64 Breites Spektrum an Studierenden Von Prof. Dr. Christoph Säly, Studiengangsleiter 77 Wissenstransfer für eine lebenswerte Zukunft Unsere Anlässe 2023 66 Die UFL ist ein familiärer Ort Interview mit Student Dr. Thomas Plattner 67 Leidenschaft und Dankbarkeit Von Dr. Kirsten Grossmann-von Haugwitz, Absolventin UNSERE UNIVERSITÄT 69 13. Promotionsfeier an der UFL 72 Netzwerk für Forschung und Praxis Von Dr. Gerhard Wagner, Vizepräsident ALUMNI-Verein 75 Weiterbildung und Fortbildung an der UFL 4

Unsere Universität 13. Promotionsfeier an der UFL Die UFL hat am Samstag, den 1. Juli 2023, ihre 13. Promotionsfeier durchgeführt. In feier- lichem Rahmen nahmen neun Promovendi im Guido-Feger-Saal in Triesen ihre Urkunden entgegen (siehe dazu unseren Bericht ab Seite 69). UFL beim Fest der Kulturen 2023 Seit über 20 Jahren ist die UFL stolzer Teil der Gemeinde Triesen. Das Areal der ehemaligen Spoerry Fabrik gibt unserer Institution und un- seren UFL-Angehörigen ein ganz besonderes Zuhause. Das Motto des Festes der Kulturen 2023 war «Gesundheit und Bewegung». Im Skulpturengarten bespielte das Verwaltungs- team der UFL die Boccia-Bahn. Alle konnten mitmachen. Nach dem Zufallsprinzip wurden Teams gezogen und für deren Farbe (Rot, Blau, Gold) so viele Punkte wie möglich erspielt. Be- sonderes Highlight: Auf der Bahn wurde von Toni Ochsner (Künstler der Ausstellung Zollfrei) ein Astronaut mit Rakete installiert. Diese Mög- lichkeit wurde für die Wissenschaftskommuni- kation genutzt, und um auf die «Schwerelosig- keitsforschung» unserer Studiengangsteilneh- merin Kendra Wernlé hinzuweisen. UFL auf den 9. next-step Berufs- & Bildungstagen Im September 2023 fanden die 9. next-step Berufs- & Bildungstage in Schaan statt. Am Stand im kleinen Saal stellten die Vertreter:in- nen unserer Universität das Bildungsangebot und die neue Lehrstelle Kaufmann/Kauffrau EFZ vor. Die Messe ist eine gute Möglichkeit, mit jungen und jung gebliebenen Menschen aus Liechtenstein und der näheren Umgebung in Kontakt zu kommen und die Institution zu präsentieren. Eröffnung Labor Das Labor des Instituts für Translationale Me- dizin (ITM) ist nach langer Planung und inten- siver Arbeit am 30. November 2023 feierlich eröffnet worden. Für die Gäste wurden im besonderen Rahmen die Türen des neuen Labors geöffnet und es durfte hinter die Ku- lissen moderner Molekularbiologie geblickt werden (siehe dazu auch unseren Bericht auf Seite 29). Ungarische Delegation an der UFL Auf Initiative der Studiengangsleiterin der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Dr. Elisa- beth Berger, fand am 28. August 2023 an der UFL ein internationales Symposium zum The- ma «Monarchische Regierungsformen» statt. Über unterschiedliche Ausgestaltungen mon- archischer Verfassungen in der Habsburger- monarchie bzw. in Ungarn referierten von der Peter-Pazmany-Universität in Budapest Vize- rektor Professor István Szabó, Juristendekan Professor László Komáromi und Professorin Magdolna Szigeti. Die Situation in Liechten- stein wurde von Vertreterinnen und Vertretern des Liechtenstein-Instituts in Bendern vorge- stellt: Emanuel Schädler gab einen rechtshis- torischen Überblick über Regelungen, Darstel- lungen und Vorstellungen von Fürst und Volk und mit diesen als Souveräne in der Gesetz- gebung befasste sich der Vortrag von Profes- sorin Patricia Schiess. Die Diskussionen leite- ten der ehemalige Landesarchivar Paul Vogt und der Rechts- und Verfassungshistoriker der Universität Wien Professor Wilhelm Brauneder. Delegation Bengkulu im Austausch mit der UFL Einen erfolgreichen Austausch erlebte die UFL, als die Leitung der Universität von Bengkulu, Indonesien, zu Besuch war. Nach einer herz- lichen Vorstellungsrunde der beiden Univer- sitäten vertieften sich die Gespräche mit den Leitenden und Mitarbeitenden der For- schungsinstitute. Der Fokus lag dabei auf der Erörterung von Kooperationsmöglichkeiten im Bereich Lehre und Forschung. Der Höhepunkt dieses Tages war die feierliche Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding. Dieses Dokument legt den Grundstein für künftige Kooperationsprojekte und symbolisiert den Willen beider Universitäten, gemeinsam an Innovationen und Bildungsexzellenz zu arbei- ten. Zum Abschluss nahm auch der Honorar- konsul der Republik Indonesien, Roland Jan- sen, am Abendessen teil. Eine gelungene Verbindung von fachlichem Austausch und interkultureller Begegnung. UFL ist Teil der SDG Allianz Liechtenstein Die UFL ist Teil der SDG Allianz Liechten- stein und aktiv beim Einhalten und Sichtbar- machen der 17 Ziele für nachhaltige Entwick- lung. Bei der Frage, welchen Beitrag eine Uni- versität zur Ausgestaltung einer lebensfähigen Zukunft leisten kann, muss sie sich ihrer viel- fältigen Rollen bewusst werden: in Lehre und Forschung, als Arbeitgeberin, als Konsumentin sowie als Akteurin im sozialen Gefüge. Die UFL will sich an der nachhaltigen Entwicklung ei- ner gleichberechtigten Gesellschaft aktiv be- teiligen. Wie die jüngsten Krisen aufzeigen, sind Universitäten gefordert, Kompetenzen zur Verständigung wissenschaftlicher Erkenntnis- se über Fachbereiche und soziale Schichten hinweg aufzubauen und den kritischen Dis- kurs zu fördern. Hierzu benötigt es auch das notwendige Vertrauen in die Qualität der Wis- senschaft. Um dies zu erreichen, hat die UFL ein Regelwerk für integre Forschung verab- 6

Gastinterview Wissenschaft und Politik müssen zusammenarbeiten Regierungsrat Manuel Frick will den Forschungsstandort Liechtenstein ausbauen und dabei vor allem das Fach wissen der vielen Expertinnen und Experten im Land nutzen. Aus seiner Perspektive sollten Wissenschaft und Politik eng zusammenarbeiten, schliesslich könne die Wissenschaft die Politik mit dem nötigen Fachwissen versorgen und so fundierte Entscheidungen aufgrund neuster Erkenntnisse ermöglichen. Interview mit Regierungsrat Manuel Frick Herr Regierungsrat, Sie führen ein Ministerium mit vielen Zuständig- keiten, insbesondere im sozialen und Gesundheitsbereich. Was sind die aktuell brennenden Themen, die Sie beschäftigen? Das Ministerium für Gesellschaft und Kultur umfasst die vier Bereiche Sozia- les, Gesundheit, Familie und Chancen- gleichheit sowie Kultur. Im Bereich Ge- sundheit stehen zurzeit die Finalisie- rung des Psychiatriekonzepts, der Neubau des Landesspitals, die Gesundheitskosten sowie die Weiterentwicklung des elektronischen Gesundheitsdossiers (eGD) im Fokus. Wie gestalten Sie die internationalen Beziehungen im Gesund- heitsbereich auch mit Blick auf die Erfahrungen aus der Pandemie? Insbesondere die Covid-19-Pandemie hat uns gezeigt, wie wichtig ein internationaler Austausch im Gesundheitsbereich ist. Das Ministerium für Gesellschaft und Kultur, das Amt für Gesundheit und weitere liech- tensteinische Stellen arbeiten eng mit den Behörden der Nachbarlän- der, weiterer Staaten und internationalen Akteuren zusammen. Wie wichtig sind wissenschaftliche Erkenntnisse für den politi- schen Prozess bzw. ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Politik? Wissenschaftliche Erkenntnisse bilden die Grundlage für vielen Ent- scheide und sind daher sehr wichtig. Auch hier hat uns die Covid- 19-Pandemie gezeigt, dass Wissenschaft und Politik zusammenarbei- ten, sich gegenseitig ergänzen und voneinander profitieren müssen. Die Wissenschaft kann die Politik mit dem nötigen Fachwissen versor- gen und ermöglicht fundierte Entscheidungen auf der Grundlage der neuesten Erkenntnisse. Welche Themen werden aus Ihrer Sicht in Zukunft an Bedeutung gewinnen? Ich bin überzeugt, dass die Sicherstellung der Pflege und Betreuung sowie die Prävention wichtige Themen sein werden. Zusätzlich spielen bereits jetzt Themen wie Klimawandel und Gesundheit sowie Digitali- sierung eine wichtige Rolle. Die UFL leistet mit ihrer Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät ih- ren Beitrag zum Gesundheitsstandort Liechtenstein. Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht, Forschung in diesem Bereich im Land zu haben? Die medizinisch-wissenschaftliche Forschung ist ein wichtiger Bestand- teil der Wissenschaft. Sie hilft uns zu verstehen, wie Lebensprozesse funktionieren, und trägt damit zur Entwicklung neuer Diagnosen, Be- handlungen und Verfahren bei, die letztendlich nicht nur einer Person helfen, sondern künftigen Generationen. «Wir dürfen stolz darauf sein, was Forscherinnen und Forscher in unserem Land leisten.» Im Dezember wurde das erste Labor des Instituts für Translationa- le Medizin in Vaduz eröffnet. Ein Highlight am Wissenschaftsstand- ort, an dem Sie eine kurze Rede hielten. Was war Ihr Eindruck? Mir hat die Eröffnung des Instituts einen interessanten Einblick ermög- licht. Wir dürfen stolz darauf sein, was Forscherinnen und Forscher in unserem Land leisten. Das Institut für Translationale Medizin ist ein eindrückliches Beispiel dafür. Wohin soll sich der Gesundheitsstandort Liechtenstein aus Ihrer Sicht entwickeln? Wir sollten uns darauf konzentrieren, den Forschungsstandort auszu- bauen, auch, indem wir mit internationalen Fachpersonen sowie Orga- nisationen im medizinisch-wissenschaftlichen Bereich zusammenar- beiten. Zudem müssen wir das Fachwissen der vielen Expertinnen und Experten, die wir bereits in Liechtenstein haben, nutzen. Manuel Frick ist seit dem 25. März 2021 Mitglied der Regierung des Fürs- tentums Liechtenstein. Er ist zuständig für das Ministerium Gesellschaft und Kultur. 2008 bis 2017 war er im Amt für Auswärtige Angelegenheiten tätig, unter anderem bei der Ständigen Vertretung der Vereinten Nationen in New York sowie beim Europarat in Strassburg. 2017 wechselte er für drei Jahre in die Privatwirtschaft. 2020 wurde er Generalsekretär im dama- ligen Ministerium für Gesellschaft. 8

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Unsere Universität Immatrikulationen nach Studiengang und Studierendenzahl seit 2005 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 76 15 18 34 33 19 57 49 71 84 21 60 20 98 5 25 111 104 89 22 84 20 14 20 12 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 12 11 15 9 14 14 22 18 22 17 21 176 175 182 140 120 114 8 16 14 8 16 12 15 8 10 Dr. iur. Dr. scient. med. Sonstige Studierende ge- samt per 11. 5. 200 180 160 140 120 100 80 60 40 20 0 Der amtierende Regierungsrat Manuel Frick meint in seinem In- terview in diesem Bericht, der Forschungsstandort Liechtenstein sollte weiter ausgebaut werden. Der Ausbau des Forschungsstandorts ist sicher wichtig. Liechtenstein verfügt über keine eigenen Bodenschätze, die einzigen Ressourcen, die wir haben, sind Bildung und Wissen. Damit wächst die Bedeutung eines Wissenschafts- und Forschungsstandortes immens und somit kann sich Liechtenstein auch in der internationalen Gemeinschaft entsprechend positionieren. Forschung begriffen als Streben nach Neuem und Besserem ist wichtig für das Selbstverständnis eines Staates und dessen Bevölkerung. Wenn Sie auf das Jahr 2023 zurückblicken, was möchten Sie hervorheben? Mit dem Auf- und Ausbau unserer Institute haben wir an der UFL die wissenschaftliche Expertise institutionalisiert. Neben den spannen- den Promotionsprojekten unserer Dissertanten und Dissertantinnen ist nunmehr auch Forschung direkt an der UFL möglich. Das ist ein Quantensprung. Ein weiteres Highlight ist der professionelle Ausbau unserer Strukturen, seien dies Reglemente, Infrastruktur oder auch Personalentscheidungen, mit dem die rasante Entwicklung der UFL im wissenschaftlichen Bereich nun auch strukturell nachvollzogen wurde. Ich danke allen daran Beteiligten, die sich mit unserer Univer- sität identifizieren und mit Herzblut an ihrer Prosperität mitwirken, auf das herzlichste für ihren Einsatz. die breite Öffentlichkeit aufbereitet, mit grossem Interesse verfolgen. Der Wissenstransfer, also die Vermittlung wissenschaftlicher Erkennt- nisse auch in der Bevölkerung, gehört zu den gesetzlich verankerten Aufgaben einer Universität, die wir sehr ernst nehmen. Ein Thema für jede private Universität und damit auch für die UFL ist die Finanzierung. Was ist hier Ihr Ansatz? Da wir eine private Universität sind, müssen wir uns aus eigener Kraft bewegen. Das ist in den vergangenen bald 25 Jahren gut gelungen, aber es waren auch besondere Kraftanstrengungen nötig. Inzwischen erfahren wir grosse Anerkennung auch bei finanziellen Förderern wie Stiftungen, welche unsere Forschung mit Interesse verfolgen. Wir wol- len die Finanzierung künftig auf breitere Schultern stellen und ich bin optimistisch, dass uns das gelingt. Schlussendlich bieten wir auch für das Land Liechtenstein einen hohen Mehrwert und haben mit unserer erneuten institutionellen Akkreditierung bewiesen, dass wir profes- sionell agieren. «Forschung begriffen als Streben nach Neuem und Besserem ist wichtig für das Selbstverständ- nis eines Staates und dessen Bevölkerung.» Welchen Stellenwert hat die UFL in Liechtenstein? Wir gliedern uns komplementär in die Bildungslandschaft Liechten- steins ein, sind eine wertvolle Ergänzung für den Forschungs- und Hochschulstandort Liechtenstein und wir tragen zu dessen Profilschär- fung bei. Die UFL ist auch für viele Liechtensteinerinnen und Liechten- steiner eine nicht mehr wegzudenkende Institution geworden. Wir wer- den wahrgenommen und respektiert. Eine hohe berufliche Diversität im Ökosystem ist in meinen Augen ein zunehmend wichtiger Standort- faktor geworden und mit ein Grund, dass sich Fachkräfte für einen Ar- beitsplatz in Liechtenstein entscheiden. Häufig kommen Fachkräfte nicht allein ins Land, sondern mit ihren Lebenspartnern und Lebens- partnerinnen, welche nicht notwendigerweise aus derselben Branche sind. Es kann den Entscheid für ein interessantes Jobangebot aus In- dustrie, Dienstleistungs- und Finanzsektor oder Gewerbe massgeblich beeinflussen, wenn Familienangehörige ebenfalls eine vielverspre- chende Perspektive am neuen Ort bekommen. Die UFL trägt hier rele- vant zur Diversität in Liechtenstein bei. 12

