es kann uns nur gemeinsam gelingen. Wir als Universität sind in jedem Fall mitverantwortlich und verpflichtet. Wir müssen unsere Verantwortung akzeptieren und selbstbewusst übernehmen. Frau Rektorin, was ist Ihr persönlicher Rückblick auf das Jubiläumsjahr? Wie jeder andere Mensch habe auch ich lernen und akzeptieren müssen, dass man nicht immer alles unter Kontrolle haben kann und dass grundlegende Veränderungen sehr schnell von aussen auf uns zukommen können. Wie gehen Sie damit um? Ich habe das grosse Glück, dass ich von Menschen umgeben bin, mit denen man diskutieren und mit denen ich mich besprechen kann. Wir stellen Fragen, tauschen uns aus, gestehen uns Unsicherheiten ein und finden gemeinsam Lösungen. Und was sind Ihre Wünsche für die UFL? Dass es uns gelingt, unseren Studierenden, Forschenden, Dozierenden und allen anderen Mitstreiterinnen und Mitstreitern genau jenen Raum zu geben, in dem sie all ihre Kreativität und Innovationsfreudigkeit ausleben und voll entwickeln können. Ich selbst konnte und darf mich in meiner mir zugedachten Rolle stets entwickeln und wünsche das auch jedem und jeder anderen an der UFL. Finanzkennzahlen 2020 Für den Gesamtbetrieb der UFL lagen die Aufwendungen im Jahr 2020 bei CHF 1.7 Mio. inklusive Investitionen in neue IT und Räumlich- keiten. Einnahmen generierte die UFL erneut über Studiengebühren und Zuwendungen von Dritten, denen ein besonderer Dank gilt. Jährlich wird einer unabhängigen Revisionsstelle die Jahresrechnung der UFL zur Prüfung vorgelegt. Im Jahr 2020 wurden Studiengebühren in Höhe von rund CHF 1.0 Mio. erhoben. Diese Einnahmen wurden für folgende Aufwendungspositionen verwendet: Direkter Aufwand Lehre 45 % Markt, Research, Marketing 23 % Verwaltungskosten 13 % Direkter Aufwand Administration 12 % Raumkosten, Unterhalt 7 % 11

Alumniverein: Zahlreiche Neumitglieder Unsere Universität Der UFL-Alumniverein wurde 2019 gegründet und erfreut sich zunehmender Beliebtheit. 2020 konnte der Verein trotz der pandemiebedingten Einschränkungen einiges tun, um die Beziehungen zwischen den ALUMNI und der UFL zu fördern. Von Dr. Josef Bergt, Präsident und Dr. Silvia Hess, Vize-Präsidentin Der UFL-Alumniverein hat es sich zum Ziel gesetzt, die Verbundenheit unter den Absolventinnen und Absolventen und die Beziehungen zur Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein zu stärken sowie «Lebenslange Lernen» und den allseitigen Informations- und Erfahrungs- austausch zu fördern. Studierende und Absolventinnen, Lehrkörper der Universität und Sponsoren können nunmehr die Mitgliedschaft unter https://www.ufl.li/universitaet/ufl-alumni/alumni-verein/mitgliedschaft/ beantragen. Auch im Jahr 2021 sind Veranstaltungen und Aktivitäten geplant, welche dem steten Erfahrungsaustausch, der Interessenvertretung der Mitglieder und nicht zuletzt der Vernetzung und der Beziehungspflege dienen. Das Angebot des UFL-Alumnivereins wird für dessen Mitglieder dabei so stetig wie auch das Netzwerk selbst ausgebaut! Ob Sie gerade erfolgreich promoviert haben oder Ihre Abschlussfeier schon längere Zeit zurückliegt, wir hoffen sehr, dass Sie durch die Vernet- zung mit uns und der UFL weiterhin dem wissenschaftlichen und freund- schaftlichen Austausch verbunden bleiben. Ergreifen Sie die Möglichkeit, sich neu zu vernetzen, wieder zu alten Bekannten Kontakt aufzunehmen oder einfach ein Teil unserer Gemeinschaft zu bleiben oder zu werden. Der Vorstand des UFL-Alumnivereins freut sich auf Sie und ein spannen- des Jahr 2021. 13 Nach der Gründung des UFL-Alumnivereins, Triesen, im Jahre 2019 erfolgte mit vereinten Kräften auch die Neufassung der Satzung, welche einerseits den ideellen Zweck des UFL-Alumnivereins nochmals stärker in den Fokus rückte und andererseits in Zeiten von Corona die elek- tronische Abhaltung der Vereinsversammlung und anderer Sitzungen ermöglicht. So ist der UFL-Alumniverein auch bestens für die Zukunft gewappnet. Gleich nach der Gründung im Jahr 2019 wurde der Verein beim Juristen- treffen in Vaduz vorgestellt und es wurden die ersten Mitglieder aufge- nommen. Anfang 2020 waren die Vorstandsmitglieder des UFL-Alum- nivereins beim Neujahrsempfang der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein vertreten und betrieben nach dem Motto «amicitia et scientia» eifriges Networking. Um die Beständigkeit des UFL-Alumnivereins darüber hinaus zu ge- währleisten, erfolgte anfangs 2020 die offizielle Eintragung des Vereins ins Handelsregister. 2020 war zudem durch einen Führungswechsel des UFL-Alumnivereins geprägt und so möchten wir uns recht herzlich für die bisherige Leitung und Koordination bei DDr. Walther Tabarelli bedanken. Nicht zuletzt an der Jubiläumsfeier «20 Jahre UFL» sowie der Promo- tionsfeier im Oktober 2020 war der UFL-Alumniverein stark vertreten. Alle diese Aktivitäten ermöglichten es, dass wir trotz der besonderen Umstän- de dieses Jahres zahlreiche neue Mitglieder für unseren Alumniverein gewinnen konnten und blicken wir insofern wiederholt auf ein äusserst erfolgreiches Jahr. An dieser Stelle möchten wir uns auch für das in uns gesetzte Vertrauen herzlich bedanken!

20 Jahre Zukunft Unsere Universität Am Abend des 3. Oktober 2020 lud die UFL anlässlich ihres 20-jährigen Bestehens zu einem Festanlass in den Triesner Gemeindesaal. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung: Neben S.D. Fürst Hans-Adam II. kamen Landtagsabgeordne- te, Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde sowie befreun- deter Bildungsinstitutionen, des Lehrkörpers und natürlich Absolventinnen und Absolventen in den festlich geschmück- ten Triesner Gemeindesaal. Triesen – Nr. 1, wenn es um Bildung in Liechtenstein geht «Es ist kein Zufall, dass wir heute in Triesen sind», eröffnete Gemeindevorsteherin Daniela Wellenzohn-Erne die Festveranstaltung . «Dass Triesen die klare Nummer eins bezüglich Bildung in Liechtenstein ist, ist weder Zufall noch Glück. Im Gegenteil: Seit Jahren stärken wir den Bildungsstandort, vernetzen diesen, bieten Plattformen und Infrastrukturen und definieren die Bildung aktiv als Standortvorteil.» Mit der UFL fände die älteste Universität Liechtensteins in ihrer Gemein- de Heimat, betonte sie und gratulierte der Universität zum runden Geburtstag. Dann richtete sie ein paar persönliche Worte an die Jubi- larin: «Was Sie in den letzten zwei Jahrzehnten geleistet haben, hat Applaus verdient. Aber nicht nur Applaus haben alle Macherinnen und Macher dieser Universität verdient. Ebenso gebührt Ihnen Dank, Aner- kennung und grösster Respekt. Respekt für die Risiken, die Sie auf sich genommen haben. Anerkennung für die Hartnäckigkeit bei der konti- nuierlichen Weiterentwicklung des Bildungsangebotes und Dank für Ihren Beitrag an den Bildungsstandort Triesen.» 130. Doktorat zum Jubiläum Dr. Gert Risch, Präsident des Stiftungsrats der UFL, berichtete in seiner Begrüssung, dass er vor 50 Jahren – noch als Studierender – der damals neu gegründeten Hochschulkommis- sion des Landes angehört hatte. 30 Jahre später, am 27. Oktober 2000, sollte die erste Universität im Land initiiert durch Dr. Peter Ritter, S.D. Prinz Philipp und Univ.-Prof. Giselher Guttmann durch die Regierung be- willigt werden. Ein Meilenstein in der Geschichte des Bildungsstand- ortes Liechtenstein. Inzwischen – nach 20 Jahren – geniesst die UFL hohe Anerkennung in internationalen Wissenschaftskreisen und bei ihrer internationalen Studentenschaft. Dr. Gert Risch verwies in seiner Begrüssungsansprache auf die 10. Promotionsfeier, die am Nachmit- tag desselben Tages stattfand und anlässlich derer zum 130. erfolgrei- chen Doktorat beglückwünscht werden konnte. «Das macht uns stolz, nicht zuletzt deshalb, weil wir in der Medizin Neuerkenntnisse in die Region vermittelt haben, andererseits im Bereich Recht wesentliche Beiträge zur Verbesserung der Rechtssicherheit für unser Land leisten konnten», sagte er. Mitgründer Dr. Peter Ritter leistete Pionierarbeit «Die Universität sieht auf 20 Jahre Geschichte zurück», leitete S.D. Fürst Hans-Adam II.. die Laudatio auf Justizrat Dr. Peter Ritter ein. «Unterschiedliche Menschen haben die Private Universität in Triesen getragen und geprägt. Vieles ist im Laufe dieser zwei Jahrzehnte entstanden und hat sich seit den ersten Überlegungen und Ideen zur Einrichtung einer Privaten Universität in Liechtenstein entwickelt», sagte er. Dr. Peter Ritter habe aber nicht nur die Initiative zur Gründung der UFL ergriffen, sondern Liechtenstein in den letzten Jahrzehnten durch seinen Weitblick und sein Engagement massgeblich mitgeprägt. «Gross sind seine Verdienste für den Finanzplatz, den Sport und die Kultur unseres Landes», fuhr der Landesfürst fort. So ist die Geschichte der Liechtensteinischen Landesbank ebenso eng mit der Person von Dr. Ritter verbunden wie die Entwicklung des liechtensteinischen Sportwesens. Nicht nur Sportstätten, auch andere öffentliche Bauten weisen Spuren vom Tun von Dr. Peter Ritter auf. Auch wurde unter der Präsidentschaft von Dr. Peter Ritter das TaK, Theater Liechtenstein, generalsaniert und erweitert. Aber Dr. Ritter wirkte nicht nur im Land, er wirkt weit darüber hinaus und auch über die Grenzen Europas als Mitglied des Stiftungsrats von liechtenstein languages. Dr. Peter Ritter sei es immer «ein Anliegen, der Jugend Möglichkeiten zu schaffen, durch welche sie die Chance erhält, sich nach ihren Talenten zu entwickeln», was nicht zuletzt Niederschlag in den Lernmaterialien der Schulen in Liechtenstein fand. «Eine Verwirklichung all seiner Über- legungen und seines Tuns ist nicht zuletzt die Privatschule formatio, die Dr. Ritter gemeinsam mit seiner Gattin Helma Ritter ins Leben rief», sagte S.D. Fürst Hans-Adam II. Bildung interessiere ihn gesamtheitlich und so sei es nicht verwunderlich, dass fünf Jahre nach der formatio die UFL – damals noch als Universität für Humanwissenschaften – eröffnet wurde. Dr. Peter Ritter wirkte nicht nur in Triesen im Schul- und Hochschulwe- sen. Gemeinsam mit Michael Hilti und anderen war er schon Jahre zuvor entscheidend an der Entwicklung der damaligen LIS (Liechtensteiner Ingenieurschule) und der NTB beteiligt. Mit der Ausdifferenzierung der 15

