In ihrer Eröffnungsrede betonte Dr. Barbara Gant, Rektorin der UFL, dass Künstliche Intelligenz keine Zauberei sei, sondern menschengemachte Technologie, die verantwortungsvoll gestaltet werden muss. Mit einer Referenz zu Goethes «Zauberlehrling» skizzierte sie dabei die Notwendigkeit, der rasanten Entwicklung nicht nur technisch, sondern auch gesellschaftlich vorauszudenken – mit wissenschaftlichem Sachverstand und klaren ethischen Leitlinien.
Fabian Schmid, Leiter des Amts für Informatik, unterstrich in seiner Begrüssung die Bedeutung verantwortungsvoller Technologieentwicklung für den Standort Liechtenstein und betonte das Potenzial von KI für eine effiziente Verwaltung sowie die Möglichkeit, öffentliche Dienste durch ihren Einsatz künftig schneller, zugänglicher und bürgernäher zu gestalten.
Das Programm zu den Wissenschaftsgesprächen wurde wieder von Prof. Dr. Thomas Meier (Liechtenstein-Institut) konzipiert, der die Veranstaltung moderierte und die Anwesenden einlud, sich aktiv zu beteiligen. Die Vorträge boten Einblicke in aktuelle Forschungs- und Betätigungsfelder der drei akademischen Institutionen. Im ersten Veranstaltungsteil fokussierte Dr. Maike Bublitz-Meier, ehemals Professorin in Molekularer Biophysik an der Universität Oxford und aktuell Gruppenleiterin am Institut für Translationale Medizin der UFL, auf ihr aktuelles Forschungsthema zur KI-unterstützten Erforschung von Blutgruppen. Danach referierte Prof. Dr. Claudia Seitz, Professorin für Öffentliches Recht, Europarecht, Völkerrecht und Life-Science-Recht an der UFL, über den Schutz der Grundrechte im Zeitalter von KI. Im zweiten Teil der Veranstaltung sprachen Prof. Dr. Pavel Laskov (Professor für Daten- und Anwendungssicherheit) und Assoz. Prof. Dr. Benjamin van Giffen (Professor für Informationssysteme und digitale Innovation), beide an der Universität Liechtenstein tätig, über KI in den Diensten von Cyberkriminellen und über die Demokratisierung von Künstlicher Intelligenz. Im letzten Teil der Veranstaltung präsentierte dann Dr. Thomas Milic, Fachbereichsleiter Politik am Liechtenstein-Institut, einen aktuellen Blick auf politische Aspekte und Gefahren der Nutzung von KI, insbesondere hinsichtlich des Gebrauchs oder auch des Missbrauchs von KI bei Wahlkampagnen und deren Einfluss auf Wahlergebnisse.
Im Anschluss an diese Präsentationen moderierte Thomas Meier eine Diskussion mit dem Publikum und allen Referierenden, in welcher weitere wissenschaftliche, rechtliche, gesellschaftspolitische und ethische Fragestellungen zu diesen Themenfeldern weiter vertieft wurden. Insgesamt zeigte die Veranstaltung, wie wichtig ein offener und regelmässiger Dialog zwischen Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftlern und der Bevölkerung ist. Die Wissenschaftsgespräche Triesen haben sich als feste Grösse im Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft etabliert.
Weitere Informationen
Rebekka Wehrer, Leiterin Kommunikation; rebekka.wehreruflli
UFL, Dorfstrasse 24, FL-9495 Triesen, Telefon +423 392 40 10
www.ufl.li
Weiteres Material:
Die Vortragenden mit Ihren Vorträgen
- Dr. Maike Bublitz-Meier – KI als Werkzeug in der Erforschung von Blutgruppen
- Prof. Dr. Claudia Seitz – Mensch und Algorithmus: Schutz der Grundrechte im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz
- Prof. Dr. Pavel Laskov – Künstliche Intelligenz im Dienst der Cyberkriminellen
- Prof. Dr. Benjamin van Giffen – Demokratisierung von Künstlicher Intelligenz
- Dr. Thomas Milic – Big Data und Wahlkampagnen: Wieviel Einfluss hat KI auf heutige Wahlergebnisse?