Immatrikulation nach Wohnort 13 % 37 % 25 % FL CH A D 25 % dizin an der Wuhrstrasse in Vaduz. Auch sind wir personell weiterge - wachsen und konnten 2023 wieder ambitionierte Menschen für die UFL gewinnen. Gemeinwohl im Fokus Schlussendlich gilt mein besonderer Dank unserem Stiftungsrat mit Präsident Prof. Dr. Lorenz Risch an der Spitze, unserem Universitätsrat für den stets wachen Blick und die wertvollen Inputs zu Strategie und Vorgehen. Für das Teilen unserer Werte und konsequente Vorleben un- serer Qualitätskultur danke ich unseren Dekanen und Studiengangslei- tungen, den Institutsleitungen und dem Leitungsteam in der Verwal- tung. Für das besondere Engagement danke ich unserem engagierten Verwaltungsteam, dass das familiäre Umfeld für alle UFL-Angehörigen massgeblich mitgestaltet. Und nicht zuletzt gilt ein grosser Dank allen, die unsere Institution und unsere Forschung generell, ideell und im Be- sonderen mit finanziellen Mitteln unterstützen. Die UFL ist kurz vor ihrem 25-jährigen Jubiläum so gut aufgestellt, wie nie zuvor. Wir sind eine lebendige, agile und vor allem auch selbst stets lernende Organisation. Und damit schliesst sich der Kreis: Die UFL exis- tiert, weil Menschen von Forschung und Lehre fasziniert sind, an ein grosses Ganzes glauben und weil sie aus Überzeugung alles daran set- zen, dass diese Institution kurz vor ihrem 25-jährigen Bestehen das bleibt, was sie heute bereits ist: Eine erfolgreiche und dennoch beschei- dene Institution, die hochmotiviert ist, die Veränderung, die unsere Ge- sellschaft braucht, mit allen Mitteln der Wissenschaft voranzutreiben. Der vorliegende Bericht soll dies bezeugen. Ich wünsche Ihnen eine in- spirierende Lektüre. Unsere Universität für die Gesellschaft. Es kann nie genug in Forschung investiert werden. War unsere Universität ursprünglich primär auf Lehre und Forschung im Rahmen von Promotionsvorhaben ausgerichtet, so leisten wir inzwi- schen auch universitätseigene Forschung an unseren drei Forschungs- instituten Institut für Liechtensteinisches Recht und Rechtstheorie, Ins- titut für Translationale Medizin und Institut für Labormedizin. Wissenschaftliche Arbeiten, die aus der UFL, ihren Forschungsinstituten oder von affiliierten Mitgliedern kommen, können dem internationalen wissenschaftlichen Diskurs standhalten. Seit 2006 wurden unsere For- schungsarbeiten in etlichen Ländern der Welt zitiert. Allein 2023 dürfen wir wieder auf über 80 Publikationen, fast 100 Kongressbeiträge und sechs Preise verweisen. «Bescheidenheit schickt sich für den Gelehrten, aber nicht für die Ideen, die in ihm wohnen und die er verteidigen soll», auch hiermit soll Marie Curie recht behalten. Forschung sichtbar machen Es entspricht unserer Philosophie, Wissenschaft so viel und so gut wie möglich auch der breiten Bevölkerung zugänglich zu machen. Dafür setzt sich unter anderem der Hochschulverbund Liechtenstein ein, dem die drei liechtensteinischen Bildungseinrichtungen Universität Liechten- stein, UFL und Liechtenstein-Institut angehören. 2023 fand zum ersten Mal das Wissenschaftssymposium statt, welches die Forschungsleistun- gen in Liechtenstein aufzeigte und der liechtensteinischen Bevölkerung nähergebracht hat. Das Interesse war gross und das Staunen über die wissenschaftliche Vielfalt in Liechtenstein ebenso. Weiterwachsen und gedeihen Auch in der Lehre arbeiten wir stetig an der Weiterentwicklung eines modernen und interaktiven Austauschs unter Lehrenden, Forschenden und Lernenden. Dazu gehört, dass wir qualitativ, strukturell und auch räumlich weiterwachsen. Seit Anfang 2023 ist unsere Universität an zwei Standorten vertreten: einerseits die Hauptuniversität am Standort in Triesen, wo sich die UFL 2024 im zweiten Stock des historischen Ge- bäudes um knapp 400 m2 vergrössern darf. Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an die Gemeinde Triesen und ihre Repräsentanten und Repräsentantinnen, die uns stets wohlwollend begleiten und einen An- teil an unserer Entwicklung für sich beanspruchen können. Am 30. No- vember 2023 erfolgte zudem die feierliche Eröffnung der Laborräum- lichkeiten unserer Institute für Translationale Medizin sowie Laborme- 14

Unsere Universität Wichtige Regel- werke und Personal- entscheide Der Senat steht der Universitätsleitung, das heisst der Rek- torin und dem Prorektor Forschung, mit dessen Expertise zur Seite und tritt mindestens einmal pro Semester zusammen. sentliche Diskussionspunkte in den Senatssitzungen waren Massnah- men zur Sichtbarmachung der an der UFL erbrachten Forschungsleis- tungen. Neben der strukturierten Erfassung der Publikationen ist hier vor allem die Affiliation bedeutsam. Man versteht darunter die Anglie- derung von Autoren und Autorinnen an eine Forschungsorganisation. Da dieser im wissenschaftlichen Wettbewerb eine zentrale Bedeutung zukommt, wird die Stabsstelle für Qualitätssicherung in der Forschung und Forschungsförderung mit der Ausarbeitung entsprechender Leit- linien für die UFL betraut. Ombudsperson bestellt In der zweiten Senatssitzung des Jahres 2023 stand die Bestellung ei- ner Ombudsperson gem. § 6 des GSP-Regelwerks im Zentrum der Ta- gesordnung. Diese muss dem Kreis der Hochschullehrer bzw. Hoch- schullehrerinnen entstammen und hat die Aufgabe, als Ansprechper- son bei Verdachtsmomenten auf wissenschaftliches Fehlverhalten zu fungieren. Eine rege Diskussion entstand zu der Frage, ob für diese Position eine interne oder eine externe Person besser geeignet sei. Die Mehrheit der Senatsmitglieder entschied sich für die Wahl einer internen Person. Für diese Position hat sich der Studiengangsleiter der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Christoph Säly, zur Verfügung gestellt. Er bekleidet die Funktion der Ombudsperson an der UFL seit dem 11. Oktober 2023 und ist für drei Jahre gewählt. Mit den 2024 anstehenden grossen Aufgaben, der Neuakkreditierung der beiden Studiengänge sowie der Ausarbeitung des Hochschulent- wicklungsplans 2025 bis 2030, wird der Senat auch weiterhin wichtige Entscheidungen zu treffen haben, um die Weiterentwicklung der UFL zu fördern. Von Dr. Elisabeth Berger, Senatsmitglied Laut Geschäftsordnung der UFL setzt sich der Senat aus allen an der UFL an- gestellten Professoren und Professorin- nen, je einem Vertreter bzw. einer Ver- treterin des Mittelbaus der beiden Fakultäten, je einem oder einer Studie- renden beider Fakultäten und einem Vertreter oder einer Vertreterin des nicht wissenschaftlichen Personals zusammen. Bei der Gründungssitzung des Senats im Oktober 2021 wurde der da- malige Dekan der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, Prof. Dr. Diethelm Klippel, einstimmig zum interimistischen Vorsitzenden gewählt und übte diese Funktion bis zu seinem Tod aus. Ihm folgte im März 2022 der neue Dekan, Prof. Dr. Jens Eisfeld, als Senatsvorsitzender nach. Good Scientific Practice beschlossen Als erstes bedeutendes Projekt standen 2022 die «Regeln zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis und Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten», kurz: Good Scientific Practice (GSP), auf dem Arbeitsplan des Senats. Initiiert und ausgearbeitet wurde das Regelwerk von der Stabsstelle für Qualitätssicherung in der Forschung und Forschungsför- derung. Nachdem die Fakultäten ihre jeweilige Fachexpertise zu dem Entwurf eingebracht hatten, oblag dem Senat die Aufgabe, das Ergebnis dieses Arbeitsprozesses zu diskutieren und zur Abstimmung zu bringen. Die sich an die Genehmigung durch die Leitungsgremien der UFL an- schliessende Implementierungsphase zählt zu jenen Agenden, die den Senat weiterhin beschäftigen werden. Zu den Folgewirkungen des GSP- Regelwerks gehörte auch die Abstimmung über diverse UFL-Reglemen- te. Die überarbeitete Disziplinarordnung sowie das Reglement für die Rekurskommission wurden vom Senat einstimmig beschlossen. Einhel- lig begrüsst wurde im Senat zudem die Einrichtung der Beratungsstelle für Diversität und Inklusion an der UFL. Erweiterung Senat Im Berichtszeitraum erfuhr der Senat eine Erweiterung um ein neues Mitglied: Prof. Dr. Claudia Seitz wurde zum Jahresanfang 2023 als Professorin für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Life- Sciences-Recht an die Rechtswissenschaftliche Fakultät berufen. We- 16

Personal nach Geschlecht 46 % 54 % Männer Frauen ich die einjährige Praktikumszeit als sehr lehrreich und es gab auch vie- le schöne Momente, die mir in Erinnerung bleiben werden.» Neue Lehrstelle im kaufmännischen Bereich Die UFL wird zum ersten Mal seit ihrer Gründung zum Lehrbetrieb. Ab August 2024 verfügt die Universität über eine Lehrstelle als Kaufmann/ Kauffrau EFZ, die eine einzigartige Gelegenheit für engagierte und lern- willige junge Talente bietet. Die Lehrstelle wird die Möglichkeit bieten, in einer renommierten Bildungseinrichtung zu arbeiten und vielfältige Einblicke in kaufmännische Prozesse und Verwaltungsbereiche zu ge- winnen. Die erfolgreich abgeschlossene Lehrzeit wird Lernenden eine solide Grundlage für ihre berufliche Zukunft bieten. Die UFL freut sich darauf, talentierte junge Menschen in dieser spannenden Lehrstelle zu begrüssen und ihnen die Möglichkeit zu bieten, ihre berufliche Entwick- lung in einem dynamischen und inspirierenden Umfeld zu starten. Der Bewerbungsprozess ist bereits abgeschlossen. Der nächste Start der Kaufmännischen Ausbildung wird im August 2025 sein. Unsere Universität war unter der professionellen Anleitung von Markus von RentaGame ein gelungener Tag aus Zusammenarbeit und Freude, der das Team gestärkt hat. Erste-Hilfe-Kurs stärkt Sicherheit am Campus Im Februar fand an der UFL ein Erste-Hilfe-Kurs statt, der von einer qua- lifizierten Ausbildnerin des Liechtensteinischen Roten Kreuzes geleitet wurde. Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus Verwaltung und Fakultä- ten nahmen an dem Kurs teil, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten in lebensrettenden Massnahmen aufzufrischen und zu erweitern. Der Kurs umfasste praktische Übungen zur Wiederbelebung, Verbandsanlagen und anderen lebensrettenden Sofortmassnahmen. Die Universität verfügt über eine gut ausgestattete Notfalltasche (Standort: Bespre- chungsraum EG). Die Tasche enthält alle notwendigen Materialien und Ausrüstungen, um im Notfall schnell und effektiv Erste Hilfe leisten zu können. Damit trägt die UFL zur Sicherheit und Gesundheit aller Mitar- beitenden und Studierenden bei und stärkt ihre Fähigkeit, in Notfällen angemessen zu reagieren und Hilfe zu leisten. Praktikum an der UFL Bereits seit 2010 bietet die UFL einjährige Praktikumsstellen an, die es motivierten Menschen ermöglichen, wertvolle Erfahrungen in einem dynamischen Bildungsumfeld zu sammeln. Diese Praktika bieten eine einzigartige Gelegenheit, praktische Fähigkeiten zu entwickeln und Ein- blicke in die Arbeitsabläufe einer Bildungs- und Forschungseinrichtung zu gewinnen. Während des Praktikums werden die Teilnehmer:innen aktiv in verschiedene Projekte und Initiativen eingebunden und arbei- ten eng mit dem Verwaltungsteam zusammen. Darüber hinaus erhalten sie vom Berufsbildner und der Berufsbildnerin regelmässiges Feed- back, um ihre berufliche Entwicklung zu fördern. Die UFL legt grossen Wert darauf, engagierte junge Menschen zu unterstützen und zu för- dern, um einen positiven Beitrag zur Bildungsgemeinschaft zu leisten und gleichzeitig wertvolle Fachkräfte für die Zukunft auszubilden. Akash Rajeswaran sagte zum Abschluss seiner Praktikumszeit: «Ich habe mein einjähriges Praktikum als Kaufmann an der UFL absolviert. Am Anfang war ich etwas nervös, weil ich dachte, ich würde die Erwar- tungen nicht erfüllen. Aber das Team hat mich sehr herzlich aufgenom- men und mir die Arbeit ausführlich und geduldig erklärt. Da die Univer- sität eine Bildungseinrichtung ist, habe ich verschiedene Veranstaltun- gen besucht und mehr gelernt, als ich brauchte. Insgesamt empfand 18

Unsere Universität Exzellenz in der Forschung Was nicht gemessen wird, kann nicht gelenkt werden. Was nicht berichtet wird, kann nicht verbessert werden. Die präzise Dokumentation exzellener Forschungsleistungen ist deshalb unerlässlich für künftige Analysen. Von Dr. Daniela Purin, Leiterin Stabsstelle für Qualitätssicherung in der Forschung und Forschungsförderung Datenerhebung und Outputs wissen- schaftlicher Leistungen Über die Jahre hinweg haben sowohl die engagierten UFL-Professorinnen und Professorenn, UFL-Studierenden als auch die Mitarbeiter:innen der For- schungsinstitute der Universität bedeu- tende Beiträge zu hochgradigem Wis- sen geleistet. Die Einführung eines strukturierten Erfassungssystems kenn- zeichnet einen bedeutenden Fortschritt im Streben nach erhöhter Qualität und Sichtbarkeit des wissenschaft- lichen Outputs. Neben der präzisen Dokumentation exzellenter Forschungsleistungen wurde eine Grundlage für zukünftige umfassende Analysen geschaffen. Die Methodik zur Datenerfassung, insbesondere die Festlegung der zu er- hebenden Daten und deren Definition, beruht primär auf einer Zusam- menfassung vorhandener Tätigkeiten. Zusätzlich zu den vorhandenen Da- ten fliessen wesentliche Elemente etablierter wissenschaftlicher Stan- dards in die Auswahl der Datenerfassungskategorien ein. Erstmalig wurden Schritte unternommen, um Evaluationsdatenbanken in den Pro- zess der Datenerhebung und -auswertung zu integrieren. Weltweite Zitationen der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät Im Jahr 2023 verzeichnet die UFL insgesamt 85 Publikationen, wobei der Hauptanteil von 64 Veröffentlichungen, der begründet in ihrer Fachrich- tung aus der Medizinischen-Wissenschaftlichen Fakultät stammt, in referierten Journalen erschienen ist. Mit der herausragende Publikation «Endotracheal Tube Exchange»1 von Prof. Dr. Thomas Heidegger und seinem Team gelang es im Jahr 2023, einen bedeutenden Beitrag im renommierten «New England Journal of Medicine» zu veröffentlichen. Dieser Artikel trägt nicht nur zur Fachwelt bei, sondern unterstreicht auch die internationale Bedeutung der Forschung unserer UFL-Angehörigen. Das «New England Journal of Medicine» mit einem beeindruckenden Im- pact-Faktor (s. Glossar) von 158,52 betont die Anerkennung und Bedeu- tung der Arbeit. Weitere Publikationshighlights sind ab Seite 23 aufge- führt. Insgesamt wurden allein im Jahr 2023 durch Forschende der Medizi- nisch-Wissenschaftlichen Fakultät Artikel über ihre Forschungsarbeit mit einem Impact-Faktor der Zeitschriften von durchschnittlich 8.690 (± 25) veröffentlicht. Die Listung sämtlicher Publikationen (n=237) der Medizi- nisch-Wissenschaftlichen Fakultät, mit einer universitären Zugehörigkeit, seit 2006 ergibt einen H-Index von 28 und einer Zitationshäufigkeit von insgesamt 2945 gemäss dem Web of Science3. Die Verteilung der Zitatio- nen der UFL-Forschenden zwischen 2006 und 2023 im Überblick von ins- gesamt 237 Publikationen weltweit zeigt die Abbildung 1. Rechtswissenschaftliche Forschungsbeiträge von hoher Relevanz Die Rechtswissenschaftliche Fakultät zeichnet sich durch ihre heraus- ragende wissenschaftliche Produktivität aus, indem sie im letzten Jahr drei bedeutende Bücher von hoher Relevanz und Originalität veröffent- lichte. Darüber hinaus steuerte sie ihr Fachwissen zu acht anspruchsvol- len Beiträgen bei, die in namhaften Sammelwerken zu aktuellen Diskur- sen und Erkenntnissen im Bereich des juristischen Fachgebiets erschie- nen sind. Zusätzlich konnten sechs Beiträge in referierten Fachzeitschrif- ten publiziert werden. Sämtliche Publikationen vom Jahr 2023 sind auf Seite 43 gelistet. Internationale Vorträge und Forschungspreise Fakultätsübergreifend wurden Projekt- und Forschungsergebnisse nicht ausschliesslich durch Veröffentlichungen in Fachzeitschriften oder ande- rern Publikationsformen präsentiert, sondern auch durch Vorträge und Beiträge auf internationalen Kongressen. Von den insgesamt 98 Beiträgen wurden 19 in der Region Schweiz und Liechtenstein präsentiert, 43 in der Europäischen Union, 27 in den Vereinigten Staaten, drei ausserhalb der EU und den USA, darüber hinaus wurden sechs Vorträge virtuell abgehal- ten. Abgerundet werden diese wissenschaftlichen Erfolge mit den For- schungspreisen unserer Studierenden des Doktoratsstudiums der Medi- zinischen Wissenschaft «Dr. scient. med.» aus den Fachbereichen Kar- diologie, Neurologie, Immunologie, Pharmakologie und Zahnmedizin. Identifizierung weiterer Schlüsselindikatoren für die UFL Mit dem kontinuierlichen Wachstum unserer Universität entstehen neue Dimensionen für die Erhebung relevanter Zahlen und Daten. Daher un- terliegen die Datenerhebungspunkte bzw. Kategorien einer fortlaufen- den Weiterentwicklung. Auch im Kontext der übergeordneten Zielset- zung unserer Universität, die durch zentrale Begriffe wie Attraktivität, Qualität, Effizienz und Diversität bzw. Internationalität geprägt ist, wird angestrebt, Schlüsselindikatoren zu definieren. Diese Indikatoren sollen nicht nur quantifizierbare Werte darstellen und klar formulierte Verwen- 20