Unsere Universität Prof. Dr. Christoph Säly, Studiengangsleiter UFL (links) und Prof. Dr. Thomas Heidegger, Universitätsrat UFL Dr. Silvia Hess (links), Dr. Klaus Schliz und Dr. Marion Eckert-Krause, ALUMNI-Botschafterin- nen und -Botschafter Daniela Wellenzohn-Erne, Gemeindevorsteherin Triesen und S.D. Fürst Hans-Adam II. Dr. Alexander Batliner, stv. Regierungsmitglied (links), Dr. Gert Risch, Stiftungsratspräsident UFL (mitte) und Georg Kaufmann, Landtagsabgeordneter Bild: v. l. Dr. Peter Ritter, Dr. Barbara Gant, S.D. Fürst Hans-Adam II., Dr. Gert Risch 17

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Gastinterview Die Studierenden an der UFL kommen zum grössten Teil aus dem angrenzenden Ausland. Welche internationale Ausstrahlung haben die Universitäten des Landes? Die Universitäten wirken hier gleich mehrfach: Erstens, indem sie Themen von internationalem Interesse bearbeiten und mit den For- schungsergebnissen internationale Anerkennung in der Community, aber auch darüber hinaus erzielen. Und zweitens durch die internatio- nalen Studierenden, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Dozie- renden und Gäste, die als Botschafterinnen und Botschafter Liechten- steins in ihre Heimatländer zurückkehren und so zugleich das Bild des Fürstentums im Ausland positiv prägen. «In einer Gesellschaft, in der Komplexität zuneh- mend Verunsicherung oder gar Ängste erzeugt, stärkt Bildung auch deren Resilienz.» Welchen Stellenwert hat Bildung in der heutigen Gesellschaft aus Ihrer Sicht? Die Bildung ist nach wie vor eine grundlegende Voraussetzung zum eigenständigen Denken, zum Forschen und zum Nutzen von Erkennt- nissen. In einer Gesellschaft, in der Komplexität zunehmend Verunsi- cherung oder gar Ängste erzeugt, stärkt Bildung auch deren Resilienz. Denn der Ungewissheit und auch Unwissenheit können wir nur durch Bildung begegnen. Wir müssen in den Komfortzonen unserer hoch entwickelten Ökonomien ausserdem Acht geben, dass wir nicht von Gesellschaften in Schwellenländern mit grösserem Wissensdurst überholt werden. Was ist die Aufgabe einer Universität im 21. Jahrhundert? Universitäten müssen auch im 21. Jahrhundert sowohl bedeutende Orte des kritischen und kreativen Denkens als auch Innovationsstätten sein. Dazu benötigt es ein Umfeld und eine Atmosphäre, in der sich Menschen zu Persönlichkeiten entfalten können, die Verantwortung für die Gestal- tung unserer Zukunft übernehmen. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und wir sollten Vorsicht walten lassen, dass universitäre Bildung nicht ausschliesslich nach dem ökonomischen Nützlichkeitsprinzip bewertet wird. Der Wert bemisst sich letztlich auch in der Bereicherung und dem spürbaren Mehrwert für die Gesellschaft eines Landes. Welche Zukunftsszenarien sehen Sie im universitären Bereich? Wie sieht die Universität der Zukunft aus? Was wird sich ändern? Wir werden wahrscheinlich neue Modelle der Trägerschaften erleben und neue Typologien, vielleicht auch eine gewisse Flurbereinigung einzelner Geschäftsmodelle. Die offensichtlichste Änderung zeichnet sich bereits jetzt ab: Universität findet nicht mehr nur im Hörsaal statt. Hybride und virtualisierte Formate tragen zu einer grösseren Vielfalt und Zielgenauigkeit von Lehr- und Lernformen bei und zugleich einer höheren Qualität der Präsenz vor Ort. Denn unverrückbar bleibt, dass das eigentliche Lernen dort passiert, wo sich die Beteiligten treffen. Je ubiquitärer virtualisierte Bildung wird, umso stärker werden sich Uni- versitäten durch ihre persönliche Betreuungsqualität am Bildungsmarkt differenzieren. Deshalb sehe ich Liechtenstein für die Zukunft gut aufgestellt. Dr. iur. Klaus Tschütscher ist Präsident des Universitätsrates der öffentlich-rechtlichen Universität Liechtenstein in Vaduz. Er studierte in St. Gallen Rechtswissenschaften und promovierte dort 1996 zum Dr. iur. Klaus Tschütscher war viele Jahre Leiter des Rechtsdienstes und Amts- leiter-Stellvertreter der Liechtensteinischen Steuerverwaltung. Von 2005 bis 2009 war er Wirtschafts- und Justizminister und anschliessend bis 2013 Regierungschef des Fürstentums Liechtenstein. 21

Forschung Was sind mögliche «Werkzeuge», mit denen Sie arbeiten werden? Molekularbiologische Methoden, also Diagnostik von Genvariationen und Erstellung von DNS-Sequenzen, sind das Standard-Repertoire. Das findet im Labor und dort meistens im wässrigen Milieu statt. Gleichzeitig werden heute weltweit Unmengen DNS-Sequenzen von anderen For- schern erhoben. Und es hat sich generell eingebürgert, dass diese Daten zusammen mit anonymisierten Patienten-Daten geteilt werden. Man sieht also die Bedeutung von Patienten-Datenbanken oder auch «Regis- tern», wie ich sie oben erwähnt hatte. Um diese Daten auszuwerten, verwenden wir Bioinformatik. Mittels Bioinformatik kann man viele (alle?) Fragen beantworten. phismus») von Blutgruppen-Genen statt, welches bereits solide finan- ziert ist. Trotzdem kommt es vor, dass Projektanträge im kompetitiven Förder-Ökosystem abgelehnt werden und Forscher dann zeitweise quasi von der Hand in den Mund leben. Die Universität und das Institut sind daher immer auch auf der Suche nach weiteren Zuwendungen. Was würde Sie persönlich noch in Ihrem Forschungsbereich interessieren? Bezüglich überraschender Abzweigung könnte es zum Beispiel viel Spass machen, als Seitenast ein geschichtliches Thema zu wählen und die genetischen Ursprünge der Walser in Liechtenstein zu erforschen. Was braucht es, um so ein neues Institut zu lancieren und welche sogenannten Softskills sind wichtig? Zuerst benötigt es jemanden oder eine Institution, die Forschung (unbedingt) stattfinden lassen will und kann. Dann braucht es mindes- tens einen, besser mehrere Forscher, die Erfahrung und Expertise ein- bringen. Im Falle des zukünftigen Instituts für Translationale Medizin deckte sich das Forschungsthema «Immungenetik» und deren Anwen- dung (Translation) ideal mit den Absichten und Interessen der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein. Bereits haben wir einen (klei- nen) universitären «Campus.» Er befindet sich in schönen, teilweise neu adaptierten Räumen und ist bevölkert mit inspirierenden Menschen. Unser zukünftiges molekolarbiologisches Labor befindet sich in Planung. Forschung ist der Versuch der Beantwortung von wissenschaftlichen Fragen. Es hilft und macht nebenbei viel Freude und Spass, wenn man sich die Fähigkeit erhalten hat, naive (vorurteilsfreie) Fragen stellen zu dürfen, und noch überrascht werden kann. Neugierde, Fragen nach dem «Warum?», Logik und Kreativität, eine kräftige Priese Freiraum und hin und wieder eine überraschende Abzweigung inspirieren immer wieder. Wie soll das Institut langfristig finanziert werden? Die Gehälter der Mitarbeiter meines Instituts und mir selbst gehören zur Basisfinanzierung und werden von der UFL bezahlt. Für konkrete Forschungsprojekte gibt es nationale Einrichtungen in Österreich und in der Schweiz, bei denen liechtensteinische Institutionen, also auch unsere Universität, Forschungsgelder beantragen dürfen und können. Gegenwärtig findet in Kooperation mit der Christian-Albrechts-Universi- tät zu Kiel ein grosses Forschungsprojekt zur Vielgestaltigkeit («Polymor- Prof. Dr. rer. nat. Christoph Gassner ist Professor für Medizinische Biologie an der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) und Leiter des Instituts für Translationale Medizin an der UFL. Er ist Spezialist der erworbenen und angeborenen Immungenetik und Experte für menschliche Blutgruppen und deren genetische Grundlagen. 23

Forschung len. Was zunächst die Gesetzgebungswissenschaft betrifft, so geht es dem Institut um eine inhaltliche Gesetzgebungswissenschaft, die für sich in Anspruch nimmt, den Inhalt gesetzgeberischer Regelungen, einschliesslich der vom Gesetzgeber verfolgten Ziele, wissenschaftlich zu beurteilen. Eine solche Gesetzgebungswissenschaft wird, zumindest in institutionalisierter Form, im deutschsprachigen Raum nicht betrie- ben. Ein dem juristischen Laien sicher zunächst sehr abstrakt erschei- nender, weiterer Schwerpunkt betrifft die rechtswissenschaftliche Theoriebildung. Gemeint sind damit Aussagen der Rechtswissenschaft über den Inhalt des Rechts. Geltendes Recht besteht daher nicht nur aus dem Gesetzesrecht, sondern auch aus wissenschaftlich erkannten Rechtsgrundsätzen. Das soll zum Anlass genommen werden, sich zunächst die methodischen Besonderheiten dieser Theoriebildung bewusst zu machen, um dann nach der Sachangemessenheit oder Interessengerechtigkeit ihrer Ergebnisse zu fragen. Die sehr kurzen Entscheidungswege an einer kleinen Universität faszinieren Sie, worin zeigt sich dies? Das hat sich etwa bei der inhaltlichen Ausrichtung, also bei der Profil- bildung dieses Instituts, gezeigt. Da gab es keine langatmigen Kom- missions- oder Ausschusssitzungen. Stattdessen haben wird das im kleinen Kreis zu dritt besprochen und waren uns auch schnell einig. Das ging ruckzuck. Der Studiengang «Dr. iur.» wurde zum dritten Mal in Folge akkreditiert. Wie wichtig sind diese Qualitätszeugnisse für eine Universität? Sie sind sehr wichtig, denn sie dokumentieren die formelle Anerken- nung der fachlichen und organisatorischen Kompetenz der UFL zur Durchführung dieses Studiengangs. Das Akkreditierungsverfahren ist ein zentrales Instrument der Qualitätssicherung an Hochschulen. «Die UFL wertet mit ihrem einzigartigen Konzept den Wissenschaftsstandort Liechtenstein schon jetzt erheblich auf.» Welchen Nutzen kann das Land Liechtenstein aus dieser For- schung im Besonderen ziehen? Die Forschung am Institut nützt dem Fürstentum Liechtenstein in zweifacher Hinsicht. Zum einen deshalb, weil aktuelle Fragen des liechtensteinischen Rechts im Zentrum dieser Forschung stehen. Zum anderen aber auch deswegen, weil diese Forschung dazu beitragen kann, das internationale Ansehen Liechtensteins als Wissenschaftsstandort zu erhöhen. Sie sind seit 2019 an der UFL. Welchen Eindruck haben Sie von der Universität? Die UFL ist eine junge und ehrgeizige Institution, die mit ihrem im deutschsprachigen Raum einzigartigen Konzept, ein berufsbegleiten- des Doktoratsstudium für Juristen und Mediziner anzubieten, den Wis- senschaftsstandort Liechtenstein schon jetzt erheblich aufgewertet hat. Mit der Einrichtung eines rechtswissenschaftlichen Instituts und zweier medizinischer Institute wird sich dieser positive Einfluss der UFL auf die Region noch weiter verstärken. Prof. Dr. iur. Jens Eisfeld wurde per 1. März 2019 zum Professor für Zivilrecht an der UFL ernannt und übernimmt per 1. Januar 2021 die Leitung des neu gegründeten Instituts für Rechtsvergleichung, Gesetz- gebungswissenschaft und rechtswissenschaftliche Theoriebildung. Er ist spezialisiert auf die Fächer Zivilrecht, Rechtstheorie, Rechtsge- schichte und Rechtsphilosophie. 25

Rechtswissenschaftliche Fakultät Die Rechtswissenschaftliche Fakultät der UFL erweist sich regional und international als Erfolgsmodell. Mit der erneu- ten Re-Akkreditierung des Studiengangs im Jubiläumsjahr wurde die Qualität einmal mehr bestätigt. «Es gibt kein vergleichbares Angebot» Von Dr. Elisabeth Berger, Studiengangsleiterin Dem Jubiläumsjahr der UFL 2020 wird an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät ein weiteres Jubiläum folgen, und zwar beginnt im Oktober 2021 der 10. Doktoratsstudiengang. Die 2007 eingerichtete Juristische Fakultät hat sich seither sowohl regional als auch in den Nachbarstaaten als Erfolgsmodell erwiesen und die Umstellung auf einen jährlichen Studienstart bewährt sich nunmehr seit 2017. Erfolgreiches und aktuelles Konzept Eine Bestätigung für das erfolgreiche Grundkonzept und zugleich An- sporn für die Weiterentwicklung sowie die stetige Verbesserung des Doktoratsstudiums Rechtswissenschaften («Dr. iur.») war dessen Re- Akkreditierung bis 2025. Die dafür verantwortliche internationale Akkre- ditierungsorganisation ACQUIN prüfte im Rahmen des Verfahrens die Qualität von Lehre und Forschung. Die Gutachtergruppe bestätigte das hohe wissenschaftliche Niveau und die hervorragende Abstimmung auf die speziellen Ansprüche berufstätiger Studierender. Im Zuge des Ver- fahrens wurde die Studienordnung einer grundlegenden Überarbeitung unterzogen und den aktuellen Anforderungen angepasst. Der Fokus der vertiefenden Fachausbildung im Rahmen des curricularen Studienanteils wurde durch den Ausbau der Rechtsvergleichung, des Wirtschafts- und Steuerrechts sowie des liechtensteinischen Rechts mit den bevorzugten Interessengebieten der Studierenden abgestimmt. Die rechtsvergleichende Ausrichtung der Rechtswissenschaftlichen Fakultät an der UFL lockt über 80 Prozent der Studierenden aus dem deutsch- sprachigen Ausland an. Im Hinblick auf die verschiedenen Rechtssyste- me besteht an der wissenschaftlichen Aufarbeitung rechtlicher Fragen in rechtsvergleichendem Sinn ein grundlegender Bedarf. Einem grossen Anliegen der Fakultät entsprach die Aufwertung des Moduls «Liechten- steinisches Recht» in der neuen Studienordnung. Zukünftig werden vermehrt ausgewiesene heimische Experten herangezogen, um auch Lehrveranstaltungen zu liechtensteinischen Fragestellungen bestmöglich anbieten zu können. Das entspricht dem stetig zunehmenden Interesse an der Verfassung von Dissertationen, die Beiträge zum liechtensteini- schen Recht liefern oder dieses rechtsvergleichend miteinbeziehen. Erfreuliche Entwicklungen der Studierendenzahlen Die Entwicklung der Studierendenzahlen belegen den Erfolg des von der UFL angebotenen berufsbegleitenden juristischen Doktoratsstudien- gangs. Derzeit sind 89 Studentinnen und Studenten an der Juristischen Fakultät inskribiert, davon kommen 52 Prozent aus Deutschland, 15 Prozent aus Österreich, 19 Prozent aus der Schweiz und 13 Prozent aus Liechtenstein. Besonders erfreulich ist es, dass der Frauenanteil sowie die Anzahl Studierender, die aus Liechtenstein stammen oder hier einer beruflichen Tätigkeit nachgehen, kontinuierlich steigen. Das gemein- same Anliegen der Fakultätsmitglieder sowie der Dozentinnen und Dozenten besteht darin, den Doktorierenden im Rahmen eines struk- turierten Studiums die Kompetenzen für die Verfassung einer eigenen wissenschaftliche Arbeit zu vermitteln und ihnen so eine berufsbeglei- tende Promotion zu ermöglichen. Es wird speziell Wert darauf gelegt, den besonderen Bedürfnissen eines Studiums neben Familie und Beruf gerecht zu werden. Nach wie vor gibt es im deutschsprachigen Raum kein vergleichbares Angebot. «Einem grossen Anliegen der Fakultät entsprach die Aufwertung des Moduls Liechtensteinisches Recht.» Herausforderungen durch die Corona-Pandemie Wie alle Universitäten stand auch die UFL im Berichtszeitraum vor der Herausforderung, sowohl den Unterricht als auch die Betreuung der Studierenden den durch die Pandemie bedingten Einschränkungen anzupassen. Die technischen Voraussetzungen für den Online-Unterricht konnten in kurzer Zeit geschaffen werden und sowohl die Lehrenden als auch die Studierenden stellten sich rasch auf die neuen Anforderungen ein. Es zeigte sich aber auch, dass die Kommunikation unter den Dokto- rierenden und mit den Dozierenden im Rahmen der Präsenzveranstal- tungen dem Studium eine besondere Qualität und Intensität verleihen, die sich auf den virtuellen Unterricht nicht übertragen lassen. Für die Zukunft wird daher an der Fakultät bereits an einem Blended-learning- Konzept gearbeitet, das den Präsenzunterricht, dem auch weiterhin eine wichtige Rolle zukommen wird, durch moderne Formen von E-Learning in didaktisch sinnvoller Weise ergänzen soll. 27

«Dr. iur.»: Zahlen des Erfolges Rechtswissenschaftliche Fakultät 2020 konnte die UFL die 10. Promotionsfeier ihrer Rechts- wissenschaftlichen Fakultät ausrichten. Das attraktive Curriculum und die Einzigartigkeit des berufsbegleitenden Promotionsstudiengangs im deutschsprachigen Raum sind immer bekannter geworden und haben bald an die Kapazi- tätsgrenze geführt. Eine Erfolgsgeschichte in Zahlen. Von Prof. Dr. Diethelm Klippel, Dekan Die Rechtswissenschaftliche Fakultät richtete erst mehrere Jahre nach der Gründung der UFL ein Doktoratsstudium ein. Die Zahl der Studierenden war zu- nächst gering. Sie erreichte bei Weitem nicht die jetzigen Zahlen an der Kapazi- tätsgrenze: Die einzigartige Möglichkeit, berufsbegleitend in einem strukturierten Doktoratsstudiengang zu promovieren, musste im deutschsprachigen Raum erst bekannt werden. Aus Anlass des Jubilä- ums der UFL soll ein Blick auf die Zahlen den Erfolg des Doktoratsstudien- gangs «Dr. iur.» an der UFL dokumentieren (Stand: 15. November 2020). Seit 2007 waren oder sind 146 Studierende immatrikuliert. Davon haben 41 den Doktortitel erworben. Das Studium abgebrochen haben 16, also 11 Prozent – das ist, verglichen mit den Abbrecherquoten an staatlichen Universitäten, bemerkenswert wenig. Die Gründe dafür liegen auf der Hand und sind aller Ehren wert: Berufliche, familiäre oder persönliche Belastungen haben zu der sicher manchmal bitteren Einsicht geführt, dass die erforderliche Zeit für das Verfassen einer Dissertation nicht aufgebracht werden kann. Deutsche und liechtensteinische Rechtsordnungen im Vordergrund Die 41 Absolventinnen und Absolventen behandelten in ihren Dissertatio- nen folgende Rechtsordnungen (in alphabetischer Reihenfolge): Deutsch- land 22, Fürstentum Liechtenstein 18, Österreich 9, Schweiz 11, andere 6. Die Summe der Zahlen ergibt nicht 41, da 14 Arbeiten rechtsvergleichend sind und mehrere Rechtsordnungen betreffen. Fragt man nach den behan- delten Rechtsbereichen, so ergeben sich folgende Zahlen: Zivilrecht (im wei- ten Sinne, also einschliesslich Wirtschaftsrecht) 29, Öffentliches Recht 10 (davon Steuerrecht 5), Strafrecht 6, Grundlagenfächer (Rechtsgeschichte, Rechtsphilosophie u. a.) 1. werden die Jahrgänge 2018, 2019 und 2020 herangezogen, also Jahrgänge, bei denen noch kein Abschluss erwartet werden kann. Die 51 Studierenden behandeln folgende Rechtsordnungen: Deutschland 26, Fürstentum Liechtenstein 16, Österreich 6, Schweiz 6, andere 1. Rechtsvergleichend angelegt sind 7 Dissertationen. Ein zivilrechtliches Thema bearbeiten 32 Studierende, 13 Arbeiten befassen sich mit dem Öffentlichen Recht (davon 6 mit dem Steuerrecht), 4 Dissertationen sind dem Strafrecht gewidmet und 5 den Grundlagenfächern (wiederum ergibt die Summe der Zahlen nicht 51, da einige Dissertationen mehrere Rechtsgebiete behandeln). Welche Schlüsse lassen sich aus den Zahlen ziehen? 30 bis 40 Prozent der Arbeiten befassen sich mit Problemen des liechten- steinischen Rechts. Die UFL ist stolz darauf, einen massgeblichen Beitrag zur Erforschung des liechtensteinischen Rechts zu leisten und damit gleichzei- tig zahlreiche Fragen der Rechtspraxis zu beantworten. An erster Stelle der Rechtsbereiche, denen sich die Dissertationen widmen, steht das Zivilrecht mit einem Anteil von über 50 Prozent. Davon sind die meisten wirtschafts- rechtlich orientiert; aber auch Familien- und Erbrecht sind vertreten. Die Zahl der Arbeiten zu Themen aus den Grundlagenfächern hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Die Zahlen spiegeln Schwerpunkte des Curriculums des Doktoratsstudiengangs wider, nämlich das Wirtschafts- recht, das liechtensteinische Recht und die Grundlagenfächer. Mit anderen Worten: Sie zeigen, dass das Curriculum den Bedürfnissen der Studierenden entspricht. Respekt und Unterstützung Bekanntlich soll man keiner Statistik vertrauen, die man nicht selbst gefälscht hat. So weit geht meine Empfehlung zur Kenntnisnahme der Zahlen natürlich nicht. Aber zu fragen ist auch, worüber sie nichts aussagen. Nämlich über die Entbehrungen, Belastungen und Mühen, die das Verfas- sen einer Dissertation mit sich bringt. Allen Absolventen und Absolventin- nen und allen Studierenden, die das herausfordernde und zeitraubende Projekt Promotion abgeschlossen oder auf sich genommen haben, gebührt unser Respekt. Und unsere Unterstützung. Sieben Arbeiten wurden mit «summa cum laude» und «insigni cum laude» benotet, 13 mit «magna cum laude», 13 mit «cum laude» und 8 mit «rite.» Die Notenverteilung entspricht ungefähr derjenigen an staatlichen Universi- täten, mit dem Unterschied, dass Spitzennoten an der UFL seltener sind, weil die Studierenden keine Universitätslaufbahn anstreben. Zum Vergleich Der Zivilrechtler und Rechtshistoriker Prof. Dr. iur. Diethelm Klippel ist emeritierter Ordinarius für Bürgerliches Recht und Rechtsgeschichte an der Universität Bayreuth und war langjähriger Sprecher des dortigen Graduier- tenkollegs «Geistiges Eigentum und Gemeinfreiheit.» Er hat sieben Habilita- tionen und bisher rund 70 Dissertationen als Erstgutachter betreut. 29