Unsere Universität Zahlen und Fakten 85 Publikationen 7 Preise Drittmittel Bibliometrie* a b c d a b c d e a) b) c) d) 57 Publikationen in referierten Journalen 3 Monografien/Bücher 8 Beiträge in Sammelwerken 17 Sonstige Publikationen a) b) c) d) e) 2 Kardiologie 1 Immunologie 2 Pharmakologie 1 Neurologie 1 Zahnmedizin Drittmitteleinwerbung in der Forschung 2023 CHF 83'220.– Ø Drittmitteleinwerbung in der Forschung 2021-2023 CHF 216'547.– Drittmittelgefördertes Personal gesamt Zitierhäufigkeit 2'945 Ø IF 2023 8.690 H-Index 28 *Web of Science, Daten 2006 bis 2023, 237 Publikationen, Stichtag 10.01.2024 Kongressbeiträge nach Städten 98 Kongressbeiträge a b a) b) 38 Vorträge 60 Abstracts 22 Gothenburg (2) Frankfurt (1) Konstanz (1) Postdam (1) Bregenz (1) Graz (1) Oberlech (1) St. Gilden (1) Salzburg (7) Mannheim (7) Kopenhagen (3) Innsbruck (3) Florence (3) Schladming (2) Wien (2) Bologna (2) Zürich (8) Luzern (3) Triesen (2) Lausanne (2) Basel (1) Bern (1) Rorschach (1) Crans Montana (1) Berlin (1) Bonn (1) Giessen (1) Thessaloniki (1) Rom (1) Amsterdam (1) San Diego (18) New Orleans (6) Philadelphia (2) Chicago (1) Seoul (1) Halifax (1) Virtuell (6)

Unsere Universität Gemeinsame Qualitätskultur Das Jahr 2023 war im Qualitätsmanagement (QM) Lehre und Studium von der Umsetzung der im Jahr 2022 ange- passten Studienordnungen sowie der Implementierung der neu verabschiedeten Richtlinien für den Bereich Lehre geprägt. Von Eva-Maria Schädler, Leiterin Studium und Weiterbildung Ein weiterer Schwerpunkt waren die Empfehlungen aus der im Vorjahr er- folgreich abgeschlossenen institutio- nellen Akkreditierung sowie die Vor- bereitungen für die im Jahr 2024 an- stehenden Re-Akkreditierungsver- fahren der beiden Doktoratsprogram- me. So konnte im Berichtsjahr der Vertrag mit der deutschen Akkreditie- rungsagentur ACQUIN für die Begut- achtungsverfahren unterzeichnet wer- den. Weitere Themen waren die Weiterentwicklung der Lernplatt- form Open Olat, die Optimierung digital gestützter Verwaltungspro- zesse sowie Überlegungen zur Realisierung von Serviceangeboten für Studierende wie Bibliotheks- und Rechercheservices, Forschungs- datenmanagement, IT-Support sowie Beratungsangebote zur For- schungsförderung. Prozessorientierung und Standardisierung Die Studienordnungen wurden 2022 für beide Doktoratsprogramme überarbeitet. In diesem Zusammenhang waren auch Anpassungen von Reglementen, Wegleitungen und Formularen notwendig. Zudem muss- ten die neu verabschiedeten Statuten und Richtlinien (Regeln der guten wissenschaftlichen Praxis, Disziplinarordnung und Beschwerdeordnung) auf verschiedenen Ebenen umgesetzt werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die Verantwortlichkeiten und Rollen bei Entscheidungspro- zessen sowie auf die Evaluations- und Begutachtungsverfahren gelegt. So wurden für beide Fakultäten die Vereinbarungen und Handreichun- gen für das Betreuungsteam überarbeitet. Die Medizinisch-Wissen- schaftliche Fakultät verabschiedete im Frühjahr einen Kriterienraster für die Begutachtung von kumulativen Dissertationen, welcher der fach- lichen und methodischen Heterogenität der Dissertationsvorhaben in der medizinischen Wissenschaft Rechnung trägt. In der Folge wurde da- mit begonnen, die studienbezogenen Prozesse und Kriterien systema- tisch zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen. Nachdem im Be- richtsjahr die umfassende Überarbeitung und teilweise Neufassung der universitären Satzungen und Richtlinien abgeschlossen wurden, gilt es in einem nächsten Schritt, alle Prozesse und Entscheidungsabläufe in einer Prozesslandkarte abzubilden und zu beschreiben. Ziel ist der Auf- bau eines systematischen Qualitätsmanagementhandbuchs. QM im steten Austausch Der Aufbau einer gemeinsamen Qualitätskultur lebt vom steten Austausch innerhalb der Fachbereiche und zwischen den Organisationseinheiten der UFL sowie vom Erfahrungsaustausch nach aussen. In den Fakultäts- und wissenschaftlichen Beiratssitzungen fand ein intensiver Austausch zu Fra- gen der Qualitätssicherung und zu den Studiengangsentwicklungen statt. Neben den regelmässig stattfindenden Fakultätssitzungen sind die Fakul- tätstage, die Senatssitzungen sowie die Sitzungen der wissenschaftlichen Beiräte zu nennen. Hier werden unter Einbezug der Studierendenvertre- tung, des akademischen Mittelbaus und der Verwaltung Fragen der laufen- den Studiengänge und Forschungsprojekte sowie die Entwicklung neuer Veranstaltungsformate und Weiterbildungsangebote diskutiert. In Zusam- menarbeit mit den Jahrgangsvertretungen der laufenden Studiengänge wurde die Wahl der Studierendenvertretungen für die beiden Fachbereiche vorbereitet. Für das Wahlverfahren und den späteren Austausch zwischen den Studierenden wurden alle Studierenden in die neue Lernplattform inte- griert, was den studien- und fächerübergreifenden Austausch weiter fördern soll. Ein wichtiges Feedback-Instrument in der Lehre sind die Evaluierungen der Lehrveranstaltungen durch die Studierenden. Im Berichtsjahr wurden wiederum alle Lehrveranstaltungen evaluiert, was den Dozierenden und der Studiengangsleitung wertvolle Hinweise für die laufende Verbesserung der Lehrveranstaltungen liefert. Seit dem Beitritt als ausserordentliches Mitglied der Österreichischen Privatuniversitäten Konferenz (ÖPUK) 2021 kann die UFL auch dort am fachlichen Austausch teilnehmen, so zum Beispiel in den Bereichen Qualitätsmanagement, Datenschutz und Recht, Forschung, Inter- nationalisierung, Marketing, Bibliothekswesen und Chancengleichheit. KI gewinnbringend nutzen Der Umgang mit ChatGPT und anderen KI-gestützten Systemen und deren Auswirkungen auf Lehre und Forschung waren natürlich auch an der UFL Gegenstand der laufenden Diskussionen. Dabei war von Anfang an klar, dass eine ablehnende Haltung oder gar ein Verbot nicht infrage kommt. Alle Beteiligten unterstützen einen proaktiven Umgang mit KI in Lehre und For- schung und anerkennen, dass die transformative Kraft positiv genutzt wer- den muss. Im Mittelpunkt stehen dabei Massnahmen zum Kompetenzauf- bau im Umgang mit KI in Studium, Lehre und Prüfungsverfahren sowie die Sicherung der wissenschaftlichen Integrität. Eine im Berichtsjahr veröffent- lichte Richtlinie regelt grundsätzlich den Einsatz von KI-gestützten Syste- men für Angehörige der UFL unter Berücksichtigung des Datenschutzes. 24

Forschung 26

Forschung der arteriellen Hypertonie herbeiführen. Mit einer kontinuierlichen Mes- sung des Blutzuckers über Wochen werden wir zudem mit dem Diabetes Center Bern (DCB) eine Fragestellung zu Frühstufen eines Diabetes auf- greifen. Im Rahmen der Publikationen haben wir einerseits innerhalb des wissenschaftlichen globalen CHARGE-Konsortiums Analysen durch- führen können, welche Zusammenhänge zwischen physischer Aktivität und Blutzucker sowie Blutfetten verstehen wird. Zudem beleuchteten wir den Zusammenhang zwischen Schlaf und Blutzucker sowie Überge- wicht oder auch zwischen depressiver Verstimmung und Blutzucker nä- her. Weitere Forschungsaktivitäten beleuchteten das Shrunken Pore Syndrome, putative kardiovaskuläre Risikomarker (z. B. suPar, ST-2) so- wie Referenzintervalle für Senioren bei verschiedensten Laborparame- tern (z. B. Schilddrüse und Eisenstoffwechsel). «Es soll die Möglichkeit gegeben werden, mit Forschung aus dem Rheintal relevantes und international Beachtetes zur Wissenschaft bei- zutragen.» Schlussfolgerung und Ausblick Wie gezeigt werden konnte, hat das ILM seit seiner Gründung Fahrt auf- genommen. Basierend auf den ausgedehnten Vorarbeiten, konnten be- stehende Arbeiten weitergeführt und neue konkrete Vorhaben in Angriff genommen werden. Damit einher ging eine Publikationstätigkeit, wel- che auf den verschiedensten Gebieten über praxisrelevante Erkenntnis- se berichten konnte. Es geht im nächsten Jahr nun darum, sich einer- seits noch weiter in die Organisation der UFL einzubetten und aus Sicht der Labormedizin einen Erfolg versprechenden Beitrag zum Hochschul- entwicklungsplan 2025 bis 2030 der UFL zu leisten. Im Weiteren sollen die bestehenden Aktivitäten und Kooperationen weiter mit Leben gefüllt und weiteren motivierten Kolleginnen und Kollegen die Möglichkeit ge- geben werden, mit Forschung aus dem Rheintal relevantes und interna- tional Beachtetes zur Wissenschaft beizutragen. 28

Forschung nen, die drei wichtige biologische Pfade für Anfälligkeit und Schwere- grad von COVID-19 kartieren: Vireneintritt, Atemwegsabwehr und Typ-I- Interferon (3). Immungenetik weiter im Fokus Unabhängig von den oben beschriebenen und objektiv messbaren For- schungsleistungen boten die Monate Oktober und November 2023 dann noch die ausserordentliche Chance, gemeinsam mit allen neuen Mitar- beitenden im Team den zukünftigen Forschungsinhalt des Instituts zu präzisieren. Der Prozess profitierte von den neu am Institut versammel- ten Expertisen. So viel sei an dieser Stelle bereits verraten: Das Institut bleibt sich und dem Thema Immungenetik treu. Bleiben wir neugierig. 2023; 141(2):123–4. doi: 10.1182/blood.2022018186 Literatur (1) Gassner C. PIEZO1: now also featuring blood group antigens. Blood (2) Gueuning M, Thun GA, Wittig M, Galati A-L, Meyer S, Trost N et al. Hap lotype sequence collection of ABO blood group alleles by long-read sequencing reveals putative A1-diagnostic variants. Blood Adv 2022. doi: 10.1182/bloodadvances.2022007133. (3) COVID-19 Host Genetics Initiative. A second update on mapping the human genetic architecture of COVID-19. Nature 2023; 621(7977):E7- E26. doi: 10.1038/s41586-023-06355-3. GWAS-Ergebnisse für COVID-19. Die Ergeb- nisse einer GWAS-Analyse von hospitalisier- ten Personen mit COVID-19 (n = 49.033 Fälle und n = 3.393.109 Kontrollen) (oben) und die Ergebnisse für Personen mit gemelde- ter SARS-CoV-2 Infektion (n = 219.692 Fälle und n = 3.001.905 Kontrollen) (unten). Die gelb hervorgehobenen Loci (oben) stellen Regionen dar, die mit dem Schweregrad von COVID-19 assoziiert sind. Die grün hervorge- hobenen Loci (unten) sind Regionen, die mit der Anfälligkeit für SARS-CoV-2-Infektionen assoziiert sind 30

ken, Datalogging, Hardware-Simulation, GPS-Navigationssysteme, Ma- chineToMachine (M2M), Internetapplikationen mit B2B und B2C, dem Internet of Things (ioT) als auch im Software-Testing und der Software- Qualitätssicherung globaler Transport-Management-Systeme. Mein privates Interesse und erworbenes Know-how in den Bereichen künst- liche Intelligenz und Quanten-Computing runden mein fachliches Profil ab. Derzeit bin ich als Software-Engineer und Kurator für Blutgruppen- allele für die Internationale Gesellschaft für Bluttransfusion (ISBT) im Rahmen unseres Instituts für Translationale Medizin (ITM) an der UFL tä- tig und direkt in die Entwicklung der Internationalen Blutgruppendaten- bank involviert. Forschung Institut für Bioinformatik an einem Projekt über Darmkrebs mitzuarbei- ten. Während der Corona-Pandemie nahm ich eine Stelle als Molekular- biologin bei der Risch Gruppe in Buchs an. Mein akademischer Werde- gang führte mich dann zur UFL, wo ich ein Doktoratsstudium als Disser- tantin am ITM begonnen habe. Parallel dazu arbeite ich als BMA und bin für einen reibungslosen Ablauf der Prozesse im Labor verantwort- lich. Mein Ziel ist es, meine Kenntnisse in Immungenetik und personali- sierter Medizin zu vertiefen, das Labormanagement zu perfektionieren und zusätzlich bioinformatische Kompetenzen zu erwerben. Daniela Purin (Zanolin) Dr. scient. med., wissenschaftliche Mitarbeiterin Seit Beginn meines Diplomstudiums Pflegewissen- schaften an der Universität Wien beschäftige ich mich mit Forschung im sozialen und medizinischen Be- reich. Am Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS in St. Gallen und am Vorarlberg Institute for Vascular Investiga- tion and Treatment am akademischen Lehrkrankenhaus in Feldkirch (VIVIT) erweiterte ich meine Erfahrungen in der Studienplanung und -durchführung, Budgetkalkulationen sowie in der statistischen Daten- analyse. Mein Doktoratsstudium in Medizinischer Wissenschaft an der UFL legte den Grundstein für meine Anstellung als wissenschaftliche Mit- arbeiterin an der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät der UFL im Jahr 2019. Die Mitwirkung am Aufbau des ITM seit dessen Gründung im Jahr 2021 war eine bedeutende Phase meiner beruflichen Laufbahn. Im Vordergrund standen die strategische Profilbildung, die Einwerbung von Drittmitteln und die Etablierung eines Labors. Die Einstellung des Perso- nals und die offizielle Laboreröffnung markieren wichtige Meilensteine. Nun freue ich mich darauf, mich künftig voll auf die Aufgabe der Stabs- stelle an der UFL zu konzentrieren. Für die Zukunft des ITM wünsche ich weiterhin viel Erfolg und zahlreiche erfolgreiche Forschungsprojekte. Harald Obergasser Ing., Kurator für Blutgruppenallele, Software-Engineer Meine Ausbildung zum Ingenieur für Elektronik absol- vierte ich an der Höheren Technischen Lehranstalt in Rankweil in berufsbegleitender Form. Seither durfte ich als Software-Engineer umfangreiches theoreti- sches und praktisches Know-how in der Software-Entwicklung sammeln – und zwar in den Bereichen Robotik, 3D-CAD, ERP-Systeme, Datenban- 32

Forschung keit der UN (Sustainable Development Goals – SDG) bekannt. Am 7. Sep- tember 2023 fand in Kooperation mit der SDG-Allianz im Turm auf dem Lindaplatz in Liechtenstein/Schaan ein Vortragsnachmittag zum Thema «Konflikte und Kriege» statt. Die Veranstaltung wurde von Axel Dockhorn gemeinsam mit Claudio Nardi vom Auswärtigen Amt und Nicole Matt- Schlegel vom Liechtensteinischen Roten Kreuz geleitet. Der Themen- nachmittag stellte die interdisziplinäre Zusammenarbeit in den Mittel- punkt und sollte das Bewusstsein für globale Themen in der Gesell- schaft fördern. Der Vortrag von Axel Dockhorn machte das Publikum mit Begriffen der Konfliktforschung wie Krieg und Frieden sowie den Abstu- fungen von Konflikten vertraut. Anhand von historischen Fallbeispielen konnte Herr Dockhorn aufzeigen, wie starke Institutionen Konfliktsitua- tionen beruhigen und Kriege abzuwenden vermögen. Zusätzlich infor- mierte er das Publikum über die Entwicklung von Konfliktarten seit den Weltkriegen. Ausblick auf 2024 Für 2024, aber auch für die folgenden Jahre, plant das Institut zunächst den Ausbau des Fortbildungsangebots für Rechtspraktiker:innen, insbe- sondere für Rechtsanwälte und Rechtsanwältinnen. Im Fokus stehen dabei solche Rechtsgebiete, die für Liechtenstein besonders relevant sind, wie etwa das Stiftungsrecht. Eine Fortbildungsveranstaltung wird dabei auch von mir durchgeführt werden, und zwar zu Integritätsfragen bei der Ausübung des Richteramtes. Die für Dezember 2023 vorgesehene Auftaktveranstaltung musste krankheitsbedingt ausfallen, wird aber am 4. April 2024 in den Räumlichkeiten der UFL nachgeholt. Ebenfalls 2024 wird zum einen die von mir mitherausgegebene Gedächtnisschrift für Prof. Dr. Diethelm Klippel erscheinen, die ca. 46 Aufsätze und rund 900 Seiten umfasst, zum anderen der Sammelband zur 1. KOLLOQUIA Trie- sen 2022, der unter dem Generalthema «Rationalität im 21. Jahrhun- dert» steht. Dem Vortrag folgte eine Diskussionsrunde, an der nicht nur Axel Dock- horn, Claudio Nardi und Nicole Matt-Schlegel teilnahmen, sondern auch das Publikum. Während Herr Nardi und Frau Matt-Schlegel die Rolle ih- rer jeweiligen Organisation bei der Konfliktbewältigung hervorhoben, beteiligten sich die anwesenden Zuhörer:innen engagiert an der Diskus- sion. Dabei stellten vor allem die Handlungsmöglichkeiten des Fürsten- tums Liechtenstein in internationalen Konflikten einen Kernbestandteil der Nachfragen dar. Die Qualität und Intensität der geführten Diskussion trugen wesentlich zum Erfolg der Veranstaltung bei. «Für 2024 plant das Institut den Ausbau des Fortbildungsangebots.» Bei einem abschliessenden Apéro bot sich dann noch die Möglichkeit zur Vernetzung, von der auch anwesende Studierende des Studiengan- ges «Dr. iur.» der UFL Gebrauch machten. Hier wurde sowohl vonseiten der Organisation als auch vonseiten der Teilnehmenden der Wunsch nach weiteren interdisziplinären Veranstaltungen geäussert, die thema- tisch in der Schnittmenge von Rechtswissenschaften, Politik und Kon- fliktforschung angesiedelt sind. Herr Dockhorn erklärte sich bereit, ab 2024 weitere Projektideen zu entsprechenden globalen Fragestellungen zu entwickeln und in Kooperation mit liechtensteinischen Partnerinsti- tutionen umzusetzen. 34