Rechtswissenschaftliche Fakultät Rechtssicherheit für die Humanmedizin Der Zertifikatskurs CAS «Medizinrecht: Recht der Humanforschung, Arzneimittel und Genomik» vermittelt in komprimierter Form die rechtlichen Grundlagen der Human- und Stammzellenforschung, des Arzneimittel- und Medizinprodukterechts sowie des Rechts der Genomik im Humanbereich mit Schwerpunkten in den Bereichen personalisierte Medizin, Datenschutz und dem Einsatz der Bio- und Informationstech- nologie in der Medizin. Neben den Grundlagen und Vorgaben des internationalen Rechts und des EU-Rechts vermittelt er die wichtigsten Grundlagen sowie ausgewählte vertiefte Kenntnisse in den Bereichen des Humanforschungs- und Arzneimittelrechts sowie dem Recht der Genomik. Der CAS «Medizinrecht» passt komplementär zu den übrigen Weiterbildungslehrgängen der UFL, dem CAS «Klinisch-genomische Medizin und Einführung in das Genetic Counseling», dem CAS «Leader- ship» sowie einem weiteren geplanten CAS im Bereich der Gesundheits- ökonomie. Der CAS «Medizinrecht» ist entsprechend der inhaltlichen Gewichtung in vier Module aufgeteilt. Die jeweiligen Module finden als Präsenz- und Online-Veranstaltungen jeweils an Freitagen und Samstagen statt. Neben der Wissensver- mittlung im Rahmen von Vorlesungen sind Vertiefungen durch kurze Fallstudien, Präsentationen und Gastvorlesungen vorgesehen. Im Ein- führungsmodul werden die Grundlagen und die Systematik des Rechts auf nationaler Ebene sowie auf der Ebene des EU-Rechts und des internationalen Rechts behandelt sowie im Speziellen die Grundlagen des Medizin- und Gesundheitsrechts sowie insbesondere des Daten- schutzrechts erarbeitet. In diesem Zusammenhang werden Bezüge zum EU-Recht sowie zu den Verfassungsgrundlagen der deutschspra- chigen Länder vorgenommen. Das zweite Modul hat den Rechtsrahmen der Human- sowie der Stammzellenforschung zum Gegenstand und behandelt neben den rechtlichen Vorgaben, wie Einwilligungserforder- nisse und Einbezug der Ethikkommission, auch aktuelle Rechtsfragen, etwa zu Biobanken. Das dritte Modul umfasst das Arzneimittel- und Medizinprodukterecht. Der Schwerpunkt liegt im Arzneimittelrecht, behandelt werden inbesondere die Abgrenzung von Arzneimitteln, Medizinprodukten, Lebensmitteln und Kosmetika, die Zulassungsver- fahren, insbesondere die Erstzulassung und die Zulassung für Nach- folgeprodukte, sowie spezifische Fragen des Arzneimittelrechts. Das vierte Modul widmet sich dem Rechtsrahmen der Genomik und neuer biotechnologischer Verfahren. CAS «Medizinrecht» - Module Modul 1: Einführung und Grundlagen - Einführung und Vorstellung des CAS Medizinrecht, Organisatorisches (Aufbau des CAS, Unterricht vor Ort und Online, Fallstudien, Gastvorträge) - Grundlagen des Rechts und Einführung in die Juristische Methodik - Überblick über die Systematik und Geltung des internationalen Rechts und des EU-Rechts - Grundlagen des Medizin- und Gesundheitsrechts - Medizin- und Gesundheitsrecht auf der Ebene des internationalen Rechts (internationale Abkommen, EMRK und Biomedizinkonvention mit Zusatzprotokollen) - Gesundheitsrecht auf der Ebene des EU-Rechts - Grundlagen in den Verfassungen von Deutschland, Österreich und der Schweiz - Grundlagen des Datenschutzrechts und Schutz von Gesundheitsdaten - Fallstudie / Reflexion Modul 1 Modul 2: Humanforschung - Historische Grundlagen und Internationale Vorgaben des Humanforschungsrechts - Rechtliche Vorgaben des Humanforschungsrechts - Biobanken (Sammlungen von biologischem Material und Daten) - EU-Recht und Humanforschungsrecht - Grundzüge des Stammzellenforschungsrechts - Fallstudie / Reflexion Modul 2 Modul 3: Arzneimittel, Medizinprodukte und Therapien - Definition und Abgrenzung von Arzneimittel und Medizinprodukten zu Lebensmittel (insbes. Nahrungsergänzungsmittel), Kosmetika und Bedarfsgegenstände - Formen der Bewilligungs- und Zulassungsverfahren - Grundzüge des EU-Arzneimittelrechts - Überblick über Arzneimittelzulassungsverfahren - Überblick über die Preisgestaltung und Abgabekategorien von Arzneimitteln und Arzneimittelwerbung - Regulierung von Medizinprodukten - Fallstudie / Reflexion Modul 3 Modul 4: Genomik und neue biotechnologische Verfahren - Genetische Untersuchungen am Menschen - Rechtsrahmen und besonderer Schutz genetischer Untersuchungen - Rechtsrahmen in der Fortpflanzungsmedizin - Einsatz der Genomik in der personalisierten Medizin - Rechtsfragen der Gensequenzierung und Genomeditierung - Rechtliche Einordnung genetischer Selbsttests (Direct-to-Consumer-Testing, DCT) - Fallstudie / Reflexion Modul 4 31

Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät 33

Herkunft Studierende Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät 32% FL CH A D 6% 31% 31% Forschungsprojekte an der UFL Unsere Kooperationen mit etablierten Forschungseinrichtungen bieten Studierenden die Möglichkeit, in einem optimalen Umfeld an ihrer Promotion zu arbeiten. Sie werden weiter ausgebaut. Zusammen mit diesen Kooperationspartnern werden wir als Universität auch in Zukunft gemeinsame Forschungsprojekte angehen. Neu etablieren wir derzeit aber auch autochtone Forschungsinstitute an der UFL. Prof. Dr. med. Christoph Säly studierte Medizin an der Leopold- Franzens-Universität Innsbruck und promovierte 2001 zum «Dr. med..» Er absolvierte in der Folge die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin am Akademischen Lehrkrankenhaus Feldkirch und arbeitete wissenschaftlich am Vorarlberg Institute for Vascular Investigation and Treatment (VIVIT). 2007 habilitierte er in Innerer Medizin an der Medizini- schen Universität Innsbruck. 2014 wurde er zum Professor für Präventive Kardiologie an der UFL ernannt. Dank an alle Leistungsträger! Gruss des Dekans Prof. Dr. Heinz Drexel Der Rückblick auf 2020 wird durch das 20-Jahr-Jubiläum der UFL geprägt. Die Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät ist seit 15 Jahren mit dem Doktoratsstu- dium «Dr. scient. med.» und der Vortrags- reihe «Health and Life Sciences» aktiv. Es ist eine grosse Genugtuung für den Dekan, dass wir ununterbrochen diese beiden Aktivitäten durchführen konnten. Das Jahr 2020 war durch zwei weitere Gesichtspunkte charakterisiert: die Umstellung auf die virtuelle Lehre und die Vorbereitung eines englisch- sprachigen Doktoratsstudiums. Beides ist sehr gut gelungen, herzlichen Dank an alle Leistungsträger der UFL! 35 Aktuelle Promotionsarbeiten Im letzten Jahr haben mehrere Studierende mit ganz hervorragenden Leistungen ihr Studium abgeschlossen. Frau Dr. Larcher etwa hat zu den Zusammenhängen der Stärke des Handdrucks mit der Sterblichkeit bei Herzpatienten geforscht: Ein schwächerer Händedruck sagt eine höhere Sterblichkeit voraus. Herr Dr. Sternbauer hat untersucht, inwieweit Pa- tienten mit einer Verschlusskrankheit der Beinarterien die international empfohlenen niedrigen Werte des schädlichen LDL-Cholesterins errei- chen: Es war die Minderheit, ein schwerwiegendes Defizit in Anbetracht des Umstandes, dass die Prognose dieser Patienten durch eine adäquate Senkung des LDL-Cholesterins entscheidend verbessert werden könnte. Herr Dr. Fetzner hat zu Tumoren der Speiseröhre gearbeitet, ein weiterer Chirurg, Dr. Tschann, zur chirurgischen Therapie metastasierter Tumore, Dr. Eichhorn zu den Auswirkungen von Nahrungsaufnahme und Alkohol- konsum auf die Schlafqualität, Dr. Poyntner zu Notfällen in der Kinder- heilkunde, Herr Dr. Hermann zu Referenzwerten für die Blutplättchenzahl bei älteren Menschen und der Psychologe Herr Dr. Manz zu Leben und Werk des Schweizer Psychoanalytikers Hans Zulliger. Alumniverein Ein ganz entscheidender Parameter der Qualität eines Studiums ist der Erfolg seiner Absolventen – nicht nur während des Studiums sondern auch und vor allem danach. Der Erfolg unserer Absolventinnen und Absolventen freut uns deshalb sehr und bestätigt uns in der Ausrich- tung des Studiums. Zahlreiche von ihnen haben nach ihrer Promotion weiter wissenschaftlich gearbeitet und mehrere wurden mittlerweile an etablierten Universitäten habilitiert. Andere haben leitenden Positionen in grossen Unternehmen erreicht oder sind mit ihren eigenen Unter- nehmen sehr erfolgreich. Unser Alumniverein, unter der bisherigen Koordination von DDr. Walter Tabarelli, bietet die Möglichkeit, Kontakte zwischen Studierenden verschiedener Jahrgänge zu knüpfen. Das ist für sie eine gute Gelegenheit, das eigene Netzwerk zu erweitern. Neue Persönlichkeiten an der UFL Nachdem im letzten Jahr der international renommierte Gesundheits- ökonom Bernhard Güntert als Professor für Gesundheitsökonomie und Gesundheitssystemanalyse an die UFL berufen wurde, wurden 2020 neu der Labormediziner Prof. Andreas Huber als Professor für Klinisch- genomische Medizin und der Biologe Christoph Gassner als Professor für Medizinische Biologie an die UFL berufen.

Mehr als eine Promotion Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Dr. Ulrich Fetzner schloss das Doktoratsstudium der Medizini- schen Wissenschaft an der UFL 2020 ab. Er überblickt die Zeit im Resümee nicht als reine Weiterbildung oder Promotion, sondern als einen postgradualen, dreijährigen universitären Lebensabschnitt. Von Dr. Ulrich Klaus Fetzner, Absolvent Skepsis zu Beginn Erst nachdem ich beruflich bereits auf festen Beinen stand, damals als Oberarzt für die Chirurgie an der Universitätsmedizin Essen, war ich auf der Suche nach einem postgradualen, berufsbegleitenden wissenschaftlichen Basis-Studium. Ich suchte einerseits einen Ausgleich zu meinem klinisch- praktischen Alltag im OP-Saal, ich wollte aber auch Kompetenz erwerben, um meine medizinisch-wissenschaftliche Karriere fortzusetzen. Bei meiner Recherche stiess ich dann auf die UFL mit dem Studiengang «Medizini- sche Wissenschaft.» Ich hatte noch nie zuvor von einer derartigen Stu- dienmöglichkeit an einer Privatuniversität gehört und war daher etwas skeptisch. Doch der Informationsabend vor Ort und insbesondere ein langes Telefonat mit einer Absolventin, welche ich aus meiner Zeit an der Universität Köln gut kannte, überzeugten mich. «Es war für mich ein Lebensabschnitt mit fachlich exzellenten Inhalten.» Ein Lebensabschnitt Was dann folgte, überstieg meine Erwartungen bei Weitem. An erster Stelle seien die Lehrveranstaltungen erwähnt. Professionell mit liech- tensteinischer Exaktheit und Verlässlichkeit organisiert. Die kompeten- ten und hochkarätigen Dozenten, das durchdachte grundlagenwissen- schaftliche Curriculum mit einem Querschnitt der wichtigsten Aspekte medizinischer Wissenschaftskompetenz. Die Teilnehmenden vor Ort: Human- sowie Zahnmediziner und -medi- zinerinnen, Apotheker, Biologen und Gesundheitswissenschaftler und auch Gesundheitsökonomen. Unsere gemeinsamen Gespräche in den Pausen, beim Mittagessen und dann auch abends abseits der Uni, wo auch Privates Raum fand. Nach einer Zeit des Kennenlernens entwickelten sich erste gemeinsame Projekte. Wir unterstützten uns gegenseitig. Die UFL war für uns ein Campus. Eine Universität im ursprünglichen Sinne. Wir lernten Liechtenstein kennen und die Schweiz. Unsere Studierenden kamen aus Deutschland, Italien, der Schweiz, Liechtenstein, Österreich, aber auch Kommilitonen mit südamerikanischen Wurzeln waren unter uns. Die UFL verbindet Nationen. Als der curriculare Teil des Studiums zu Ende war und wir nicht mehr jeden Monat an die UFL kamen, fehlte uns etwas. Mein Wunsch Das erste Semester des Kurses von 2020 fand ausschliesslich online statt. In Höchsttempo hat die UFL die Technik bereitgestellt, um so weit wie möglich realitätsnah Lehrveranstaltungen online anbieten zu können. Online-Unterricht weist viele Vorteile auf. Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass eine Präsenzlehre durch nichts zu ersetzen ist. Das Erleben der Dozenten vor Ort, die mehrdi- mensionale Interaktion mit den Dozenten, die soziale Interaktion mit den Studierenden vor Ort und das Erleben der UFL und von Liechten- stein ist meiner Meinung nach nicht zu ersetzen. Ich hoffe daher, dass der Präsenzunterricht in Liechtenstein in Zukunft eine feste Säule des Doktoratsstudiums bleiben wird. Mein Resümee Das dreijährige Studium an der UFL war für mich keine einfache Weiter- bildung oder blosser Erwerb eines Doktorates. Es war für mich ein Le- bensabschnitt mit fachlich exzellenten Inhalten, die meine Erwartung bei Weitem übertrafen und mich nachhaltig inspirierten. Ich kann schon heute berichten, dass alle Anstrengungen und Kosten sich für mich bereits mehr als bezahlt gemacht haben. Dr. scient. med. Ulrich Klaus Fetzner studierte Humanmedizin in Würzburg. Den Grundstein seiner heutigen Tätigkeit als Chirurg legte er insbesondere in der Zeit an der Universitätsklinik Köln, dem ersten deutschen Exzellenzzentrum für die Chirurgie der Speiseröhre und des Magens. Er ist heute geschäftsführender Oberarzt am Universitätsklini- kum der Ruhr Universität Bochum in Minden. 37

10. Promotionsfeier in Triesen Ein ehrenvoller Studienabschluss Unsere Universität Am 3. Oktober erhielten die Promovendi unserer Universität in Triesen zum zehnten Mal ihre Urkunden. Das Doktorats- studium der UFL ist ein fester Bestandteil der liechtensteini- schen Bildungslandschaft. Redaktion: UFL Dieses Jahr waren es insgesamt acht Absolventinnen und Absolventen, die das berufsbegleitende Doktoratsstudium in den Medizinische Wissenschaften und den Rechtswissenschaften erfolgreich abgeschlos- sen haben. Damit wurden seit der ersten Promotionsfeier im Jahr 2011 insgesamt 134 Forschungsarbeiten eingereicht und schlussendlich die verdienten Doktortitel «Dr. scient. med.» (93) oder «Dr. iur.» (41) verliehen. Rektorin Dr. Barbara Gant begrüsste die Promovendi und ihre Angehöri- gen in der Aula der nachbarschaftlichen Schule formatio. «Wir dürfen heute die ausserordentlichen Leistungen hervorheben», freute sie sich, «den Fleiss würdigen und mit grossem Respekt auf die Anstrengungen verweisen, die Sie in den vergangenen Jahren auf sich genommen haben, um Ihr Doktoratsstudium an der UFL erfolgreich abzuschliessen.» Beachtliche berufliche Qualität erreicht «Was uns in den letzten Jahren gelungen ist, freut uns sehr und macht uns auch ein wenig stolz», sagte Dr. Gert Risch, Präsident des Stiftungsrats der UFL, anschliessend in seiner Festansprache im Hinblick auf den sehr be- achtlichen Leistungsausweis der UFL. «Die Verleihung der Doktorwürde ist ein ehrenvoller Studienabschluss, über den sich vor allem die Promo- vierenden freuen dürfen.» Damit würden mehrere anstrengende Ausbil- dungsjahre ihren erfolgreichen Abschluss finden. Gerd Risch gratulierte den Promovendi und dankte auch ihrem Umfeld, dass es für deren Fortbildungswillen das notwendige Verständnis aufgebracht hat. «Mit ihrem Doktorat haben sie eine hohe und beachtliche berufliche Qualität erreicht. Dazu herzliche Gratulation. Aber das Motto unserer Uni – das lebensbegleitende Lernen – sollten Sie sich zur Pflicht machen, wenn Sie dies nicht schon bisher und aus ureigenstem Interesse getan haben. Das Erlangen der Doktorwürde interpretiere ich in dieser Hinsicht», fügte er hinzu. Menschen, die nicht unterzukriegen sind Dr. Silvia Hess, Vizepräsidentin des UFL-Alumnivereins, wies darauf hin, dass der Abschluss des Studiums eine Herausforderung darstellt, «die so Manches, was man vorher gerne gemacht hat in den Hintergrund treten lässt, da man die Zeit in das Studium und die Arbeit investiert. Selbst die Zeit die man ansonsten mit Freunden und der Familie ver- bringt, verringert sich und man trifft sich mit den Studienkollegen, um gemeinsam die Themen der Arbeit zu besprechen.» Stelle man sich nach Abschluss des Studiums die Frage, «ob denn diese Zeit nun richtig investiert wurde, ob es der Titel wert, war diese Abstriche zu machen», so findet sie: «(… )ja, denn durch alles, was Sie in dieser Zeit an Höhen und Tiefen erlebt haben, sind Sie zu den Menschen geworden, die heute hier sitzen. Menschen die nicht nur Spezialisten in ihrem Thema geworden sind, sondern auch Menschen die weise, achtsam, selbstbe- wusst und insbesondere nicht unterzukriegen sind (…) und diese braucht es umso mehr in der heutigen Zeit.» Die Dekane, Prof. Dr. Heinz Drexel und Prof. Dr. Diethelm Klippel – er musste situationsbedingt virtuell der Feier zugeschaltet werden – gra- tulierten anschliessend den Absolventinnen und Absolventen und verwiesen auf ihre jeweiligen Dissertationsthemen (Siehe dazu auch die Seiten 42ff). Nach Erhalt ihrer Urkunden sprachen die Absolventin Dr. Yasmin Rahn (Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät) aus Berlin und UFL-Absolvent Dr. Josef Bergt (Rechtswissenschaftliche Fakultät) zu den Gästen. Ein echter Unternehmer mit Handschlagmentalität Für eine Überraschung des sichtlich gerührten Präsidenten sorgte die Laudatio von Prof. Dr. Harald Renz, Mitglied des Universitätsrates der UFL und Direktor des Instituts für Laboratoriumsmedizin am Universi- tätsklinikum Giessen-Marburg. Renz nutzte das 20-jährige Universitäts- jubiläum, um Gert Risch für seinen unermüdlichen Einsatz für die Entwicklung der UFL zu danken. Er sei für viele ein Vorbild: weltoffen, aber heimatverbunden und aktiv bis ins hohe Alter. Dem «Fortschritts- denker» Gert Risch läge der wissenschaftliche Fortschritt am Herzen, sagte der Universitätsrat. So würde er stets mit der sich rasant entwi- ckelnden Disziplin Labormedizin mitgehen und sie auch aktiv zum Beispiel als Impulsgeber für Studien mitgestalten. Auch als Sozialpoli- tiker, so Renz, habe Gert Risch viel Herzblut und Engagement für eine bessere Gesellschaft gezeigt und sich zudem ehrenamtlich engagiert, für ihn eine Selbstverständlichkeit. Der begeisterte Labormediziner Gert Risch promovierte 1969 zum Dr. sc. nat. an der ETH in Zürich und wagte ein Jahr später bereits 1970 den Schritt in die Selbstständigkeit. «Dr. Gert Risch sieht seinen Beruf als Berufung an, als Leidenschaft», sagte Harald Renz. Er zeige eine immens hohe Schaffenskraft und wirke im Hintergrund mit enormer Ausdauer und Leidenschaft. Dabei sei er stets bodenständig und bescheiden geblieben. «Gert Risch ist ein typischer Unternehmer, der schnell entscheidet, Projekte durchzieht, 39

Unsere Universität gegenseitiges Vertrauen schafft und noch eine echte Handschlagmen- talität vorlebt.» Der Alumniverein der UFL, vertreten durch Dr. Silvia Hess und Dr. Josef Bergt, nutzte die Ehrung von Dr. Gert Risch und ernannte ihn zum Ehrenmitglied. Trotz coronabedingter Einschränkungen war diese Jubiläums-Promotionsfeier ein gelungener und schöner Anlass. Promovendi 2020 Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Dr. scient. med. Jürg Eichhorn, Herisau (CH), Dr. scient. med. Ulrich Klaus Fetzner, Bochum (D), Dr. scient. med. Wolfgang Hermann, Mauren (FL), Dr. scient. med. Beat Manz, Triesen (FL), Dr. scient. med.Lukas Poyntner, Feldkirch (AT), Dr. scient. med. Yasmin Rahn, Berlin (D), Dr. scient. med. Peter Tschann, Feldkirch (AT) Rechtswissenschaftliche Fakultät Dr. iur. Manuel Heidrich LL.M., Heilbronn (D), Dr. iur. Sebastian Schildbach, Gais (CH), Dr. iur. Thomas D. Szucs, Zollikon (CH) 41