Forschung Dr. iur. Ulay Özer (D) Das verfassungsrechtliche Gebot der Verantwortung deutscher Politiker im Bundestag sowie deren Haftung im Zivilrecht Die Frage nach der Verantwortlichkeit von Bundestagsabgeordneten ist sowohl im öffentlichen Diskurs als auch in der Rechtswissenschaft nicht neu. Führen verfassungswidrige Gesetze oder Handlungen dazu, dass Grundrechte verletzt und nicht unerhebliche Schäden bei Bür- gern und Bürgerinnen oder zumindest für die Staatskasse verursacht werden, die Haftungs- und Regressansprüche erfordern würden, bietet die Rechtswissenschaft gegenwärtig dafür keine Lösungsansätze. Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, zu untersuchen, ob ein verfassungs- rechtliches Haftungsgebot zulasten von Bundestagsabgeordneten be- steht und ob das aktuelle Zivilrecht Anspruchsgrundlagen für eine sol- che Haftung zur Verfügung stellt. Für den Fall, dass eine Haftung de lege lata nicht erreicht werden kann, sind Lösungsansätze zur Gestal- tung der Rechtslage de lege ferenda zu entwickeln. Hierzu wurden ne- ben allgemeinen und abgeordnetenspezifischen Verfassungsbestim- mungen auch einfachgesetzliche Regelungen sowie die jüngere Recht- sprechung herangezogen und kritisch bewertet. Im Ergebnis konnte zwar ein allgemeines verfassungsrechtliches Haftungsgebot bejaht werden, allerdings wurde dieses gleichzeitig von der für Abgeordnete geltenden Indemnitätsregelung konterkariert. Lediglich in einigen we- nigen Ausnahmefällen konnte der Haftungsschutz entfallen. Da das aktuelle Zivilrecht weder im Rahmen der Innen- noch der Aussenhaf- tung entsprechende Anspruchsgrundlagen zur Verfügung stellt, muss- te ein Lösungsansatz entwickelt werden. Dieser basiert darauf, dass für das Versagen der Legislative eine Staatshaftung (vgl. Art. 74 Abs. 1 Nr. 25 GG) eingeführt wird, die unter sehr eingeschränkten Voraussetzun- gen einen Regressanspruch des Staates gegen Bundestagsabgeordne- te zulässt. Um für diese einen maximalen Schutz zu erreichen, wurde anlehnend an die gesellschaftsrechtlichen Haftungsregelungen die Rechtsfigur Political Judgement Rule entwickelt. Dr. iur. Manuel Schorm (A) Die wirtschaftlich berechtigten Personen bei privat- nützigen Stiftungen im Fürstentum Liechtenstein Die Dissertation beschäftigt sich mit der Frage, wer gemäss der liechtensteinischen Sorgfaltspflichtge- setzgebung als wirtschaftlich berechtigte Person ei- ner privatnützigen Stiftung gilt. Ausserdem wird das VwbPG einer Ana- lyse unterzogen, wobei besonders die Auskunftspflichten und die Mög- lichkeit von Auskunftsbeschränkungen thematisiert wird. Zuletzt wird ein Abgleich mit dem europäischen Rechtsrahmen vorgenommen und geprüft, ob die liechtensteinische Rechtslage den Vorgaben der vierten und fünften Geldwäscherichtlinie zur Feststellung der wirtschaftlich be- rechtigten Person und zum nationalen Register der Eigentümer genügt. In der Dissertation wird aufgezeigt, dass die Differenzierung zwischen bereits bestimmten Begünstigten und Begünstigtenkreis zu mithin et- was paradoxen Ergebnissen führt. Die Analyse des VwbPG ergibt, dass die Bestimmungen zur Offenlegung von Daten aus dem Verzeichnis zwar einige Unschärfen zeigen, der liechtensteinische Gesetzgeber aber den Umsetzungsspielraum der fünften Geldwäscherichtlinie im Interesse der Geheim- und Privatsphäre von Stiftungen und verwandten Rechtsträ- gern ausschöpfte. Der Abgleich der Regelungen des liechtensteinischen Sorgfaltspflichtrechts mit den Vorgaben der vierten und fünften Geldwä- scherichtlinie zeigt schliesslich, dass die Konstruktion des Ausschüt- tungsempfängers nicht richtlinienkonform ist. Dr. iur. Dirk Spiegel (CH) Aktionärsaktivismus als Mechanismus der Corpo- rate Governance am Beispiel des Schweizer Aktienrechts Ziel der vorliegenden Dissertation ist es, den Aktio- närsaktivismus in der Schweiz, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, und seine bestimmenden Charakteristika dar- zulegen sowie das jahrzehntelang unangefochtene Axiom des pflich- tenlosen Aktionärs einer Publikumsgesellschaft zu analysieren. (…) Die Dissertation setzt sich zudem mit dem der Aktionärsdemokratie und der damit einhergehenden Stärkung des Minderheitenschutzes kritisch auseinander. Dabei werden folgende Schlüsse gezogen: Die Corporate Governance einer Gesellschaft wird dann positiv beeinflusst, wenn Entscheide durch Aktionäre mit einem massgeblichen Kapital- bzw. Stimmanteil gefasst werden. Aktionäre sind gemäss Schweizer Recht der Gesellschaft gegenüber nicht zu Treu und Sorgfalt verpflichtet, solange sie nicht Einsitz im Verwaltungsrat haben. Es ist mithin die Kon- zeption des schweizerischen Rechts, dass Aktionäre sich per se als In- vestoren sehen können und nicht als Eigentümer handeln müssen. Dies steht grundsätzlich im Widerspruch zur klassischen Idee von guter Cor- porate Governance, welche die Aktionäre stärken und damit die Gover- nance verbessern möchte. Die Tendenz, Kompetenzen vom Verwal- 36

Forschung Dissertationen 2023 Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Dr. scient. med. Kirsten Grossmann-von Haugwitz (CH) Verhalten von physiologischen und labordiagnos- tischen Parametern vor, während und nach SARS- CoV-2-Infektion Das schwere akute respiratorische Syndrom Corona- virus 2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2, SARS- CoV-2) wurde im Dezember 2019 entdeckt und führte im März 2020 zur Ausrufung einer Pandemie. Die Pandemie der Coronavirus-Krankheit (CO- VID-19) stellt die Medizin und den klinischen Alltag vor grosse Herausfor- derungen. Aus Sicht der öffentlichen Gesundheit ist eine schnelle Bearbei- tungszeit für die Bereitstellung von Testergebnissen erforderlich, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen, die Sterblichkeit zu verringern und das Gesundheitssystem zu schützen. Ein wesentliches Problem bei der COVID-19-Pandemie ist die asymptomatische Übertragung, bei der Pati- enten vor Symptombeginn bereits den Virus übertragen können. Die Früh- erkennung von Veränderungen physiologischer Parameter, welche mit ei- nem sensorischen Armband erhoben werden können, in Kombination mit diagnostischen Labortests kann als Frühwarnsystem dienen und eine frühzeitige Einleitung von Sicherheitsmassnahmen vor dem Auftreten von Symptomen ermöglichen, wodurch eine schnelle Virus-Aus- und -Verbrei- tung vermieden werden kann. Diese Dissertation untersuchte die Entwick- lung physiologischer und labordiagnostischer Parameter vor, während und nach SARS-CoV-2-Infektion, um praxisrelevante Erkenntnisse zu La- bortests und digitalen Früherkennungsoptionen zur Prävention einer CO- VID-19-Erkrankung, aber auch für zukünftige Epidemien und Pandemien zu entwickeln. Mittels verschiedener labormedizinischer und nicht labor- medizinischer Methoden konnte aufgezeigt werden, dass eine COVID-19- Erkennung vor, während und nach SARS-CoV-2-Infektion nützlich sein kann. Die in der Dissertation enthaltenen Arbeiten waren die wissen- schaftliche Grundlage für die Durchführung nationaler Programme in der COVID-19-Früherkennung, sowie zur Erkennung einer bereits durch- gemachten SARS-CoV-2-Infektion. Dr. scient. med. Magdalena Benda (A) Management of multiple myeloma patients in real world setting in the course of the disease and current challenges Das Ziel dieser Dissertationsarbeit ist die Analyse des Managements von Multiplen-Myelom(MM)-Patienten in der klinischen Praxis. Der Kranheits- verlauf des MM ist gekennzeichnet durch häufige Krankheitsrezidive mit der Notwendigkeit mehrerer Therapielinien und verschiedenen Sympto- men wie Niereninsuffizienz und Immunschwäche. Die Behandlungs- möglichkeiten haben sich beim MM in den letzten Jahren massiv weiter- entwickelt. Eine aktuelle Publikation von Fonseca et al. zeigt die Rate der Patient:innen, die trotz Therapieindikation keine weitere Therapie- linie erhielten (Attrition Rate, AR). In Anbetracht dieser jüngsten Daten erhalten jedoch ein relevanter Anteil der Patienten und Patientinnen (bis zu 57 Prozent) nicht die vollen Behandlungsmöglichkeiten. Es wird an- genommen, dass Komorbiditäten und Alter der Patienten und Patientin- nen sowie das Vorhandensein von zytogenetischen Hochrisikoprofilen und fortgeschrittenen MM-Stadien eine besondere Rolle für hohe Arn spielen. Im Gegensatz dazu können der erleichterte Zugang zu Arznei- mitteln und die Erstattungspolitik angesichts der hohen Kosten moder- ner MM-Therapien zweifellos zu einer Verringerung der Arn führen. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Gesundheitssysteme weltweit er- heblich. Dahingehend war es das Ziel dieser Arbeit, die AR von Patienten und Patientinnen mit MM im Österreichischen Myelom Register zu ana- lysieren. Eingeschlossen wurden 571 Patienten, die zwischen Januar 2009 und August 2021 diagnostiziert wurden. 507 Patienten erhielten mindestens eine Therapielinie, eine zweite erhielten 37,5 Prozent. Die AR bei einer bis fünf Therapielinien betrugen 16,7 bis 27 Prozent. Erst- linien-Induktion mit Stammzelltransplantation und Erhaltungstherapie verringerte die AR. Junges Alter und tiefe Remissionen führten zu beson- ders niedrigen AR. Unsere Ergebnisse der deutlich niedrigeren AR für MM-Patienten in Österreich verglichen mit anderen Gesundheitssyste- men sprechen dafür, dass der einfache Zugang zu Medikamenten und die Kostenerstattungspolitik eine Schlüsselrolle bei der Einflussnahme auf langfristige Ergebnisse von MM-Patienten spielen. Dr. scient. med. Margaretha Klement (A) Kardiovaskuläre Erkrankungen: Bedeutung von Inflammation und Insulinresistenz LDL-Cholesterin ist ein ursächlicher Risikofaktor für die Entwicklung von Atherosklerose, in deren Pathogenese inflammatorische Prozesse eine entscheidende Rolle spielen. Ein wichtiges Medikament zur Senkung des LDL-Cholesterins ist Ezetimib. Inwieweit es, unabhängig von einer Statintherapie, zur Senkung des Entzündungsmarkers CRP-Senkung führen kann, ist jedoch unklar. Die Hauptarbeit dieser Promotionsschrift setzte sich deshalb zum Ziel, systema- tisch die Literatur aufzuarbeiten mit der Frage, ob die Gabe von Ezetimib zu- 38

Forschung Praxis ständig hinterfragt. Das Ziel dieser Arbeit ist es, die Verlässlichkeit der Empfehlungen in den medizinischen Leitlinien der European Society of Cardiology (ESC) auszuwerten. In dieser Thesis sind zwei veröffentlich- te Artikel enthalten. Die Zweitpublikation ist ein Editorial mit dem Titel «ESC Guidelines revisited». In diesem Artikel wurden die Ergebnisse von Caldeira et al. in Bezug auf die medizinischen Leitlinien der ESC bis 2019 kommentiert. Die Hauptpublikation ist der peer-reviewed Artikel mit dem Namen «Correlation between the Level of Evidence and the Class of Recommendations concerning the pharmacological aspects of the Gui- delines of the European Society of Cardiology», die die Verlässlichkeit der medizinischen Leitlinien der ESC zwischen 2002 und 2021 analysiert und sich dabei ausschliesslich auf die pharmakologischen Aspekte kon- zentriert. Die Mehrheit der Empfehlungen basierte auf LoE C (43 Pro- zent), die fast doppelt so häufig vorkamen wie LoE A. Die häufigste Emp- fehlungsklasse war jedoch CoR I (44,9 Prozent). Die eingehende Analyse der pharmakologischen Aspekte der ESC-Leitlinien in der Haupt- publi- kation ergab, dass fast die Hälfte (48,8 Prozent) der Empfehlungen CoR III auf der Evidenz LoE C beruht. Im Gegensatz dazu war die mar- kante Mehrheit der Empfehlungen LoE A mit der CoR I (73,7 Prozent) verbunden. Der Anteil der als LoE A eingestuften Empfehlungen stieg mit den fortlaufenden überarbeiteten Leitlinien an. Die Aktualisierung der Leitlinien führte zu mehr Klarheit, die wiederum den Anteil der Empfeh- lungen geringerer Evidenz minderte. Die beiden Publikationen bieten nicht nur einen umfassenden, sondern auch einen komplementären Überblick über die Zuverlässigkeit der ESC-Leitlinien in der klinischen Praxis. Dazu wurden potenzielle Evidenzlücken und Probleme hinsicht- lich der anzunehmenden schlechten Evidenz und ihrer jeweiligen Emp- fehlungen analysiert. Dr. scient. med. Alexandru Patrascu (D) Transcatheter tricuspid valve repair for tricuspid regurgitation: from patient selection to procedu- ral guidance and long-term outcomes Die hochgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) ist ein unabhängiger Prädiktor für hohe Morbidität und Mortalität sowie ein häufiger echokardiographischer Befund mit ca. 4Prozent Inzidenz bei Patienten und Patientinnen ab 75 Jahren. Das hohe operative Risiko der meist älteren multimorbiden Patienten und Patientinnen hat zu der Entwicklung der Katheter-gestützten «edge-to- edge Trikuspidalklappenreparatur» (T-TEER) geführt. Die Dissertation beschäftigt sich mit der Rolle der T-TEER bei inoperablen Patienten und Patientinnen mit symptomatischer TI, von der Patientengruppenselek- tion bis zu klinischen Langzeitergebnissen. Die in der Dissertation vor- gestellten Daten wurden im Rahmen der monozentrischen prospektiven Registerstudie «Pforzheim Tricuspid Valve Registry» erhoben. Vierund- vierzig hochsymptomatische Patienten und Patientinnen wurden zwi- schen November 2020 und März 2022 einer T-TEER unterzogen und im Register eingeschlossen. T-TEER war sicher und wirksam, unabhängig von der geschätzten Morbidität und Mortalität. Die TI konnte bei den meisten Patienten und Patientinnen reduziert werden, was zu einer Verbesserung der Symptome, der Lebensqualität und der körperlichen Leistungsfähigkeit führte. Der prozedurale Erfolg wirkte sich indirekt positiv auf die Nieren- und Leberfunktion sowie das Phänomen des Rechtsherz-Remodelings aus, mit kurz- und mittelfristiger Verbesserung der systolischen rechtsventrikulären Funktion. Dr. scient. med. Elke Lona Wimmer (D) Früherkennung von krebsbedingter Mangeler- nährung bei Patient:innen mit kolorektalem Tu- mor vor und nach der Operation Literaturarbeit und Expertenperspektive Die Erfassung des Ernährungszustandes von Pati- ent:innen mit einer Krebserkrankung ist bei Diagnosestellung erforder- lich, um frühzeitig das Risiko und/oder das Vorliegen einer Mangelernäh- rung zu erkennen und zu behandeln, da sie sich negativ auf die Thera- pieergebnisse in Bezug auf postoperative Komplikationen, Wirksamkeit und Verträglichkeit der Chemotherapie auswirken kann. Die vorliegende kumulative Dissertation erörtert die Früherkennung von krebsbedingter Mangelernährung bei Patient:innen mit kolorektalem Karzinom in der prä- und postoperativen Behandlungsphase, indem eine Literaturüber- sichtsarbeit verfasst wurde mit dem Ziel, einen umfassenden Überblick über Methoden zur Früherkennung von krebsbedingter Mangelernäh- rung bei dieser Patientengruppe zu erhalten, um anschliessend den entsprechenden Befund mit einer Analyse der täglichen klinischen Stan- dardpraxis in Beziehung zu setzen. Die Literatur gibt folgende relevan- teste Empfehlungen für die Früherkennung von krebsbezogener Mangel- ernährung: die Analyse der Körperzusammensetzung, den Einbezug des Parameters körperliche Aktivität beim Ernährungs-Screening und die Einbindung des interprofessionellen Teams bei Diagnosestellung. Die Datenanalyse der Experten und Expertinneninterviews zeigt, dass die 40

Wissenschaftliche Leistungen 2023 42

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Wohlwend NF, Grossmann K, Aeschbacher S, Weideli OC, Telser J, Risch M et al. The Association of suPAR with Cardiovascular Risk Factors in Young and Healthy Adults. Diagnostics (Basel) 2023; 13(18). doi: 10.3390/diagno- stics13182938. Young WJ, Haessler J, Benjamins J-W, Repetto L, Yao J, Isaacs A et al. Genetic architecture of spatial electrical biomarkers for cardiac arrhythmia and relationship with cardiovascular disease. Nat Commun 2023; 14(1):1411. doi: 10.1038/s41467-023-36997-w. Studierende Klement M, Drexel H, Saely CH. Impact of ezetimibe on markers of inflamma- tion in patients treated with statins: a systematic review. Inflammopharma- cology 2023. doi: 10.1016/j.jacc.2018.02.085. Krüger-Genge A, Köhler S, Laube M, Haileka V, Lemm S, Majchrzak K et al. Anti-Cancer Prodrug Cyclophosphamide Exerts Thrombogenic Effects on Human Venous Endothelial Cells Independent of CYP450 Activation-Rele- vance to Thrombosis. Cells 2023; 12(15). doi: 10.3389/fonc.2021.764119. Krüger-Genge A, Köhler S, Laube M, Haileka V, Lemm S, Majchrzak K et al. Anti-Cancer Prodrug Cyclophosphamide Exerts Thrombogenic Effects on Human Venous Endothelial Cells Independent of CYP450 Activation—Rele- vance to Thrombosis. Cells 2023; 12(15):1965. doi: 10.3390/cells12151965. Langer R, Thanner M. Pharmacists' attitudes toward influenza vaccination: does the COVID-19 pandemic make a difference? Explor Res Clin Soc Pharm 2023; 9:100235. doi: 10.1016/j.rcsop.2023.100235. Mareth C, Fetzner UK, Saely CH. Age and professional experience as determin- ants of the utilization of psychoneuroimmunological research in clinical practice: An exploratory study. Medicine (Baltimore) 2023; 102(34):e34723. doi: 10.1097/MD.0000000000034723. Milbradt S, Eichhorn J, Fetzner U, Fietz R, Gross R, Jung K et al. Correlation bet- ween the level of evidence and the class of recommendations concerning the pharmacological aspects of the Guidelines of the European Society of Cardiology. Int J Cardiol 2023; 375:119–23. doi: 10.1016/j.ijcard.2022.12.027. Mink S, Fraunberger P. Anti-SARS-CoV-2 Antibody Testing: Role and Indica- tions. J Clin Med 2023; 12(24). doi: 10.3390/jcm12247575. Mink S, List W, Hoefle G, Frick M, Suessenbacher A, Winder T et al. Evaluation of SARS-CoV-2 antibody levels on hospital admission as a correlate of pro- tection against mortality. J Intern Med 2023; 293(6):694–703. doi: 10.1111/ joim.13606. Mink S, Saely CH, Leiherer A, Frick M, Plattner T, Drexel H et al. Anti-SARS-CoV-2 antibody levels predict outcome in COVID-19 patients with type 2 diabetes: a prospective cohort study. Sci Rep 2023; 13(1):18326. doi: 10.1038/s41598- 023-45700-4. Mink S, Saely CH, Frick M, Leiherer A, Drexel H, Fraunberger P. Association between Lipid Levels, Anti-SARS-CoV-2 Spike Antibodies and COVID-19 Mortality: A Prospective Cohort Study. J Clin Med 2023; 12(15). doi: 10.3390/ jcm12155068. Rogowski MM. Early Recurrent Spontaneous Coronary Artery Dissection: A Case-Report. Trans Med. 2023; 13(307). doi: 10.35248/ 2161-1025.23.13.307. Rogowski MM. Predictors of Procedural Complications in Coronary Interven- tions and their Impact on Prognosis: Mini Review. Clin Exp Cardiolog 2023; 14:824. Verfügbar unter: https://www.longdom.org/open-access/predic- tors-of-procedural-complications-in-coronary-interventions-and-their-im- pact-on-prognosis-mini-review-102616.html#ai. Rogowski MM, Attenberger C, Eichhorn C, Frick M, Kara K. Simple Risk Scores in Patients with Myocardial Infarction Undergoing Transradial Coronary Interventions: Focus on Ejection Fraction. Cardiology & Vascular Research 2023; 1(1):1–8. Verfügbar unter: https://www.wecmelive.com/open-access/ simple-risk-scores-in-patients-with.pdf. Rogowski MM, Attenberger C, Eichhorn C, Frick M, Kara K. Symptomatic Radial Artery Occlusion in Patients with Myocardial Infarction Undergoing Corona- ry Interventions: The Impact of Diabetes. Cardiology & Vascular Research 2023; 1(1):1–9. Rogowski MM, Eichhorn C, Kara K. Predictors of Periprocedural Complications in Patients with Myocardial Infarction Undergoing Coronary Interventions. SN Compr. Clin. Med. 2023; 5(1). doi: 10.1007/s42399-023-01526-9. Rogowski MM, Eichhorn C, Kara K, Frick M. Spontaneous Coronary Artery Dissection: Mini-Review. Trans Med 2023; 13(306). doi: 10.35248/2161- 1025.23.13.306. Sinz S, Grafen F, Kolb W, Rosenfeld J, Clerici T. Incidence and prognosis of contralateral vocal fold paralysis after hemithyroidectomy in previously unoperated patients. BJS Open 2023; 7(6). doi: 10.1093/bjsopen/zrad126. 44

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Risch L. Zusätzliche Vitamine während des Winters? 60plus Seniorenmaga- binar Firma inno-train Diagnostik GmbH. Kronberg i.T. (D), 19.04.2023. zin 2023; (3):28–9. Risch L. Alter schützt vor Allergien nicht. 60plus Seniorenmagazin 2023; (1). Risch L. Impfungen für Senioren. 60plus Seniorenmagazin 2023; (2). Schierscher T, Risch L. Etablierung von Referenzmethoden als Massnahme zur Qualitätsverbesserung. Pipette 2023; 20(5):22–3. Telser J. Neurologische Marker beii Long-Covid. «1602» Wissenschaftsmaga- zin 2023:66. Studierende Enaux J, Bernet M. Beckenbodenbeschwerden sind zu keinem Zeitpunkt normal». Krankenpflege | Soins Infirmiers | Cure Infermieristiche 2023; 116(7/8):20–2. Stierlin N. Drohnentransporte für medizinische Laboratorien: Eine umwelt- freundliche Zukunft des Probenverkehrs. «1602» Wissenschaftsmagazin 2023:29. Stierlin N, Sonntag O. Nachhaltigkeit und zuverlässige Analytik: Vorstellung Gassner C. Shades of Red – Common and Unorthodox Ways of ABO Antigen Expression 9. Vortrag: Molekulares Blutgruppen-Forum, Frankfurt a. M. (), 20./21.11.2023. Gassner C. RHCE – molecular make up, frequencies & relevance. Vortrag: Webinar Firma inno-train Diagnostik GmbH. Kronberg i.T. (D), 24.10.2023. Gassner C. Introduction to Blood Group Genotyping. Vortrag: 5th Internatio- nal Meeting von Cell-Free DNA,Kopenhagen (DK), 25.-26.05.2023. Gassner C. Blutgruppen und deren Genetik. Vortrag: 30. Fortbildungssemi- nar der Arbeitsgemeinschaft für transfusionsmedizinisches Fachpersonal (AGTF) e. V. Deutschland 2023, Postdam (DE), 25.– 26.02.2023. Gassner C. Update new Blood Group Systems and Antigens from the ISBT Working Party Red Cell Immunogenetics and Blood Group Terminology. Vortrag: Fortbildungstagung Immunhämatologie & Transfusionsmedi- zin, Schweizerischen Vereinigung für Transfusionsmedizin, Bern (CH), 27.01.2023. Risch L. Rationale Labordiagnostik in der Hausarztpraxis. Vortrag: Medizin- studium Universität Zürich, Zürich (CH), 6. Studienjahr, 21.11.2023. eines modernen Analysensystems. Pipette 2023; 20(5):17. Risch L. Laboruntersuchungen in der Apotheke. Vortrag: AGFAM, Zürich (CH), Wernlé K, Heinen D. Im freien Fall: Zellen und Gene unter dem Einfluss der Schwerelosigkeit. Bündner Woche 16.08.2023:35. Verfügbar unter: https://academiaraetica.ch/assets/forschung-in-gr/2023-08-16_bue- wo_ufl_kendra-wernle_de.pdf. UFL-Angehörige Saely C. Modernes Management von Diabetes: Es geht um mehr als um die Blutzuckerwerte. «1602» Wissenschaftsmagazin 2023:15. KONGRESSBEITRÄGE WISSENSCHAFTLICHE VORTRÄGE Institute Gassner C. RHCE - molecular make up, frequencies & relevance. Vortrag: We- 46 21.3.2023. Risch L. Akute und chronische Nierenfunktionseinschränkung: Definition, Verlauf, Bedeutung. Vortrag: CAS Labormedizin, Universität Zürich, Zürich (CH), 22.3.2023. Risch L. Chemische & morphologische Urindiagnostik. Vortrag: CAS Labor- medizin, Universität Zürich, Zürich (CH), 22.3.2023. Risch L. State of the Art der Bestimmung der Nierenfunktion. Vortrag: ZAIM Medidays, Zürich (CH), 31.8.2023. Risch L, Neuner Jehle S. Labor-Screening. Vortrag: 25. Fortbildungstagung des Kollegiums für Hausarztmedizin (KHM), Luzern (CH), 23.06.2023. Risch L. Resultatvalidierung mittels Expertensystem. Vortrag: CAS Labor- medizin, Universität Zürich, Zürich (CH), 12.01.2023. Risch L, Baumann M, Baumann H. Clinical Laboratory Pearls in Women’s Health. Vortrag: Jahrestagung der Schweizerische Gesellschaft für Gynä- kologie und Geburtshilfe, Genf (CH), 30.6.2023.

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Society for Transfusion Medicine and Immunohematology (DGTI), Berlin (D), 20–22.09.2023. Mink S, Attenberger C, Busch Y, Kiefer J, Peter W, Gassner C. Automated data analysis framework for next generation sequencing blood group testing.: Abstract. 33rd Regional Congress of the ISBT, Göteborg (S), 17.–21.06.2023, PA11-L05 [|]. Vox Sang 2023; 118(S1):6–118. doi: 10.1111/vox.13433. Roditscheff A, Vianin A, Loertscher F, Egli K, Wehrli F, Reidla J et al. Evalua- tion of the Allplex NG&DR Assay for molecular detection and prediction of ciprofloxacin and azithromycin resistance in Neisseria gonorrhoeae: Abstract. STI & HIV World Congress 2023, Chicago (USA), 25.07.2023; 2023. Steiert T, Fuß J, Juzenas S, Wittig M, Hoeppner M, Vollstedt M et al. How high- Diseases (SSI), Swiss Society for Hospital Hygiene (SSHH), Swiss Society of Tropical and Travel Medicine (SSTTM), Zürich (CH), 13 – 15.9.2023, Abstract Book: 24 2023. Telser J, Grossmann K, Wohlwend N, Risch L, Saely CH, Werner P. Hyperphos- phorylierte Tau-Proteine als Blutmarker für die Alzheimer-Diagnostik.: Abstract. 20. Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neuro- logie (ÖGN), Bregenz (A), 22.–24.03.2023. Wegner. F., Cabrera Gil B, Beckmann C, Bertelli C, Greub G, Härri A et al. How much should we sequence? An analysis of the Swiss SARS-CoV-2 genomic surveillance effort: Abstract. Swiss society for microbiology, Annual cong- ress 2023, Lausanne (CH), 30.08.2023, Abstract book: 163 2023. throughput targeted enrichment for third-generation sequencing can improve blood group typing: Abstract. 33rd Regional Congress of the ISBT, Göteborg (S), 17.-21.06.2023, PA11-L01. Vox Sang 2023; 118(S1):6–118. doi: 10.1111/vox.13433. Wehrli F, Kas S, Hajduk D, Hilti D, Buechel-Marxer M, Dehler S et al. The entire SARS-CoV-2 pandemic of the Principality of Liechtenstein at a glance: Abs- tract. 33. European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID), Copenhagen (DK), 15. –18. 4.2023. Stierlin N, Hemmerle A, Jung K, Thumfart, J.O., Risch, L. Comparison of urine analytes measured with two different technologies: Abstract. Deutscher Kongress für Laboratoriumsmedizin 2023, 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin (DGKL), Mannheim (D), 12.–13.10.2023. Zdanowicz J, Bersinger N, Allemann N, Baumann M, Surbek D, Risch L, Raio L. Ultra-hoch sensitives C-reaktives Protein (uhsCRP) im 1. Trimenon bei Schwangerschaften mit plazentaassoziierten Komplikationen: Abstract. 20. Internationalen D-A-CH ISSHP Präeklampsie-Kongresses, Salzburg (A), 20.–21.10.2023, Geburtsh Frauenheilk 2023, 83 (10): 1277-1278 2023. Stierlin N, Hemmerle A, Jung K, Thumfart, J.O., Risch, L. One analyte – two technologies – same result?: Abstract. Swiss Society of Clinical Chemistry (SSCC/SGKC) 2023 Annual assembly, Crans Montana (CH), 12. – 13.10.2023. Stierlin N, Hemmerle A, Jung K, Thumfart, J.O., Risch, L. One analyte – two technologies - same result?: Abstract. EuroMedLab Roma 2023, 11.04.2023. Clin Chem Lab Med 2023; 61(s1):S212; P0126. doi: 10.1515/ cclm-2023-7036. Strahm C, Kahlert C, Guesewell S, Besold U, Beschon E, Brucher A et al. Evolution of symptoms compatible with post-COVID condition after Wild- type infection and influence of Omicron BA.1 reinfection and SARS-CoV-2 vaccinations: Abstract. 33. European Congress of Clinical Microbiology & Infectious Diseases (ECCMID), Copenhagen (DK), 15.–18.4.2023. Strahm C, Kahlert C, Guesewell S, Besold U, Betschon E, Brucher A et al. Evo- lution of symptoms compatible with post-COVID condition after Wild-type infection and influence of Omicron BA.1 reinfection and SARS-CoV-2 Vac- cinations: Abstract. Joint Annual Meeting 2023 Swiss Society for Infectious Studierende Elsner P, Ratz M, Vogel J, Saely CH, Leiherer A, Vonbank A, Drexel H. Medication Documentation in Austrian Patients With Type 2 Diabe- tes Undergoing Coronary Angiography. Wien Klin Wochenschr 2023; 135(Issue 2, Suppl). Plattner T, Saely CH, Muendlein A, Vonbank A, Mader A, Sprenger L, Maech- ler M, Larcher B, Drexel H, Leiherer A. Ceramide- and phosphatidylcholi- ne-based coronary event risk tests 1 and 2 (CERT1, CERT2) predict both type 2 diabetes and chronic kidney disease. Wien Klin Wochenschr 2023; 135(Issue 2, Suppl). Plattner T, Vonbank A, Mader A, Sprenger L, Maechler M, Larcher B, Leiherer A, Muendlein A, Drexel H, Saely CH. The triglyceride-gluco- se index and type 2 diabetes are mutually independent predictors of major cardiovascular events in patients with coronary artery disease.: Abstract -Oral presentation. Jahrestagung der Austrian Atherosclerosis 48