Dissertationen 2020 Doktoratsstudium «Dr. scient. med.» Dr. scient. med. Ulrich Klaus Fetzner, Bochum (D) «Current surgical treatment of esophageal cancer and associated areas of esophageal surgery.» Speiseröhrenkrebs ist weltweit einer der häufigs- ten Tumore, in Europa jedoch eher selten. Nach Angaben des Robert Koch-Institutes (Berlin) er- krankten im Jahre 2016 in Deutschland 5540 Männer und 1740 Frauen an Ösophaguskarzinom. In den letzten 30 Jahren entwickelte sich das Adenokarzinom des distalen Ösophagus allerdings zu der am stärksten zunehmenden Neoplasie der sogenannten westlichen Welt. Die kumu- lative Dissertationsschrift fasst mehrere Publikationen zum Themen- komplex Ösophaguschirurgie zusammen. Es besteht ein hoher Druck, die Sicherheit der sehr komplikationsträchtigen Ösophagektomie und Rekonstruktion zu erhöhen. Die Komplikationsbehandlung hat sich heute zugunsten interventionell endoskopischer und/oder interventio- nell-radiologischer Verfahren geändert. Operative Revisionen sind heute selten indiziert und bleiben schwerwiegenden Situationen wie Interponatischämie oder nicht mehr beherrschbarer Mediastinitis und Sepsis vorbehalten. Nicht nur die Eingriffszahl pro Operateur ist ent- scheidend, sondern auch die vorhandene Erfahrung der gesamten Klinik bezüglich Patientenauswahl, operativer Indikationsstellung, Umgang mit perioperativen Problemstellungen. Die gesamte Ergebnis- qualität ist an sogenannten High-Volume-Zentren höher belegbar als in Kliniken mit wenig Fallzahlen. Praktisch chirurgisch steht kurz- und mittelfristig die weitere Vorantreibung der Minimalinvasivität in der radikalen Ösophaguschirurgie im Vordergrund, dies aber unter Be- achtung von Sicherheit und gleichzeitig onkologisch gleichwertiger Ergebnisqualität. Betreuer / Erstgutachter: Prof. Dr. med. P. Grimminger Dr. scient. med. Jürg Eichhorn, Herisau (CH) Qualitative und quantitative Schlafanalyse unter Berücksichtigung von Nahrungsaufnahme, Alkoholkonsum und Schlafmittelgebrauch Der Alkoholkonsum zur Abendmahlzeit ist weit- verbreitet, aber über die Interaktionen reichlicher Nahrungs- und Alkoholmengen und deren Auswirkungen auf die Schlaf- qualität, die Schlafarchitektur und die Erhöhung der Herzfrequenz im Schlaf ist aufgrund fehlender Langzeitbeobachtungen kaum etwas Unsere Universität bekannt. Zwei Beobachtungsstudien – Sleep-Tracker: 860 Nächte und Polysomnographie: 40 Nächte – sollen den Erkenntnisstand erweitern. Resultate «Sleep-Tracker»: Das Verhältnis Tief- zu Leichtschlaf ist in der Gruppe Nahrung+Alkohol am tiefsten (unruhiger, nicht erholsamer Schlaf) und in der Gruppe nur Alkohol am höchsten (übermässiger Tiefschlaf). Die Erholtheit ist in der Gruppe keine Nahrung/kein Alkohol am höchsten und in der Gruppe nur Alkohol am tiefsten. Dormicum beeinflusst die Erholtheit und das Verhältnis Tief- zu Leichtschlaf nicht signifikant. Resultat «Polysomnographie»: Die alleinige Nahrungs- oder Alkoholaufnahme erhöht die Herzfrequenz im Schlaf nicht signifikant. Die reine Alkoholaufnahme erhöht im Vergleich zur reinen Nahrungsauf- nahme die Herzfrequenz nur trendmässig stärker. Reichliche Nahrungs- aufnahme in Verbindung mit reichlich Alkohol hingegen erhöht die Herzfrequenz hoch signifikant. Die Kombination «Reichhaltige Abend- mahlzeit mit hohem Alkoholkonsum» führt zu unruhigem Schlaf, ver- minderter Erholtheit, einer signifikanten Erhöhung der Herzfrequenz, vermehrten Entsättigungen, einem niedrigeren Sauerstoffpartialdruck und muss daher insbesondere beim Vorliegen von Arrhythmien be- ziehungsweise kardiovaskulären Erkrankungen als eigenständiger Risikofaktor anamnestisch erfragt werden. Dr. scient. med. Beat Manz, Triesen (FL) Hans Zulliger (1893-1965) – Pionier der psycho- analytischen Pädagogik und der psychoanalyti- schen Psychotherapie von Kindern und Jugend- lichen Zulliger war Lehrer, Erziehungsberater, Psychodiag- nostiker, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut und Entwicklungspsychologe in Ittigen bei Bern. Er war durch seine Vor- träge und Veröffentlichungen weit über die Schweiz hinaus bekannt und erhielt zwei Ehrendoktorate. Die Dissertationsschrift würdigt Zulliger als Pionier in diesen Anwendungsgebieten der Psychoanalyse. Sie zeigt auf, was von seinen Erkenntnissen, Methoden und Theorien aktuell geblieben ist und welche Nachfolger er gefunden hat. Dr. scient. med. Lukas Poyntner, Feldkirch (AT) Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen mit mildem Schädel-Hirn-Trauma Die Promotionsschrift beinhaltet Arbeiten mit Fokus auf die Diagnostik bei Kindern mit mildem Schädel- Hirn-Trauma (SHT). Um die Craniellen Computer Tomographien (CCT) auf die Patienten mit dem höchsten Risiko für intrakranielle Verletzungen zu reduzieren, wurden Regeln für die klinische Untersuchung erstellt. Die Pediatric Emergency Care Applied Research Network (PECARN)-Regeln werden weltweit am meisten eingesetzt und sind am besten untersucht. Der an der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde des Krankenhaus Feldkirch verwende- te neue Algorithmus basiert auf den PECARN-Kriterien. Basierend auf allen unselektierten Patienten, konnte ein Trend Richtung weniger Auf- nahmen nach Einführung des Algorithmus gezeigt werden. Wesentlich bei Verwendung des Algorithmus ist die klinische Untersuchung. Ein Parameter ist die Untersuchung des Trommelfells. Die zweite Arbeit zeigt, dass die klinische Untersuchung des Trommelfells bei Kindern mit mildem SHT bei der richtigen Indikation von CCT-Untersuchungen hilft. Die Hauptarbeit «Impact of PECARN rules on admission, CCT and skull x-ray rates in a central European hospital» wurde in Pediatric Emergency Care publiziert. Die Auswirkung des neuen Algorithmus wurde retro- 43

Wissenstransfer – live und online Unsere Universität Trotz der pandemiebedingt verringerten Möglichkeiten, Anlässe live durchzuführen, blieb die UFL bestrebt, wissen- schaftliche Erkenntnisse an die breite Öffentlichkeit zu vermitteln. Einige geplante Anlässe mussten zwar gestrichen werden, dafür erfuhren die neu eingeführten Online-Events grosses Interesse. Redaktion: UFL Health and Life Sciences 2020 Geschichte der Entwicklung der Mikroskopie in der Medizin Instrumentenbauer des siebzehnten Jahrhunderts perfektionierten die Kunst, hochwertige optische Komponenten herzustellen. Gleichzei- tig schritt in der Physik die Entwick- lung der Wellentheorie des Lichtes vor- an. Mikroskopische Objekte konnten nun wirklichkeitsgetreu abgebildet werden. Heute ist es uns möglich, Objekte abzubilden, die kleiner sind als die Wellenlänge des Lichtes. Mit Beispielen aus seiner eigenen Forschung veranschaulichte Prof. Dr. Clemens Kaminski in seinem Vortrag am 16. Januar 2020, wie er diese Techniken heute verwendet, um molekulare Mechanismen hinter Krank- heiten wie Morbus Parkinson oder Alzheimer zu ergründen. Clemens Kaminski ist Professor für Chemische Physik am Department of Chemical Engineering and Biotechnology an der Universität Cambridge, GB, wo er das nationale Centre for Sensor Technologies for a Healthy and Sustainable Future leitet. Er wuchs in Triesen, Liechtenstein, auf und absolvierte sein Doktorstudium in Physik an der Universität Oxford. Qualität im Gesundheitswesen – eine gesundheitsökonomische und gesundheitspolitische Annäherung In den letzten Jahren ist die Qualität von Gesundheitsleistungen immer mehr in den Fokus der Finanzierer des Gesundheitswesens und der Gesundheitspolitik geraten. In verschiedenen Ländern wurden Einrich- tungen geschaffen, welche Gesundheitsindikatoren messen und Leis- tungserbringer vergleichend darstellen. Neue gesetzliche Rahmenbe- dingungen verpflichten die Leistungsanbieter zu kontinuierlichen Verbesserungsprozessen. Doch was bedeutet Qualität bei Gesundheits- leistungen? Wer beurteilt Qualität? Wie geht die Entwicklung weiter? Dazu sprach Prof. Dr. oec. Bernhard Güntert am 8. Oktober 2020 im Rahmen seiner Antrittsvorlesung an der UFL. Professor Güntert studierte und promovierte an der Universität St. Gallen und an der School of Public Health der Loma Linda University (CA, USA). Nach mehreren Jahren am Interdisziplinären Forschungszentrum für Gesundheit in St. Gallen wechselte er als Professor für Management und Ökonomie an die School of Public Health an der Universität in Bielefeld, welche er mehrere Jahre als Dekan leitete. Er ist Professor an der UFL. Ora et Labora Rund drei Viertel aller Diagnosen in der Medizin beruhen auf der Ar- beit in medizinischen Laboren. Ohne rasche Verfügbarkeit korrekter Analysen ist eine modere Medizin undenkbar. Das stellt grosse Heraus- forderungen auf logistischer wie auch auf wissenschaftlicher Ebene. In den letzten Jahren sind die Möglichkeiten der Labormedizin entschei- dend erweitert worden. Unter anderem spielen genetische Analysen eine rasch wachsende Rolle; sie sind eine Säule der patientenbezoge- nen individualisierten Medizin. Dazu sprach Prof. Dr. Andreas Huber am 12. November 2020 im Rahmen seiner Antrittsvorlesung als Professor an der UFL. Professor Huber hat über 300 Publikationen verfasst und zahlreiche nationale und internationale Auszeichnungen erhalten. Er ist sehr aktiv in der Lehre, hat zahlreiche Labormediziner ausgebildet und leitet seit 2019 den CAS «Klinisch-genomische Medizin» an der UFL. Per Januar 2020 wurde er zum Professor für «Klinisch-genomische Medizin» berufen. Die Niere in Gesundheit und Krankheit Die Niere ist ein äusserst komplexes Organ mit vielfältigen Aufgaben, in deren Zentrum die Aufrechterhaltung von Menge und Zusammenset- zung des Körperwassers steht. Es ist daher nicht verwunderlich, dass Erkrankungen der Niere Auswirkungen auf alle Organsysteme des Körpers haben. Wie funktioniert die Niere? Was sind die häufigsten Nierenerkrankungen und wie können wir die Nierenfunktion ersetzen? Dazu sprach der renommierte Nephrologe Prof. Dr. Karl Lhotta am 10. Dezember 2020. Er schloss das Medizinstudium an der Universität Innsbruck 1984 ab, es folgte eine Ausbildung in Allgemeinmedizin und in Innerer Medizin in Innsbruck, darauf eine Facharztausbildung in Nephrologie; 1999 erhielt Karl Lhotta die Lehrbefugnis für Innere Medin an der Universität Innsbruck. Seit 2008 leitet er als Primararzt die Abteilung Nephrologie und Dialyse am Schwerpunktspital Feldkirch; 2016 wurde Prof. Lhotta zum Ehrenprofessor der Medizinischen Uni- versität Innsbruck ernannt. Der Vortrag kann online auf dem Portal der UFL nochmals angeschaut werden. https://www.ufl.li/veranstaltungen/ health-and-life-sciences/aufzeichnungen/ 45