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Ceramide Markers Outperform LDL Cholesterol in Predicting Cardiova- scular Mortality in a Biased Patient Cohort.: Abstract. EuroCVP Congress, ESC Working Group Cardiovascular Pharmacotherapy, Florence (IT), 02.–04.11.2023. Leiherer A, Muendlein A, Saely CH, Laaksonen R, Plattner T, Vonbank A, Mader A, Sprenger L, Maechler M, Larcher B, M Lääperi, A Jylhä, Fraun- berger P, Drexel H. Ceramide Markers Outperform LDL Cholesterol in Predicting Cardiovascular Mortality in a Biased Patient Cohort. Wien Klin Wochenschr 2023; 135(Issue 2, Suppl). Leiherer A, Rinderer M, Muendlein A, Saely CH, Mader A, Sprenger L, Maech- ler L, Vonbank A, Larcher B, Plattner T, Fraunberger P, Sohm M, Philippe M, Drexel H. Association between Insulin and C-reactive Protein: Data from Athletes and Coronary Angiography Patients. J Am Coll Cardiol 2023; 81(No. 8 Suppl):2175. Leiherer A, Brozek W, Muendlein A, Ulmer H, Saely CH, Plattner T et al. 1239-P: The Time Point of Blood Pressure Measurement Rather than the Application of U.S. vs. European Blood Pressure Categorizations Is Im- portant for Cardiovascular Risk Prediction in Patients with the Metabolic Syndrome. Diabetes 2023; 72(Supplement_1). doi: 10.2337/db23-1239-P. Leiherer A, Brozek W, Muendlein A, Ulmer H, Saely CH, Plattner T et al. Abstract 12323: Cardiovascular Mortality Prediction Depends on the Time Point of Blood Pressure Measurement Rather Than on the Use of European versus US Blood Pressure Categorizations. Circulation 2023; 148(Suppl_1). doi: 10.1161/circ.148.suppl_1.12323. Leiherer A, Muendlein A, Plattner T, Vonbank A, Mader A, Sprenger L et al. 158-OR: Ceramides Predict the Development of Type 2 Diabetes. Diabetes 2023; 72(Supplement_1). doi: 10.2337/db23-158-or. Leiherer A, Muendlein A, Plattner T, Vonbank A, Laaksonen R, Mader A et al. Abstract 12258: Ceramides Predict the Development of Type 2 Diabetes. Circulation 2023; 148(Suppl_1). doi: 10.1161/circ.148.suppl_1.12258. Leiherer A, Muendlein A, Brandtner E, Saely, CH., Vonbank, A,: Mader, A., Sprenger L. Ceramide-based lipid profiles and the prevalence of type 2 diabetes differ between patients with coronary artery disease and those with peripheral artery disease. Atherosclerosis 2023; 379(Suppl.):13–4. cardiovascular mortality. Atherosclerosis 2023; 379(Suppl):187. Mader A, Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Maechler M, Plattner T, Leiherer A, Muendlein A, Drexel H, Saely CH. Remnant Cholesterol Predicts Major Cardiovascular Events in Patients With Coronary Artery Disease Both Among Patients With Type 2 Diabetes and in Non-Diabetic Individuals. J Am Coll Cardiol 2023; 81(No. 8 Suppl):):1707. Mader, A., Saely, CH., Maechler M, Larcher B, Sprenger L, Plattner T, Leiherer A. Cystatin C predicts major cardiovascular events in patients with coronary artery disease both among patients with type 2 diabetes and in non-diabetic individuals. Atherosclerosis 2023; 379(Suppl.):187-188. Mader, A., Saely, CH., Maechler M, Larcher B, Sprenger L, Plattner T, Leiherer A. Pro-B-type natriuretic peptide strongly predicts major cardiovascu- lar events and mortality in cardiovascular disease patients with type 2 diabetes as well as in those without diabetes. Atherosclerosis 2023; 379(Suppl.):188. Mader A, Maechler M, Larcher B, Sprenger L, Leiherer A, Muendlein A et al. 157-OR: Cystatin C Predicts Major Cardiovascular Events in Patients with Coronary Artery Disease Both among Patients With and among Those Without the Metabolic Syndrome. Diabetes 2023; 72(Supple- ment_1). doi: 10.2337/db23-157-OR. Mader A, Sprenger L, Vonbank A, Larcher B, Maechler M, Plattner T et al. 455-P: Waist–to–Body-Mass-Index Ratio Independently from Type 2 Diabetes Predicts MACE in Patients with Cardiovascular Disease. Diabe- tes 2023; 72(Supplement_1). doi: 10.2337/db23-455-P. Maechler M, Sprenger L, Mader A, Larcher B, Vonbank A, Plattner T et al. 471-P: The Visceral Adiposity Index Predicts MACE Both in Cardiovascu- lar Disease Patients with and in Those without Diabetes. Diabetes 2023; 72(Supplement_1). doi: 10.2337/db23-471-P. Maechler M, Sprenger L, Mader A, Larcher B, Vonbank A, Plattner T et al. 472-P: Pro-B-Type Natriuretic Peptide Strongly Predicts Future Cardio- vascular Events in Cardiovascular Disease Patients with NAFLD as Well as in Those without NAFLD. Diabetes 2023; 72(Supplement_1). doi: 10.2337/db23-472-P. Maechler M, Sprenger L, Mader A, Larcher B, Vonbank A, Plattner T et al. Leiherer A, Ulmer H, Muendlein A, Saely C, Fraunberger P, Mader A et al. Value of blood pressure measurement earlier versus later in life to predict The LDL-C/ApoB ratio predicts future cardiovascular events in cardiova- scular disease patients with nonalcoholic fatty liver disease as well as 50

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Patrascu A. Transcatheter Tricuspid Valve Repair in Prohibitive Risk Patients: Impact on Quality of Life and Major Organ Systems: ALKK Karl-Ludwig-Neuhauspreis 2023. Arbeitsgemeinschaft Leitende Kardio- logische Krankenhausärzte e.V. (ALKK) & Deutschen Gesellschaft für Kardiologie-Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) 01.04.2023. Patrascu A. Evolution of transcatheter interventions for secondary atrio- ventricular valve regurgitation: how to set up an edge-to-edge structural program: AGIK-Preis für die beste Fallvorstellung 2023. Arbeitsgruppe Interventionelle Kardiologie (AGIK) der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie e.V. 05.10.2023. Ratz M. Assessment of Medication Documentation of Angiographied Co- ronary Patients in Austria.: Posterpreis. Apothekerkongress Schladming 08.03.2023. Storsberg J. In-vitro-Untersuchungen zur Wirksamkeit von Euphrasia an primären humanen Conjunctiva- und Linsenepithelzellen bei Infek- tionen mit humanpathogenen Pseudomonas aeruginosa: Hessischer Naturheilkundepreis 2023 03.06.2023. 52

Forschung Wissenschaftliche Leistungen 2023 Schopper A. Die Stellung von Begünstigungsberechtigten eines Trusts im Verfahren über die Abberufung des Treuhänders. Liechtensteinischen Juristenzeitung (JLZ) 2023; 44(3):223–9. Solutions. Vortrag: 1st Roundtable of the ITU-WHO-WIPO Global Initiative on AI for Health (GI-AI4G), King Abdulaziz City for Science and Technology (KACST), Riyadh/Saudi Arabien, virtuell, 01.11.2023. Schopper A. Retrozessionen und Organhaftung – eine Replik. Liechtensteini- Seitz C. Rechtsprinzipien der Datenschutzgrundverordnung. Vortrag: Intensiv- schen Juristenzeitung (JLZ) 2023; 44(2):119–23. Seitz C. The European Health Union and the protection of public health in the European Union: Is the European Union prepared for future cross-border health threats? ERA Forum 2023. doi: 10.1007/s12027-023-00732-1. SONSTIGE PUBLIKATIONEN Studierende Martin K. Internationale Datentransfers nach der Rechtsprechung des Euro- päischen Gerichtshofs. «160 im Quadrat» Wissenschaftsmagazin 2023:54. Wittig D. Der Schutz des Aktionärs beim Rückzug Börsennotierer Unterneh- men und um Deutsche und US-Amerikanischen Recht. «160²» Wissen- schaftsmagazin 2023:27. UFL-Angehörige Dockhorn A. Intervention – Konflikt - Krieg: Die Bedeutung von Definitionen. «160²» Wissenschaftsmagazin 2023:45. Seitz C. Die Zukunft der Natur: Die Biodiversitätskonvention und das Globale Post-2020-Rahmenprogramm für biologische Vielfalt. «160²» Wissen- schaftsmagazin 2023:38. KONGRESSBEITRÄGE VORTRÄGE UFL-Angehörige Seitz C. AI Regulation and Governance in the Field of Medical Technolo- gies – AI and Health Technology Innovation – Regulatory Challenges and studiengang «Datenmanagement und DSGVO», Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL), Triesen (FL), 05.10.2023. Seitz C. Erst- und Zweitnutzung von Daten und biologischem Material im Licht des nationalen und europäischen Datenschutzrechts. Vortrag: Fachforum für Diagnostik, Medtech und Klinik für einen besseren Zugang zu Patienten- proben & Explantaten, BioLago e.V., Konstanz (D), 06.12.2023. Seitz C. Data Protection – Legal Framework for the International Exchange of Health and Genetic Data. Vortrag: Medizinische Fakultät der Universität Ba- sel, Abteilung Public Health, European Center for Pharmaceutical Medicine (ECPM), Basel (CH), 08.02.2023. Seitz C. Big Data – Medizinische und rechtliche Aspekte. Vortrag: Private Uni- versität im Fürstentum Liechtenstein (UFL), Triesen (FL), 12.10.2023. Seitz C. The European Union after the Pandemic: The Response of the Euro- pean Union to Covid 19. Vortrag: Università di Bologna, Dipartimento di Scienze Giuridiche, Bologna (I), 15.05.2023. Seitz C. Primary use of Electronic Health Data. Vortrag: International Confe- rence – European Health Union, Perspectives and Challenges, Thessaloniki (GR), 21.10.2023. Seitz C. Human Rights Concerns at the Crossroads of Biotechnology and Digi- talisation: Challenges for the Right to Informational Self-Determination, di Scienze Giuridiche, Bologna. Vortrag: Università di Bologna, Dipartimento, Bologna (I), 29.03.2023. Seitz C. Intellectual Property Protection for Genetic Resources and associated Traditional Knowledge – Some Reflections on Sui Generis Legal Protection Systems. Vortrag : International Conference «Evolving trends for an Interna- tional Regime on Intellectual Property, Genetic Resources and Associated Traditional Knowledge», National Law School of India Unviversity Banga- lore, Department for Promotion of Industry and Internal Trade, Ministry of Commerce and Industry, Government of India and the Kalinga Institute of Industrial Technolog, (KIIT) School of Law, Bhubaneswar, Odisha, virtuell, 29.03.2023. 54

Rechtswissenschaftliche Fakultät Forschung am Puls der Zeit Mit der Berufung der hochkarätigen Expertin für Europa- und Völkerrecht sowie Regulierungsfragen im Bereich Digita- lisierung und KI, Prof. Dr. Claudia Seitz, an die UFL und von Dr. Shakeel Thomas Bhatti als Gastprofessor für Immaterial- güter- und Innovationsrecht sind der UFL 2023 zwei personel- le Coups gelungen. Der Ausbau der Fakultät am Puls der Zeit gewinnt damit weiter an Fahrt. 2023 konnten neben weite- ren spannenden Dissertationen auch Arbeiten zum liechten- steinischen Recht die Expertise im Land erhöhen. Von Prof. Dr. Jens Eisfeld, Dekan Seit 1. Januar 2023 ist Prof. Dr. Claudia Seitz, M.A. (King's College London), Exec. Master of Law and Artificial Intelli- gence (BSC Brüssel), Professorin für öf- fentliches Recht, Europarecht, Völker- recht und Life-Sciences-Recht an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät. zum Schutz der Grund- und Menschenrechte im Schnittpunkt von Bio- technologie und Digitalisierung an der Universität Bologna, dem imma- terialgüterrechtlichen Schutz von genetischen Ressourcen und traditio- nellem Wissen an der National Law School der Universität Bangalore/ Indien (online) und der Regulierung der künstlichen Intelligenz im Be- reich neuer medizinischer Technologien der Global Initiative on Artificial Intelligence for Health (GI-AI4H) der Vereinten Nationen, veranstaltet durch ITU, WHO und WIPO in Riad/Saudi Arabien (online). Entwicklungen im Europa- und Völkerrecht Im Jahr 2023 konnten mit der Professur von Claudia Seitz die Rechtsgebiete im öffentlichen Recht, insbesondere im Europa- und Völkerrecht, in Forschung und Lehre an der Rechtswis- senschaftlichen Fakultät der UFL abgedeckt werden. Die Professur widmet sich vorrangig den Gebieten des internationalen öffentlichen Rechts und den Entwicklungen im Europa- und Völkerrecht. Forschungs- schwerpunkte decken im Allgemeinen Forschungsfragen zu aktuellen europa- und völkerrechtlichen Themen ab. So erschienen in diesen Bereichen im Jahr 2023 verschiedene Publikationen zu aktuellen euro- parechtlichen Fragen wie zur Europäischen Gesundheitsunion als Reak- tion auf grenzüberschreitende Gesundheitsrisiken im Licht der COVID- 19-Pandemie oder der Beihilfen der EU-Mitgliedstaaten als Instrument des Green Deal zum Klima- und Umweltschutz. Die Forschung in die- sem Bereich spiegelte sich auch in der internationalen Vortragstätigkeit wieder, so mit Vorträgen zur Europäischen Union nach der Covid- 19-Pandemie an der Universität Bologna, zu rechtlichen Fragen des Umgangs mit Big Data an der UFL, zum EU-Beihilferecht und zu Unions- beihilfen beim Eidgenössischen Departement für Auswärtige Angelegen- heiten (EDA) in Bern oder zur Datennutzung im Rahmen des Europäi- schen Raums für Gesundheitsdaten (EHDS) an der Aristoteles Universität in Thessaloniki. Die Forschungstätigkeit im Völkerrecht fokussierte sich im Jahr 2023 auf aktuelle Fragen des internationalen Umwelt- und Biodiversitätsrechts sowie der internationalen Regulierung der künstlichen Intelligenz. Eine kleine Zusammenfassung zu den Forschungsaktivitäten im Bereich der Biodiversität erschien im Forschungsmagazin «1602» mit dem Beitrag zur Biodiversitätskonvention und dem globalen Post-2020-Rahmenpro- gramm für biologische Vielfalt. Auch diese völkerrechtlichen Fragen wa- ren Gegenstand der internationalen Vortragstätigkeit, so mit Vorträgen Dissertationen im Europa- und Völkerrecht Die Forschungstätigkeit in den Bereichen des Europa- und Völkerrechts an der UFL spiegelt sich neben den genannten Bereichen der Professur auch in Dissertationsprojekten wider, die von Prof. Claudia Seitz be- treut werden. Das Dissertationsprojekt von Frau Patricia Melk widmet sich der Thematik der «Wirtschaftssanktionen auf der Ebene des inter- nationalen Rechts und der Europäischen Union» und damit angesichts der derzeitigen Kriegs- und Konfliktsituationen einem ausgesprochen wichtigen und aktuellen Thema. Das zweite Dissertationsprojekt von Herrn Stephan Möhrle widmet sich mit der «Untersuchung der Geneh- migung von Rüstungsexporten im Kontext der nationalen, unionsrecht- lichen und völkervertragsrechtlichen Normen» einem ebenso aktuellen und wichtigen Thema. Beide Forschungsvorhaben behandeln Rechts- fragen, die derzeit teilweise kontrovers diskutiert werden. Die beiden Dissertationsprojekte von Frau Melk und Herrn Möhrle leisten damit selbstständige und wichtige Beiträge zum aktuellen rechtswissen- schaftlichen Diskurs sowohl auf internationaler und europäischer als auch auf nationaler Ebene. Digitalisierung und Regulierung der KI Neben den Forschungsschwerpunkten zu aktuellen europa- und völker- rechtlichen Themenbereichen fokussierte sich Prof. Claudia Seitz auf die Bereiche des Life-Sciences-Recht und der Regulierung neuer Technolo- gien, insbesondere der künstlichen Intelligenz. Zum Life-Sciences-Recht erschien im Orell Füssli Verlag ein grundlegendes Buch zum Gesund- heitsrecht, welches sämtliche Bereiche des Gesundheitsrechts, wie etwa das Arzneimittel- und Medizinprodukterecht, das Humanforschungs- und Fortpflanzungsmedizinrecht, das Lebensmittel- sowie das Recht zu genetischen Untersuchungen ausführlich behandelt. Im Bereich der Regulierung neuer Technologien widmete sich Prof. Claudia Seitz insbe- sondere aktuellen Rechtsfragen der Biotechnologie sowie der Digitali- 56