Unsere Universität Neu: Fortbildungsseminare RECHT praktisch Aktuelle Fragen aus juristischen Teilgebieten werden praxisrelevant von Experten aufbereitet. Die Fortbildungsseminare an der UFL sind berufsbe- gleitend organisiert und finden in Präsenz oder als blended learning statt. Die UFL bot im Jahr 2020 erstmals eintägige Fortbildungsseminare zur Wei- terbildung mit RA Dr. Christian Geisselmann zu den Themen Beendigung von Arbeitsverhältnissen und Bonusklauseln an. Diese Fortbildungsseminare richten sich an Personalverantwortliche mit oder ohne juristischen Background, HR-Mitarbeiter, Rechtsanwälte und interessierte Praktiker. Bei dem zweiteiligen Seminar «Beendigung von Arbeitsverhältnissen- Streitvorbeugender Umgang mit Kündigung, Entlas- sung & Co für die Unternehmenspraxis» werden die Teilnehmenden in die Lage versetzt, mit Rechtsproblemen rund um die Beendigung von Arbeits- verhältnissen selbstständig umzugehen, erwerben zudem wertvolles Know-how zu verschiedenen Beendigungsarten und werden mit konkre- ten Massnahmen zur präventiven Streitvermeidung vertraut gemacht. Bei dem Seminar «Gratifikation, Bonus und Sondervergütung - Streitvor- beugende Ausgestaltung für die Unternehmenspraxis» werden die Teilneh- mer in die Lage versetzt, potentielle „Fallstricke“ in Prämiensystemen zu erkennen, sie lernen den Umgang mit Sondervergütungen in gekündigten Arbeitsverhältnissen und werden mit konkreten Massnahmen zur präventi- ven Streitvermeidung vertraut gemacht. Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung und zahlreiche Case Studies garan- tieren größtmöglichen Praxisbezug. Neu: Jährliche Anlässe zum Datenschutz Die UFL hat sich dazu entschieden, zweimal im Jahr eine Veranstaltung zum Datenschutz durchzuführen. An einer Veranstaltung soll jeweils ein aktuelles Thema zwecks Informationsvermittlung diskutiert werden. Die weitere Veranstaltung ist ein jeweils eintägiges Fortbildungsseminar. Bereits in den Vorjahren hatten vereinzelt Veranstaltungen stattgefun- den. Mit diesem Entscheid sollte das Ganze institutionalisiert werden. Im vergangenen Jahr fanden somit zwei Veranstaltungen statt. Diese jeweils in Zusammenarbeit mit dem Datenschutzverein in Liechtenstein. An der ersten Veranstaltung ging es um die Informationsvermittlung, und zwar zur seit Jahren laufenden Datenschutzrevision in der Schweiz. In Liechtenstein gibt es kaum Unternehmen, die nicht irgendwie mit Unter- nehmen in der Schweiz zu tun haben. Im Gegensatz zu Liechtenstein ist die Schweiz aber nicht an die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gebunden. Sie gilt als Drittland. Der Datenaustausch mit der Schweiz ist aber zentral. Ziel dieser Veranstaltung, die ausschliesslich online angebo- ten wurde, war es, Klarheit zu schaffen. Dabei gab es zwei Referate: eines zu den neuen Gesetzesbestimmungen und eines zu den Auswirkungen auf Unternehmen. Der Zufall wollte es, dass die Veranstaltung nur einige Tage vor Verabschiedung des neuen Datenschutzgesetzes in der Schweiz stattfand – und damit sehr aktuell war. Bereits im Dezember 2019 hatte ein Fortbildungsseminar zur DSGVO stattgefunden. Das zweite Fortbil- dungsseminar fand am 1. Dezember 2020 statt. Seither hatte sich sehr viel getan. Es wurde viel geschrieben, diskutiert und veröffentlicht. Wäh- rend beim ersten Fortbildungsseminar noch die Umsetzung der DSGVO im Vordergrund gestanden hatte, ging es beim zweiten Seminar darum, was für Stolpersteine bei der Anwendung der DSGVO bestanden und bestehen. Wie schon im Vorjahr berichteten Experten aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Liechtenstein über ihre Erfahrungen. Im Vergleich zum Vorjahr wurde ein eigener Teil eingeführt, der die Diskus- sion von konkreten Fragen in den Vordergrund stellte, was von den Teilnehmern rege genutzt wurde. Auch diese Veranstaltung wurde aus- schliesslich online durchgeführt und war erfolgreich. Am Schluss dieser Veranstaltung wurde das Datum des dritten Fortbildungsseminars an- gekündigt. Es findet wiederum am 1. Dezember des kommenden Jahres statt. Nähere Informationen dazu sind auf der Website der UFL abrufbar: https://www.ufl.li/veranstaltungen/datenschutz-veranstaltungen/daten- schutz-grundverordnung/ (Autor: Dr. Philipp Mittelberger, Rechtsanwalt) 47

Wissenschaftliche Publikationen 2020 Unsere Universität with Dr. Tatjana Binggeli, Medical Scientist and President of the Swiss Federation of the Deaf SGB-FSS. Multilingual Healthcare, A Global View on Communicative Challenges. Springer Fach- medien Wiesbaden (2020), Print ISBN: 978-3-658- 27119-0, Electronic ISBN: 978-3-658-27120-6. Halfter W, Moes S, Halfter K, Schoenenberger MS, Monnier CA, Kalita J, Asgeirsson D, Binggeli T, Jenoe P, Scholl HPN, Henrich PB. The human Descemet‘s membrane and lens capsule: Protein composition and biomechanical properties. Exp Eye Res 2020 Dec; 201:108326. DOI: 10.1016/j. exer.2020.108326. Epub 2020 Nov PubMed PMID: 33147472. Mach F, Baigent C, Catapano AL, Koskinas KC, Casula M, Badimon L, Chapman MJ, De Backer GG, Delgado V, Ference BA, Graham IM, Halliday A, Landmesser U, Mihaylova B, Pedersen TR, Riccardi G, Richter DJ, Sabatine MS, Taskinen MR, Tokgozoglu L, Wiklund O; ESC Scientific Document Group. 2019 ESC/EAS Guidelines for the management of dyslipidaemias: lipid modifi- cation to reduce cardiovascular risk. Eur Heart J. 2020; 41: 111-188. Drexel H, Milbradt S. ESC Guidelines revisited. Eur Heart J CVP 2020;6: 125. Drexel H, Coats AJS, Spoletini I, Bilato C, Mollace V, Perrone Filardi P, Rosano GMC. An expert opi- nion paper on statin adherence and implemen- tation of new lipid-lowering medications by the ESC Working Group on Cardiovascular Pharma- cotherapy: Barriers to be overcome. Eur Heart J Cardiovas Pharmacother 2020; 6: 115-121. Drexel H, Rosano GMC, Lewis BS, Huber K, Vonbank A, Dopheide JF, Mader A, Niessner A, Savarese G, Wassmann S, Agewall S. The age of Randomized Clinical Trials: three important aspects of RCTs in Cardiovascular Pharmacot- herapy with examples from Lipid and Diabetes Trials. Eur Heart J Cardiovasc Pharmacother. 2020; 6: 97-103. Drexel H, Lewis BS, Rosano GMC, Säly CH, Tauter- mann G, Huber K, Dopheide JF, Kaski JC, Mader A, Niessner A, Savareses G, Schmidt TA, Semb A, Tamargo J, Wassmann S, Kjeldsen KP, Agewall S, Pocock SJ. The age of Randomized Clinical Trials: three important aspects of Randomized Clinical Trials in Cardiovascular Pharmacotherapy with examples from lipid, diabetes, and antithrombotic trials. Eur Heart J Cardiovasc Pharmacother. 2020; pvaa126. Dopheide JF, Ramadani H, Adam L, Gahl B, Papac L, Veit J, Kaspar M, Schindewolf M, Baumgartner I, Drexel H. Development of a three dimensional prognostic score for patients with symptomatic peripheral artery disease: PAD3D Score. Angiology 2020; 71: 658-665. Fetzner UK, Hu P, Elwan H, El Meghrawi A, Mareth C, Loehnert M, Grimminger PP. 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Wissenschaftliche Publikationen 2020 Unsere Universität Severely-ill patients with COVID-19. Transfus Apher Sci. 2020 Oct;59(5):102936. DOI: 10.1016/j. transci.2020.102936. Epub 2020 Sep 5. PMID: 32919880. Lung T, Sakem B, Risch L, Würzner R, Colucci G, Cerny A, Nydegger U. The complement system in liver diseases: Evidence-based approach and the- rapeutic options. J Transl Autoimmun. 2019 Sep 18;2:100017. DOI: 10.1016/j.jtauto.2019.100017. PMID: 32743505; PMCID: PMC7388403. Rohrer F, Nötzli H, Risch L, Bodmer T, Cottag- noud P, Hermann T, Limacher A, Fankhauser N, Wagner K, Brügger J. Does Preoperative Decolonization Reduce Surgical Site Infections in Elective Orthopaedic Surgery? A Prospective Randomized Controlled Trial. Clin Orthop Relat Res. 2020 Aug;478(8):1790-1800. DOI: 10.1097/ CORR.0000000000001152. PMID: 32058435; PMCID: PMC7371089. Egli K, Wagner K, Keller PM, Risch L, Risch M, Bod- mer T. 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Ntalla I, Weng LC, Cartwright JH, Hall AW, Svein- bjornsson G, Tucker NR, Choi SH, Chaffin MD, Ro- selli C, Barnes MR, Mifsud B, Warren HR, Hayward C, Marten J, Cranley JJ, Concas MP, Gasparini P, Boutin T, Kolcic I, Polasek O, Rudan I, Araujo NM, Lima-Costa MF, Ribeiro ALP, Souza RP, Tarazona- Santos E, Giedraitis V, Ingelsson E, Mahajan A, Morris AP, Del Greco M F, Foco L, Gögele M, Hicks AA, Cook JP, Lind L, Lindgren CM, Sundström J, Nelson CP, Riaz MB, Samani NJ, Sinagra G, Ulivi S, Kähönen M, Mishra PP, Mononen N, Nikus K, Caulfield MJ, Dominiczak A, Padmanabhan S, Montasser ME, O‘Connell JR, Ryan K, Shuldiner AR, Aeschbacher S, Conen D, Risch L, Thériault S, Hutri-Kähönen N, Lehtimäki T, Lyytikäinen LP, Raitakari OT, Barnes CLK, Campbell H, Joshi PK, Wilson JF, Isaacs A, Kors JA, van Duijn CM, Huang PL, Gudnason V, Harris TB, Launer LJ, Smith AV, Bottinger EP, Loos RJF, Nadkarni GN, Preuss MH, Correa A, Mei H, Wilson J, Meitinger T, Müller-Nu- rasyid M, Peters A, Waldenberger M, Mangino M, Spector TD, Rienstra M, van de Vegte YJ, van der Harst P, Verweij N, Kääb S, Schramm K, Sinner MF, Strauch K, Cutler MJ, Fatkin D, London B, Olesen M, Roden DM, Benjamin Shoemaker M, Gustav Smith J, Biggs ML, Bis JC, Brody JA, Psaty BM, Rice K, Sotoodehnia N, De Grandi A, Fuchsber- ger C, Pattaro C, Pramstaller PP, Ford I, Wouter Jukema J, Macfarlane PW, Trompet S, Dörr M, Felix SB, Völker U, Weiss S, Havulinna AS, Jula A, Sääksjärvi K, Salomaa V, Guo X, Heckbert SR, Lin HJ, Rotter JI, Taylor KD, Yao J, de Mutsert R, Maan AC, Mook-Kanamori DO, Noordam R, Cucca F, Ding J, Lakatta EG, Qian Y, Tarasov KV, Levy D, Lin H, Newton-Cheh CH, Lunetta KL, Murray AD, Porteous DJ, Smith BH, Stricker BH, Uitterlinden A, van den Berg ME, Haessler J, Jackson RD, Ko- operberg C, Peters U, Reiner AP, Whitsel EA, Alon- so A, Arking DE, Boerwinkle E, Ehret GB, Soliman EZ, Avery CL, Gogarten SM, Kerr KF, Laurie CC, Seyerle AA, Stilp A, Assa S, Abdullah Said M, Yldau van der Ende M, Lambiase PD, Orini M, Ramirez J, Van Duijvenboden S, Arnar DO, Gudbjartsson DF, Holm H, Sulem P, Thorleifsson G, Thorolfsdottir RB, Thorsteinsdottir U, Benjamin EJ, Tinker A, Stefansson K, Ellinor PT, Jamshidi Y, Lubitz SA, Munroe PB. Multi-ancestry GWAS of the elec- trocardiographic PR interval identifies 202 loci underlying cardiac conduction. Nat Commun. 2020 May 21;11(1):2542. DOI: 10.1038/s41467-020- 15706-x. PMID: 32439900; PMCID: PMC7242331. Risch M, Kovac M, Risch C, Hillmann D, Ritzler M, Wohlwend N, Lung T, Allmann M, Seger C, Risch L. An anti-nucleocapsid antigen SARS-CoV-2 total antibody assay finds comparable results in EDTA-anticoagulated whole blood obtained from capillary and venous blood sampling. Data 2020, 5, 105. DOI: 10.3390/data5040105. 51