Rechtswissenschaftliche Fakultät Zwischen Arbeit und Studium Die UFL verfolgt seit ihrer Gründung das Konzept eines berufsbegleitenden Studiums. Dem entspricht der Lehrplan ebenso wie der strukturierte Aufbau des rechtswissenschaft- lichen Doktoratsstudiengangs. Damit hat die UFL bereits vor mehr als 20 Jahren vorweggenommen, was heute im Studienalltag zunehmend zur Realität gehört; nämlich die Notwendigkeit, Studium und Beruf gemeinsam zu bewältigen. Von Dr. Elisabeth Berger, Studiengangsleiterin Mit Flexibilität, kurzen Entscheidungs- wegen und kreativen Lösungsan- sätzen sowie einer persönlichen und intensiven Betreuung unterstützen wir unsere Studierenden dabei, die für ein erfolgreiches Studium erforderliche Balance zwischen Studium, beruf- lichen Verpflichtungen und familiären Anforderungen zu finden. Zukunftswei- send sind in diesem Zusammenhang neue und flexiblere Formen der Wis- sensvermittlung. Die im Zuge der Corona-Pandemie abrupt notwendig gewordene Umstellung des Universitätsbetriebs auf Distance Learning wirft für die Zukunft die Frage nach der Entwicklung der digitalen Lehre auf. An der UFL zeigt sich ein unterschiedliches Stimmungsbild. Die einen bevorzugen die Rückkehr zum Präsenzunterricht, da dieser den wissenschaftlichen Austausch ebenso fördert wie den persönlichen Kontakt zwischen Dozierenden, Studierenden und den Mitarbeiterin- nen und Mitarbeitern der UFL. Für die anderen überwiegen hingegen die Vorteile des Online-Unterrichts, der eine Zeitersparnis ebenso bietet wie eine leichtere Integrierbarkeit in den Alltag. Mischung aus Präzenz- und digitalen Lehrangeboten Für die Zukunft ist zu erwarten, dass sich die Hochschullehre als Mischung aus Präsenz- und digitalen Lehrangeboten wie Blended Learning und E-Learning präsentieren wird. Um eine erfolgreiche Um- setzung sicherzustellen, benötigen sowohl Lehrende als auch Studie- rende die erforderlichen Kompetenzen im Umgang mit den digitalen Medien. Weiters muss die technische und digitale Ausstattung für alle Beteiligten sowie die Art der Wissensvermittlung und die Qualität der Umsetzung von digitaler Lehre gewährleistet sein. Die UFL hat sich zum Ziel gesetzt, eine angemessene Infrastruktur zu schaffen, um die Motivation und das Engagement auf Seiten der Lehrenden und Studierenden beim Einsatz digitaler Lehr- und Lernme- thoden zu fördern. Neben der erforderlichen technischen Ausstattung der Hörsäle wurde mit der Einführung der webbasierten Lernplattform Open Olat ein wichtiger Schritt gesetzt. Sie ist den UFL-Angehörigen unter dem Namen eCampus.ufl.li online zugänglich. Von manchen Lehrenden werden bereits einige der zahlreichen Funktionen, die die 58 Plattform bietet, bei der Unterrichtsgestaltung eingesetzt. «Eine aktuell grosse Herausforderung ist der Umgang mit ChatGPT.» Künstliche Intelligenz in der Wissenschaft Eine aktuell grosse Herausforderung ist an allen Universitäten der Umgang mit generativen Textprogrammen wie ChatGPT. Da es an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der UFL keine schriftlichen Prüfungen gibt, beschränken sich die Einsatzmöglichkeiten auf die Hausarbeiten und die Dissertation. Da in den Doktorierendenkollo- quien kontinuierlich die Fortschritte bei der Abfassung der wissen- schaftlichen Arbeiten überprüft werden und ein enger Kontakt mit den Betreuerinnen und Betreuern forciert wird, kann jedoch weitgehend si- chergestellt werden, dass ein allfälliger Missbrauch aufgedeckt werden würde. Klare Anweisungen für eine verantwortungsvolle Nutzung sind zudem in den an der UFL ausgearbeiteten «Richtlinien für die Nutzung von ChatGPT» festgelegt, die insbesondere auf die Berücksichtigung von Datenschutz, Urheberrecht und geistigem Eigentum hinweisen. Studierende nach Geschlecht 24 % Frauen Männer 76 %

Rechtswissenschaftliche Fakultät Eine lehrreiche und herausfordernde Zeit Der Liechtensteiner Dr. Martin Vogt promovierte an der UFL zum Thema Bürgergenossenschaft und sorgte damit auch medial für Interesse. Hier schreibt er von den Herausforde- rungen der Promotion, vom Kraftakt, die begonnene Disser- tation zu entstauben, und von kurzen Nächten. Von Dr. Martin Vogt, Absolvent Sowohl privat wie auch beruflich wurde ich immer wieder auf ein staatliches Gebilde in Liechtenstein aufmerksam, das für mich auf den ersten Blick nicht wirklich greifbar war: die Bürgergenos- senschaft. In gewissen Gemeinden gibt es sie, in anderen jedoch nicht. In den Medien wurde die Frage aufgeworfen, ob Liechtensteins Bürgergenossen- schaften ein Anachronismus seien. Da- her fasste ich den Entschluss, mich im Rahmen des Doktoratsstudiums an der UFL näher mit den Bürgergenos- senschaften und ihren Vorgängerinnen zu beschäftigen. Im Wintersemester 2019/20 startete ich das Studium. Die ersten Lehrver- anstaltungen wie auch das erste Doktorierendenkolloquium im Februar 2020, an welchem ein Exposé vorzustellen war, wurden noch vor Ort in Triesen durchgeführt. Für mich – der in der südlichen Nachbargemeinde von Triesen wohnt – bedeutete dies natürlich einen weit weniger gros- sen zeitlichen und organisatorischen Aufwand als für viele meiner Mit- studierenden, die teils über 500 Kilometer von Triesen entfernt wohnten und die lange Reise auf sich zu nehmen hatten. Dies änderte sich jedoch rasch nach dem ersten Kolloquium, welches eine wichtige Standortbestimmung für den weiteren Verlauf der Disser- tation vermittelte. Aufgrund der Corona-Pandemie musste die UFL neue Wege gehen und unter anderem den Präsenzunterricht aufgeben und auf einen Online-Unterricht ausweichen. Ab dem zweiten Semester sah man seine Mitstudierenden somit nur noch über den Bildschirm. Damit der vor dem Computer sitzende Geist nicht allzu schnell ermüdete, nutz- ten gewisse Dozierenden die Technologien geschickt oder versuchten gar, uns zu YouTube-Stars zu machen. Auch vor dem Computer sitzend und nicht mehr physisch im Hörsaal in Triesen anwesend waren die in den Lehrveranstaltungen vermittelten Inhalte sehr spannend und ermöglichten einen Blick auf die Rechtswis- senschaft, der im Grundstudium und auch im beruflichen Alltag leicht verloren geht. So befassten wir uns beispielsweise mit Fragen der Rechtsphilosophie und der Rechtstheorie. Durch das jedes Semester stattfindende Kolloquium musste man auch zwangsläufig an seiner Dis- 60 sertation arbeiten und erhielt zugleich wertvolle Hinweise zu den vorge- stellten Teilen der Arbeit. Gewissermassen eine Zäsur stellte das Ende des vierten Semesters und damit der Abschluss des begleiteten Teils des Studiums dar. Ich verspür- te eine neu gewonnene Freiheit und die Dissertation rückte mit jedem Tag weiter weg. Jedoch verschwand sie glücklicherweise nicht völlig aus dem Kopf, denn plötzlich meldete sich das schlechte Gewissen. Der be- reits begonnene Teil der Dissertation musste entstaubt werden, was eine nicht erwartete Überwindung kostete. Nachdem dieser Kraftakt je- doch geschafft war, zwang ich mich, regelmässig an der Dissertation zu arbeiten, was nicht selten zu brennenden Augen, fehlenden Wochenen- den und sehr kurzen Nächten führte. Das Gefühl jedoch, die fertige Dis- sertation persönlich bei der UFL einzureichen, war die Anstrengung und Entbehrung auf jeden Fall wert. Dr. Martin Vogt, wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Verwaltungsge- richtshof des Fürstentums Liechtenstein, promovierte an der Rechtswis- senschaftlichen Fakultät der UFL zum Thema «Der Zugang zu den liech- tensteinischen Bürgergemeinden von 1842 bis heute – mit einem be- sonderen Blick auf die Bürgergenossenschaften».

Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Forschungsprojekte mit grosser Resonanz Im Berichtsjahr 2023 konnten wichtige Ziele in der Weiterent- wicklung der Fakultät erreicht werden. So war es nach län- geren konzeptionellen Vorarbeiten und dank grosszügiger Finanzierungszusagen verschiedener Institutionen möglich, zwei Forschungsinstitute einzurichten. Auch wurden span- nende neue Kooperationsprojekte vorangetrieben. Von Prof. Dr. Bernhard Güntert, Dekan Unter der Leitung von Prof. Dr. Chris- toph Gassner wurde das Institut für Translationale Medizin und das Institut für Labormedizin unter der Leitung von Prof. Dr. Lorenz Risch aufgebaut. Die beiden Institute ermöglichen uns, mit ihren unterschiedlichen Schwer- punkten die universitätseigenen For- schungsaktivitäten entscheidend zu erweitern und zu bündeln. Beiden Ins- tituten ist es gelungen, hervorragende wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu rekrutieren und damit die wissenschaftlichen Kompetenzen der Fakultät zu stärken. Wir hoffen natürlich auch, dass es mit den beiden Instituten gelingen wird, weitere Forschungsmittel zu akquirieren, neue Stellen für Dokto- randen und Doktorandinnen zu schaffen und damit weitere Promo- tionsprojekte zu entwickeln. In diesem Zusammenhang darf auch erwähnt werden, dass die bisherigen engen Forschungskooperationen mit unseren langjähri - gen Partnern, insbesondere mit dem Institut VIVIT Feldkirch unter der Leitung des früheren Dekans dieser Fakultät, Prof. Dr. med. Heinz Drexel, erfolgreich ausgebaut werden konnten. Mehrere unserer Dok- toranden und Doktorandinnen sind an diesem Institut in Forschungs- projekten beschäftigt. Mehrere am VIVIT geschriebene Dissertationen wurden im Berichtsjahr erfolgreich abgeschlossen, andere wurden neu begonnen. Managementwissen für Gesundheitseinrichtungen Auch im Weiterbildungsbereich war die Fakultät 2023 aktiv. Der neu angebotene «CAS High Impact in Health Care» mit dem Fokus auf ef- fektives und effizientes Management von Gesundheitseinrichtungen wie Spitäler, Gruppenpraxen und andere Institutionen konnte mit ei- ner sehr interessanten und interessierten Gruppe von zwölf Teilneh- merinnen und Teilnehmern aus der Praxis (meist Ärztinnen und Ärz- ten) gestartet werden. Dieser CAS, geleitet von Dr. Tanja Volm und Dr. Peter Bertke, vermittelt wissenschaftlich gesichertes Managementwis- sen mit einem hohen Praxisbezug. Bereits nach der ersten Hälfte des CAS zeigt sich, dass die Teilnehmenden einen unmittelbaren Nutzen haben und Erkenntnisse erfolgreich in der Praxis umsetzen. Der Zertifikatslehrgang «CAS Klinisch-genomische Medizin» wurde nach dem ersten Durchgang 2023 inhaltlich und strukturell etwas an- gepasst und aufgrund verschiedener Anregungen von aussen und von den Absolventinnen und Absolventen in einen grösseren Zusammen- hang gestellt. Mit der Überarbeitung wird eine Modularisierung statt- finden, welche über mehrere CAS zu einem «MAS Genetic Counseling» führen soll. Akademisierung weiterer Gesundheitsberufe Der Doktoratsstudiengang unter der Leitung des Kollegen Prof. Dr. Christoph Säly entwickelt sich weiterhin gut. Der Kreis der Angehörigen verschiedener Gesundheitsberufe, die sich für ein Doktorat interessie- ren, erweitert sich ständig. So verzeichnen wir in letzter Zeit vermehrt Doktorierende mit Studienabschlüssen in Zahnmedizin, Pharmazie, Pflege und anderen therapeutischen Berufen. Dies hängt einerseits mit der zunehmenden Akademisierung verschiedener Gesundheitsberufe zusammen, andererseits mit der Professionalisierung und der damit verbundenen Notwendigkeit, die Evidenz des eigenen Handelns nach- zuweisen oder zu verbessern, das heisst, die Forschung in diesen ver- schiedenen Bereichen nimmt zu. Damit wächst auch die Breite der in den Dissertationen verfolgten Forschungsthemen, was zu einer erfreu- lichen Zunahme an Kontakten zu Kolleginnen und Kollegen, Betreue- rinnen und Betreuern sowie Institutionen in verschiedenen Gebieten des Gesundheitswesens geführt hat. Neue Kooperationsgespräche Im Berichtsjahr fanden auch verschiedene intensive Gespräche zu Kooperationsmöglichkeiten mit der FH Campus Wien statt. Die FH Campus Wien ist eine private, grosse und rasch gewachsene Fach- hochschule in Wien, an welcher verschiedene Gesundheitsberufe wie Pflege, Therapien, Medizintechnik, Medizininformatik oder Labormedi- zin ausgebildet werden. Neben dem Interesse, den Absolventinnen und Absolventen bei Erfüllung der formalen Herausforderungen eine Promotionsmöglichkeit zu bieten, zeigen auch Lehrende Interesse, ein Doktorat zu absolvieren. Es ist zu erwarten, dass sich hier auch bezüg- lich Forschung eine interessante Partnerschaft ergeben kann. Ein wei- terer Höhepunkt war der Besuch einer Delegation der University Beng- kulu, Indonesien, im November des Berichtsjahres. Der Besuch fand im Rahmen einer Weiterbildungsoffensive für Führungskräfte im indo- nesischen Gesundheitssystem statt. Wir sind nun gespannt, wie sich 62

Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Breites Spektrum an Studierenden Wir blicken auf ein für das Doktoratsstudium in Medizinischer Wissenschaft an der UFL sehr erfolgreiches Jahr 2023 zurück. Zahlreiche Studierende konnten mit spannenden Promoti- onsarbeiten ihr Studium abschliessen, mehrere Forschungs- preise gingen an Studierende unseres Doktoratsstudiums und im Oktober konnten wir wieder einen neuen Durchgang des Studiums starten. Von Prof. Dr. Christoph Säly, Studiengangsleiter Neue Promotionsprojekte mit hoher Relevanz Der fachliche bzw. berufliche Hinter- grund der neuen Studierenden ist wie in früheren Jahren breit gefächert. Er reicht von klinischer Medizin über La- bormedizin, Biologie, Medizintechnik und Psychologie bis hin zu Versiche- rungswesen und Medizinrecht. Wenn auch die Forschungsprojekte unserer neuen Studierenden noch am Anfang stehen, so kristallisieren sich doch schon sehr interessante Fragestellun- gen heraus. Eine Studentin, Mitarbeiterin am Institut für Labormedizin unserer Universität, untersucht in einer gross angelegten liechtensteini- schen Kohortenstudie die Auswirkungen des Föhns auf biomedizinische Parameter, eine andere den Einsatz von Methoden der Bioinformatik in der Pränataldiagnostik. Ein Student, Chefarzt für Psychiatrie an einer deutschen Klinik, adressiert die optimale Dosierung von Psychopharma- ka in Abhängigkeit von genetischen Eigenschaften. Ein Medizinjurist be- handelt die Einbindung von Patientinnen und Patienten in die Erstellung von Studiendesigns und Aufklärungsbögen. Ein weiteres Promotionspro- jekt behandelt die Zyklusabhängigkeit der subjektiv wahrgenommenen Energie bei beruflich selbstständigen Frauen, ein anderes den Stellen- wert von Spiritualität in der Krankheitsbewältigung und wieder ein ande- res die Interpretation von am Tatort hinterlassenen DNA-Proben aus rechtsmedizinischer Perspektive. Das «Dr. scient. med.»-Studium an der UFL Das «Dr. scient. med.»-Studium an der UFL ist seit über 15 Jahren etab- liert, über 100 Studierende haben das Studium bereits erfolgreich abge- schlossen. In diesem Doktoratsstudium lernen die Studierenden, wie er- folgreiches wissenschaftliches Arbeiten funktioniert. Sie schliessen das Studium mit einem Doktorat in Medizinischer Wissenschaft («Dr. scient. med.») ab. Das Promotionsstudium ist berufsbegleitend angelegt; unsere Studierenden haben in der Regel neben dem Studium eine Vollzeitposi- tion. Ziel des Studiums ist es, die Voraussetzungen für eigenständiges wissenschaftliches Arbeiten effizient zu vermitteln. Was sich neu in der Wissenschaft Tätige sonst mühsam über Jahre selbst aneignen müssen, lernen unsere Studierenden systematisch in einem zweijährigen Curricu- lum. Etablierte Forscherinnen und Forscher erarbeiten als Dozierende mit den Studierenden Grundlagen der wissenschaftlichen Arbeit: wie wis- senschaftliche Projekte geplant und finanziert werden, wie Fragebögen und Datenbanken erstellt und Daten statistisch ausgewertet werden, was es beim Verfassen und Publizieren eines wissenschaftlichen Artikels und bei der Präsentation wissenschaftlicher Ergebnisse zu beachten gilt – kurz, wie man in der biomedizinischen Forschung erfolgreich arbeitet. Studieren in Präsenz und online Während der Unterricht im curricularen Teil des Studiums vor Ort an der Universität in Triesen (oder online mit Dozierenden der UFL) stattfindet, führen unsere Studierenden ihre wissenschaftlichen Projekte in der Re- gel an ihren Heimatinstitutionen durch. Die neu gegründeten universi- tätseigenen Forschungseinrichtungen, das Institut für Translationale Me- dizin und das Institut für Labormedizin, erlaubten es 2023 erstmals, dass Studierende autochton an unserer Universität forschen können. Die Mehrzahl der Studierenden ist aber aktuell noch an anderen Orten wis- senschaftlich tätig, oft am Ort ihrer Berufstätigkeit. Auch diese Studieren- den werden im Fortgang ihrer Arbeiten von den Professoren der Fakultät beraten und unterstützt. In den regelmässig stattfindenden Doktoran- denkolloquien stellen die Studierenden den Fortgang ihrer Promotions- projekte ihren Mitstudierenden und einem Kollegium von Professoren der Fakultät bzw. gesondert eingeladenen Persönlichkeiten in kurzen Re- feraten vor. Im Anschluss werden die Projekte gemeinsam konstruktiv- kritisch diskutiert. Die erste dieser Veranstaltungen planen wir ganz zu Beginn des Studiums. Hier geht es vor allem darum, den Studierenden zu helfen, einen gangbaren Weg zum eigenen wissenschaftlichen Projekt einzuschlagen. Im Laufe des Studiums zeigt sich rasch, dass die wissen- schaftliche Erfahrung der Studierenden zunimmt und sie bereits nach einem Semester sehr viel realistischer als zu Studienbeginn Machbarkeit und Wertigkeit wissenschaftlicher Projekte einschätzen können. Durch strukturierte Ausbildung, Anleitung und Beratung ermöglichen wir es un- seren Studierenden so, neben einer vollen Berufstätigkeit qualitativ hochwertig wissenschaftlich zu publizieren. Die Anwesenheit vor Ort be- schränkt sich aktuell auf etwa eine Woche im Semester, dazu kommen Online-Seminare, die etwa jeden zweiten Mittwoch am Abend stattfin- den. Dieses Konzept hat sich sehr gut bewährt. Hervorragende Promotionsarbeiten abgeschlossen Neun Studierende konnten im Berichtsjahr ihr Doktoratsstudium in Me- dizinischer Wissenschaft mit sehr spannenden Promotionsarbeiten er- 64

Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät Die UFL ist ein familiärer Ort Dr. Thomas Plattner promoviert an der Medizinisch-Wissen- schaftlichen Universität zum Thema Typ-2-Diabetes. Ihn reizt der Diskurs zu wissenschaftlichen Fragestellungen. Dank des berufsbegleitend angelegten Doktoratsstudiums kann er weiterhin Vollzeit in seinem Fachbereich Innere Medizin arbeiten. Interview mit Student Dr. Thomas Plattner Herr Dr. Plattner, was hat Sie zum Doktoratsstudium an der UFL bewogen? Der wichtigste Beweggrund, das Dokto- ratsstudium an der UFL zu beginnen, ist meine Leidenschaft für die Forschung. Es ist aufregend, Teil einer wissen- schaftlichen Gruppe zu sein, Hypothe- sen zu generieren und diese anschlies- send mit Daten zu untermauern oder zu verwerfen. Konkret auf die UFL bin ich durch Arbeitskollegen am Landeskrankenhaus Feldkirch aufmerksam geworden. Einige Teammitglieder konnten dort berufsbegleitend pro- movieren. Inwiefern ist es für Sie von Vorteil, berufsbegleitend in Triesen pro- movieren zu können? Die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin dauert in Österreich in- klusive Studium zwölf Jahre, eine lange Zeit. Da das Doktoratsstudium an der UFL berufsbegleitend verläuft, verliert man keine Zeit. Zudem hilft einem die Universität durch die hybriden Veranstaltungen, teilweise online, teilweise mit Präsenz, diesen Aspekt auch wirklich umzusetzen. Die Organisation der UFL ist sehr darauf bedacht, dass man seinen Beruf nebenbei Vollzeit ausüben kann. Was reizt Sie daran, wissenschaftlich tätig zu sein? Ein persönlich wichtiger Aspekt des wissenschaftlichen Arbeitens ist der Dialog mit Kolleginnen und Kollegen. Fragestellungen werden zumeist objektiv mit klaren Argumenten diskutiert. Ein solcher Austausch führt primär zur Verbesserung des eigenen Wissensstandes, kann aber auch im Forschungsfeld viel bewegen. Sie sind in Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin. Was inte- ressiert Sie an diesem Fachbereich besonders? Zum einen ist die Innere Medizin ein sehr breit angelegtes Fach, das sorgt für Abwechslung im Alltag. Zum anderen ist die Innere Medizin wohl das klinische Fach mit der grössten Nähe zur Physiologie des Kör- pers. Symptome der Patienten müssen inklusive der funktionellen Ände- rungen im Körper verstanden und interpretiert werden. Weiters müssen daraus die richtigen therapeutischen Konsequenzen gezogen werden. 66 Dieser Prozess ist spannend und kann anschliessend bei Patienten und Patientinnen sowie einem selbst für viel Genugtuung sorgen. Wie nehmen Sie die UFL wahr und treffen Ihre Erwartungen zu, seit Sie das Studium aufgenommen haben? Die UFL ist insgesamt ein familiärer Ort, wo alle vom Sekretariat über die Mitstudierenden bis hin zum Lehrkörper mit einem offenen Ohr für Prob- leme bereitstehen. Zudem wird für alle Anliegen gemeinsam versucht, eine Lösung zu finden. Durch die Lehrveranstaltungen werden Grund- lagen für die eigene wissenschaftliche Arbeit geschaffen. Auf diesem Fundament kann die Dissertation selbstständig erarbeitet werden. Das Ziel nach einer Promotion sollte es sein, selbstständig wissenschaftlich arbeiten zu können. Somit sind meine Erwartungen bisher erfüllt. Zu welchem Thema werden Sie forschen? In meiner Dissertation geht es darum, ob Ceramide, das sind kleine Lipi- de, eine Auswirkung auf Prävalenz und Inzidenz des Typ-2-Diabetes ha- ben. Das Interesse an Ceramiden wurde bei mir auf einem grossen euro- päischen Diabetes-Kongress geweckt. Dort wurde umfassend dargelegt, wie wichtig diese kleinen Lipide für die Entstehung von Herzkrankheiten sind. Aber der Fettstoffwechsel hat nicht nur eine enge Beziehung zu Herzkrankheiten, sondern auch zum Diabetes. Diesen Zusammenhang möchte ich mit meiner Arbeit beleuchten. Was erwarten Sie weiterhin in Ihrer Studienzeit und von der UFL? Ich hoffe auf eine weiterhin so angenehme Zusammenarbeit wie bisher und selbstverständlich einen positiven Abschluss. Dr. Thomas Plattner promoviert an der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät der UFL zum Thema «Ceramide und deren Einfluss auf die Prä- valenz und Inzidenz von Typ-2-Diabetes-Mellitus». Er schloss sein Stu- dium der Humanmedizin an der Medizinischen Universität Wien ab. Seit November 2020 absolviert er die Facharztausbildung für Innere Medizin am Landeskrankenhaus Feldkirch.

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Unsere Universität UFL-Alumniverein Netzwerk für For- schung und Praxis Ein ereignisreiches Jahr liegt wieder hinter dem Alumni- verein der UFL. Die Zahl der Mitglieder im Verein hat erneut zugenommen und damit wächst der Verein wieder ein Stück aus den Kinderschuhen heraus und wird erwachsen. Mittler- weile feiern wir das vierte Jahr unseres Bestehens. Von Dr. Gerhard Wagner, Vizepräsident Der Alumniverein wurde 2019 von fünf Absolventinnen und Absolven- ten der Privaten Universität im Fürstentum Liechtenstein gegründet und verfolgt drei wesentliche Ziele: tuar Herr Prof. Dr. Josef Bergt gewählt. Herr Prof. Dr. Fetzner und Herr Prof. Dr. Bergt haben bereits dem Vorstand angehört. Herr Prof. Dr. Schliz und Herr Dr. Wagner gehören zu den Gründern des Alumnivereins. Erstens: Schaffung eines Netzwerks Das Hauptziel des Alumnivereins der UFL ist es, disziplinübergreifend ein Netzwerk über Generationen von Absolventen und Absolventinnen und Lehrenden der UFL zu schaffen. Zu diesem Zweck möchte der Verein den Kontakt der ALUMNI zu ihren ehemaligen Kommilitoninnen und Kommili- tonen, ihren Lehrenden wie auch zur UFL stärken und gezielt zum Aus- tausch aller beitragen. Auch nach dem Abschluss sollen die Ehemaligen der UFL die Möglichkeit haben, aktiv am Leben der Universität teilzuneh- men, Kommilitoninnen und Kommilitonen in regelmässigen Veranstaltun- gen wiederzutreffen und das eigene Netzwerk stetig zu erweitern. Zweitens: Unterstützung von Forschung und Lehre Der Alumniverein hat es sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, For- schung und Lehre in Absprache mit der Universität mit eigenen Veran- staltungen zu unterstützen sowie Forschung und Lehre mit der Praxis zu vernetzen. Drittens: Verbindung von Lehre und Praxis Damit der Verein seine Ziele erreichen kann, ist er auf das Engagement seiner Mitglieder angewiesen. Ein Netzwerk lebt erst durch das Engage- ment seiner Mitglieder. Jede und jeder kann dazu einen Beitrag leisten. So können zum Beispiel eigene Erfahrungen im Promotionsstudium mit den jetzigen Studierenden geteilt werden, die Mitglieder können sich gegenseitig bei der beruflichen Weiterentwicklung unterstützen und sich auch sehr gerne aktiv im Verein engagieren, zum Beispiel durch die Mithilfe bei der Organisation von ALUMNI-Veranstaltungen oder Konferenzen. Neuigkeiten im Verein Im Oktober 2023 wurde der Staffelstab nach zwei erfolgreichen Jah- ren vom Vorstand des Vereins an einen neuen, zum Teil bestehenden Vorstand übergeben. Wie manchmal im Leben lässt die berufliche oder familiäre Belastung die Wahrnehmung eines weiteren Ehrenam- tes nicht zu. Zum neuen Präsidenten wurde Herr Prof. Dr. Klaus Schliz gewählt. Als weitere Vorstandsmitglieder wurden als Vizepräsident Herr Dr. Gerhard Wagner, als Kassier Herr Prof. Dr. Ulrich Fetzner und als Ak- Herr Prof. Dr. Schliz ist 56 Jahre alt. Er hat 2015 an der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät der UFL promoviert und wurde 2021 zum Professor für Pflege- management an die IU Internationalen Hochschule, Campus München und Ulm, berufen. Herr Prof. Dr. Schliz ist Inhaber und Geschäftsführer eines ambu- lanten Pflegedienstes. Im Rahmen seiner Lehrtätigkeit ist Herr Prof. Dr. Schliz zudem Multiplikator des Bundesgesundheitsministeriums zur Entbürokratisierung in der Pflege und Multiplikator zur Erfassung von Versorgungsergebnissen im Rahmen des Indikatorenansatzes. Er forscht zur Lebensqualität im Alter. Herr Dr. Wagner ist 61 Jahre alt. Herr Dr. Wagner pro- movierte 2016 an der Rechtswissenschaftlichen Fa- kultät der UFL. Er ist Rechtsanwalt und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Neben seiner Tätigkeit als Anwalt war Herr Dr. Wagner in verschiedenen Führungsposi- tionen, unter anderem bei einem Unternehmen des Deutsche Bahn Konzerns, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Te- lekom AG, bei der Brückner Maschinenbau GmbH und fast zwölf Jahre in der Hoerbiger Holding AG, für den Hoerbiger Konzern als Personal- vorstand tätig. Herr Dr. Wagner ist heute spezialisiert im Bereich der Umsetzung von Unternehmensumstrukturierungen, insbesondere in der Automobilzulieferindustrie. Herr Prof. Dr. Fetzner ist 49 Jahre alt. Er hat 2020 an der Medizinisch-Wissenschaftlichen Fakultät der UFL promoviert. Nach Stationen der chirurgischen Wei- terbildung in Bad Neustadt an der Saale und der Wei- terbildung zum Facharzt für Viszeralchirurgie an der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tu- morchirurgie der Universität Köln folgten weitere Stationen als Ober- arzt, leitender Oberarzt und Chefstellvertreter sowie als Geschäftsfüh- render Oberarzt. Seit 2022 schliesslich ist Herr Prof. Dr. Fetzner Leiter und Zentrumskoordinator des interdisziplinären Speiseröhrenkrebs- zentrums Minden und wurde neben anderen Aufgaben zum Mitglied 72

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Unsere Universität Wissenstransfer für eine lebens- werte Zukunft Forschungsergebnisse über die wissenschaftliche Commu - nity hinaus in Wirtschaft, Politik und vor allem in die Gesell- schaft zu tragen, ist das Ziel des Wissenstransfers. Dabei geht es nicht um ein einseitiges Bekanntmachen von Erkenntnissen aus der Wissenschaft, sondern vor allem auch um einen Aus- tausch darüber. Von Rebekka Wehrer, Leiterin Kommunikation Die UFL hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch den Transfer von Wissen in die Bevölkerung und die Fachwelt aktiv dazu beizutragen, eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft für alle mitzugestalten. Dabei ist die Universität dauerhaft bestrebt, eine treibende Kraft für positive Veränderungen in der Gesellschaft zu sein. Dabei sieht die UFL ihre Verantwortung nicht nur in Lehre und Forschung, sondern auch in der aktiven Gestaltung einer nachhaltigen und lebenswerten Zukunft für alle. Die UFL hat sich verpflichtet, über den Campus hin- aus zu denken und an der Entwicklung unserer Gesellschaft gestal- tend mitzuwirken. So öffnet die Universität regelmässig ihre Türen, um die breite Öffentlichkeit über wissenschaftliche Erkenntnisse und gesellschaftliche Herausforderungen zu informieren, diese zu disku- tieren und das Verständnis für Bildung und Forschung zu fördern. Forschende aus den unterschiedlichen Disziplinen kommen an der UFL zusammen, um Forschungsergebnisse zu teilen und zu erörtern. Es geht vor allem darum, Lösungen für drängende gesellschaftliche Probleme zu erarbeiten. Die UFL hat verschiedene Gefässe entwi- ckelt, um die Vielfalt der wissenschaftlichen Erkenntnisse vermitteln zu können. Die Vortragsformate an der UFL Die Medizinisch-Wissenschaftliche Fakultät und die Rechtswissen- schaftliche Fakultät der UFL laden regelmässig alle Interessierten in die Hörsäle (auch die virtuellen Hörsäle) der UFL ein. Die dafür entwickelten Reihen «Health and Life Sciences» und «Podium Recht» behandeln interessante und aktuelle Themen aus Wissenschaft und Forschung, zu denen international renommierte Fachexperten und Fachexpertinnen referieren. Darüber hinaus laden beide Fakultäten zum gemeinsamen öffentlichen Vortragsabend im Rahmen der Reihe «Im Brennpunkt» ein. Die geladenen Expertinnen und Experten be- leuchten in dieser Reihe die Fragen «Was kann der Mensch?» und «Was darf der Mensch?». Dabei wird darauf geachtet, dass das Thema in einer für alle verständlichen Weise aufbereitet wird und auch eine entsprechende Diskussion dazu erfolgen kann. Im Jahr 2023 folgten wieder zahlreiche Interessierte den Einladungen an die UFL zu den folgenden Themen: «Herausforderungen für Liechtenstein im Bereich der Rechtset- zung» (Podium Recht) 19. Januar 2023, Prof. Dr. Felix Uhlmann, Universität Zürich 1. Wissenschaftssymposium 2023 «Wissenschaftsstandort Liechten- stein – Forschung sichtbar machen!» 3. April 2023, eine gemeinsame Veranstaltung des Hochschulverbunds Liechtenstein (siehe dazu den Bericht im Anschluss) Fachdiskussion zum Thema Allergien 29. April 2023, unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Meier «Die Zukunft der Kardiologie» (Health and Life Sciences) 4. Mai 2023, Prof. Thomas Lüscher, MD, FRCP, Universität Zürich «Algorithmische Systeme im Personalmanagement: Rechtliche Fallstricke» (Podium Recht) 11. Mai 2023, Prof. Dr. Isabelle Wildhaber, Universität St. Gallen «Herausforderung bei der Automatisation der Rechtsanwendung» (Podium Recht) 1. Juni 2023, Univ.-Prof. Dr. Malte Kramme, Universität Innsbruck «Infektionskrankheiten: alte Probleme und neue Herausforderun- gen» (Health and Life Sciences) 15. Juni 2023, Univ. -Prof. Dr. Günter Weiss, Universität Innsbruck «Von Konflikten und Kriegen» Axel Dockhorn, Private Universität im Fürstentum Liechtenstein (UFL) 7. September 2023, SDG Turm Schaan «Big Data – Medizinische und rechtliche Aspekte» (Im Brennpunkt) 12. Oktober 2023, Prof. Dr. Hanno Ulmer, Universität Innsbruck und Prof. Dr. Claudia Seitz, UFL «Geldwäscherei als Nachtat zu Steuerstraftaten im liechtensteini- schen Recht» (Podium Recht) 9. November 2023, Univ.-Prof. Dr. Severin Glaser, Universität Innsbruck «Onkologische Therapiemöglichkeiten in der Palliativmedizin» (Health and Life Sciences) 23. November 2023, PD Dr. med. Stefan Diem, Leiter Onkologie- Zentrum Grabs; Leitender Arzt Klinik für Onkologie/Hämatologie Kantonsspital St. Gallen 76

Impressum Impressum Kontakt UFL – Private Universität im Fürstentum Liechtenstein Dorfstrasse 24 FL-9495 Triesen Telefon +423 392 40 10, Fax +423 392 40 11 ufl.li, info@ufl.li Herausgeberin UFL – Private Universität im Fürstentum Liechtenstein Konzept, Redaktion UFL – Private Universität im Fürstentum Liechtenstein RiedmüllerKommunikation Gestaltung Hofgrafen GmbH Fotos UFL – Private Universität im Fürstentum Liechtenstein Nils Vollmar, NVPhotography & Design Daniel Gassner, Daniel Gassner Photography Daniel Mangeng, Mangeng Photography Unsplash Freepik Sandro Gertsch Photography Druck Wolf Druck AG, Triesen 78