Wissenschaftliche Publikationen 2020 Unsere Universität schichte des Markenrechts» (1.–3. Aufl. bearbeitet von Klippel D) sowie Kommentierung der §§ 1 u. 5 MarkenG. In: Heidelberger Kommentar zum Markenrecht, hrsg. v. Ekey FL, Bender A u. Fuchs- Wissemann G, 4. Aufl., Heidelberg: C.F. Müller 2020, S. 1-8, 19 f., 60-105. Eisfeld J. Art. «Naturrecht – Staatlich.» In: Lexikon für Kirchen- und Religionsrecht, hrsg. v. Hallermann H, Meckel T, Droege M u. de Wall H, Bd. 3 (L–R), Paderborn: Ferdinand Schöningh 2020, S. 305-307. Eisfeld J. Beitrag Rechtsphilosophie und Rechts- theorie. In: Klippel D, Die rechtswissenschaftli- che Dissertation. Eine Anleitung, W. Kohlhammer: Stuttgart 2020, S. 19–23. Eisfeld J. Beitrag Juristische Methodenlehre. In: Klippel D, Die rechtswissenschaftliche Disserta- tion. Eine Anleitung, W. Kohlhammer: Stuttgart 2020, S. 27-31. Geisselmann C. Abstrafung der Grosszügig- keit? – Eine kritische Auseinandersetzung mit der Rechtssprechung des Bundesgerichts zum «Akzessorietätskriterium» bei Bonuszahlungen, in Liechtensteinische Juristenzeitung 2/20, 147-155. Ebert HG. Heide D: Islamic Finance im deutschen Recht. (Zugl.: Liechtenstein, Univ., Diss., 2018/19.) – Hamburg: Kovač 2019. XXXIII, 234 S. (Schriften zum Bank- und Kapitalmarktrecht. 24.). Rabels Zeitschrift für ausländisches und internationales Privatrecht (RabelsZ), Volume 84 (2020)/Issue 3, pp. 674-678 (5). Klippel D, Eisfeld J. Die rechtswissenschaftliche Dissertation. Eine Anleitung. 102 S. Kohlhammer: Stuttgart 2020. Nagel J. Rezension zur Dissertation von Good V, Das Protektorat im liechtensteinischen Stiftungs- und Treuhänderschaftsrecht (2018. LJZ 1/2019, S. 29-30. Schopper A, Raschner P, Walch M. Teil Liechten- stein, in Schäfer/Sethe/Lang (Hrsg), Handbuch der Vermögensverwaltung in Deutschland, Öster- reich, der Schweiz und Liechtenstein (2021). ISBN 978-3-406-74716-8 (erscheint Februar 2021). Ungerank W. Notiz über die UFL. Vorab, LJZ 4/2020, S. 285. ABSTRACT- UND POSTERPUBLIKATIONEN VON STUDIERENDEN (DR. SCIENT. MED.) 22th Meeting «Integrated Management of Acute and Chronic Cardiovascular Disease», 25.–28. Januar 2020, Innsbruck (A) • Larcher B, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Pu- rin D, Mader A, Mächler M, Drexel H, Säly CH. Hand grip strength predicts mortality independ- ently from type 2 diabetes and the presence of coronary artery disease. • Sternbauer S, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin- Purin D, Dopheide JF, Baumgartner I, Larcher B, Mader A, Mächler M, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Type 2 diabetes is a strong predictor for LDL cholesterol target achievement in patients with PAD. 22. Kardiologie Kongress, 5.–7. März 2020, Innsbruck (A) • Larcher B, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Pu- rin D, Mader A, Mächler M, Drexel H, Säly CH. Hand grip strength predicts mortality independ- ently from type 2 diabetes and the presence of coronary artery disease. • Sternbauer S, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin- Purin D, Dopheide JF, Baumgartner I, Larcher B, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Type 2 diabetes is a strong predictor for LDL cholesterol target achievement in patients with PAD. 80th Scientific Sessions – American Diabetes Association, 12.–16. Juni 2020, Chicago (USA), virtuelles Meeting • Larcher B, Vonbank A, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Zanolin-Purin D, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Hand-grip strength and type 2 diabetes are mutually in- dependent predictors of cardiovascular events and of mortality in patients with established cardiovascular disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 414-P. • Mächler M, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Sprenger L, Leiherer A, Zanolin-Purin D, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Type 2 diabetes, congestive heart failure, and nonalcoholic fatty liver disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 419-P. • Mächler M, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Sprenger L, Leiherer A, Zanolin-Purin, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Single and joint impact of type 2 diabetes and of congestive heart failure on albuminuria. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 508-P. • Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Klement M, Zanolin-Purin D, Lei- herer A, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. Type 2 diabetes and risk of cardiovascular events in peri- pheral artery disease vs. coronary artery disease patients. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 433-P. 88st European Atherosclerosis Society Con- gress (EAS), 4.–7. Oktober 2020, virtuelles Meeting 53

Wissenschaftliche Publikationen 2020 Unsere Universität • Mündlein A, Leiherer A, Säly CH, Vonbank A, Schindewolf M, Dopheide JF, Baumgartner I, Larcher B, Mader A, Mächler M, Fraunberger P, Drexel H. The branched-chain amino acids valine and leucine predict all-cause mortality in cardiovascular disease patients independently from the presence of type 2 diabetes mellitus. • Säly CH, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Purin D, Larcher B, Mader A, Sternbauer S, Mächler M, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Prevalen- ce of type 2 diabetes is higher in patients with heart failure than in patients with stable CAD. • Säly CH, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Purin D, Larcher B, Mader A, Mächler M, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Weight loss and type 2 diabetes are mutually independent predictors of mortality in patients with established CAD. 22. Kardiologie Kongress, 5.–7. März 2020, Innsbruck (A) • Leiherer A, Mündlein A, Säly CH, Laaksonen R, Laaperi M, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Fraunberger P, Drexel H. Serum ceramide ratios predict cardiovascular events in patients with type 2 diabetes indepen- ently from the presence of CAD. • Säly CH, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Purin D, Larcher B, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Weight loss and type 2 diabetes are mutually independent predictors of mortality in patients with establis- hed CAD. • Säly CH, Vonbank A, Heinzle C, Zanolin-Purin D, Larcher B, Mader A, Sternbauer S, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Prevalence of type 2 diabetes is higher in patients with heart failure than in patients with stable CAD. 80th Scientific Sessions – American Diabetes Association, 12.–16. Juni 2020, Chicago (USA), virtuelles Meeting • Leiherer A, Ulmer H, Mündlein A, Säly CH, Vonbank A, Fraunberger P, Foeger B, Brozek W, Nagel G, Drexel H, Concin H. Serum cholesterol earlier vs. later in life as a predictor of CAD and cardiovascular mortality. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 426-P. • Mündlein A, Geiger K, Leiherer A, Zach C, Vonbank A, Säly CH, Heinzle C, Fraunberger P, Drexel H. The new myokine myonectin is signifi- cantly associated with type 2 diabetes in patients with peripheral artery disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 413-P. • Säly CH, Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Zanolin-Purin D, Lei- herer A, Mündlein A, Drexel H. Lipoprotein(a) and vascular risk in patients with established cardiovascular disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 412-P. • Säly CH, Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Zanolin-Purin D, Lei- herer A, Mündlein A, Drexel H. Chronic kidney disease is a type 2 diabetes risk equivalent in pa- tients with established coronary artery disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 418-P. • Säly CH, Vonbank A, Mächler M, Larcher B, Sprenger L, Mader A, Zanolin-Purin D, Klement M, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Nonalcoholic fatty liver disease and type 2 diabetes are mutually independent predictors of cardiovascular events in patietns with establis- hed cardiovascular disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 427-P. and among nondiabetic subjects. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 415-P. • Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Zanolin-Purin D, Mündlein A, Drexel H, Säly CH. The A Body Shape Index and type 2 diabetes are mutual- ly independent predictors of cardiovascular events and mortality in patiens with established cardiovascular disease. Diabetes 2020; 69 (Suppl 1): 423-P. ESC Congress, European Society of Cardiolo- gy, 29. August–2. September 2020, Amster- dam (NL), virtuelles Meeting • Leiherer A, Mündlein A, Säly CH, Laaksonen R, Laaperi M, Vonbank A, Fraunberger P, Drexel H. Comparison of two recent ceramide-based coronary risk prediction scores: CERT and CERT- 2. Eur Heart J 2020; 41 (Suppl 2). Jahrestagung der Austrian Atherosclerosis Society (AAS), 4.–5. September 2020, St. Gilgen (A) • Leiherer A, Ulmer H, Mündlein A, Säly CH, Vonbank A, Fraunberger P, Foeger B, Brozek W, Nagel G, Zitt E, Drexel H, Concin H. Value of Total Cholesterol Earlier versus Later in Life to Predict Cardiovascular Death. 56th Annual Meeting of the European As- sociation for the Study of Diabetes (EASD), 21.–25. September 2020, Barcelona (E), virtuelles Meeting • Säly CH, Mächler M, Mader A, Larcher B, Sprenger L, Klement M, Zanolin-Purin D, Leiherer A, Mündlein A, Vonbank A, Drexel H. Remnant cholesterol in patients with established coronary artery disease predicts cardiovascular events both among patients with type 2 diabetes • Drexel H, Mündlein A, Säly CH, Laaksonen R, Laaperi M, Vonbank A, Mader A, Larcher B, Mächler M, Sprenger L, Fraunberger P, Leiherer A. Comparison of two recent ceramide- based coronary risk prediction scores: CERT and CERT-2. 55

Wissenschaftliche Publikationen 2020 Unsere Universität dex and type 2 diabetes are mutually independent predictors of cardiovascular events and mortality in patiens with established cardiovascular disease. Circulation 2020; 142 (Suppl 4). lein A, Drexel H, Säly CH. The A Body Shape In- dex and type 2 diabetes are mutually independent predictors of cardiovascular events and mortality in patiens with established cardiovascular disease. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. 48. Jahrestagung der Österreichischen Dia- betesgesellschaft (ÖDG), 19.–21. November 2020, Salzburg (A), virtuelles Meeting • Leiherer A, Mündlein A, Säly CH, Laaksonen R, Laaperi M, Vonbank A, Fraunberger P, Drexel H. Comparison of two recent ceramide-based coronary risk prediction scores: CERT and CERT-2. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. • Leiherer A, Ulmer H, Mündlein A, Säly CH, Vonbank A, Fraunberger P, Foeger B, Brozek W, Nagel G, Zitt E, Drexel H, Concin H. Value of total cholesterol earlier vs. later in life to predict cardiovascular death. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. • Mündlein A, Geiger K, Leiherer A, Zach C, Von- bank A, Säly CH, Heinzle C, Fraunberger P, Dre- xel H. The new myokine myonectin is significantly associated with type 2 diabetes in patients with peripheral artery disease. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. • Säly CH, Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Zanolin-Purin D, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Chronic kidney disease is a type 2 diabetes risk equivalent in patients with established coronary artery disease. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. • Säly CH, Vonbank A, Mächler M, Larcher B, Sprenger L, Mader A, Zanolin-Purin D, Klement M, Leiherer A, Mündlein A, Drexel H. Nonalcoho- lic fatty liver disease and type 2 diabetes are mu- tually independent predictors of cardiovascular events in patients with established cardiovascular disease. Wien Klein Wochenschr 220; 132: 331-368. • Vonbank A, Larcher B, Mader A, Mächler M, Sprenger L, Leiherer A, Zanolin-Purin D, Münd- 57